Eckfahne als "Speer"

Jagd auf Ex-Rapidler – Freundin: "Herz blieb stehen"

Die Fan-Ausschreitungen in der Türkei entsetzen die Fußballwelt. Im Mittelpunkt: Mert Müldür. Jetzt spricht die Freundin des Ex-Rapidlers.

Sport Heute
Jagd auf Ex-Rapidler – Freundin: "Herz blieb stehen"
Mert Müldür wurde mit einer Eckfahne gejagt. Seine Freundin spricht über den Eklat.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

In der 96. Minute eingewechselt, war Mert Müldür am Sonntag bei Fenerbahces dramatischem Auswärtssieg gegen Marc Jankos Ex-Klub Trabzonspor nur sportlicher Nebendarsteller. Die Istanbuler hatten zuvor in der 87. Minute das 3:2 zum späteren Endstand erzielt.

Müldür kam zum Absichern. Fenerbahce feierte den Sieg. Die Freude sollte nicht lange währen. Hunderte Hooligans der Gastgeber stürmten den Rasen. Die Anhänger machten regelrecht Jagd auf Spieler und Trainer des Gegners. Müldür stand plötzlich im Mittelpunkt. Bilder eines Fans, der mit der Spitze einer rausgerissenen Eckfahne wie mit einem Speer bewaffnet hinter dem ehemaligen Rapidlers herläuft, gingen um die Welt. Heute berichtete.

Jetzt meldet sich seine Freundin Koprena Andjela zu Wort.

Die 24-Jährige zeigte sich auf Instagram am Tag nach dem Türkei-Skandal entsetzt, schrieb: "Mein Herz blieb für eine Minute stehen. Ich hatte keine Worte." Auf einem weiteren Bild schrieb sie: "Ich bin so dankbar, dass alle sicher sind."

Müldür ist gebürtiger Wiener, wuchs in Österreich auf und wurde von Rapid ausgebildet und bei den Hütteldorfern zum Profi. 2019 verließ der Verteidiger die Bundeshauptstadt, wechselte für knapp fünf Millionen Euro Ablöse zu Sassuolo in die Serie A. Im vergangenen Sommer wagte er den Schritt in seine zweite Heimat, die Türkei. Der Wiener mit türkischen Wurzeln hat sich gegen den ÖFB entschieden, für die Türkei bereits 20 Länderspiele absolviert.

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    Die Rapid-Stars (links Marco Grüll, daneben Guido Burgstaller, rechts Co-Trainer Stefan Kulovits) sangen mit Ultras ein homophobes Lied. Der Skandal nach dem Derby am 25. Februar hat für die Hütteldorfer Folgen. Hier der Überblick über die Strafen und das Geschehene.
    Die Rapid-Stars (links Marco Grüll, daneben Guido Burgstaller, rechts Co-Trainer Stefan Kulovits) sangen mit Ultras ein homophobes Lied. Der Skandal nach dem Derby am 25. Februar hat für die Hütteldorfer Folgen. Hier der Überblick über die Strafen und das Geschehene.
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    Reaktionen aus Politik und Sport

    Der Türkische Fußball-Verband erklärte, die Vorfälle seien "niemals akzeptabel". Er stehe im Austausch mit beiden Vereinen und Regierungsbeamten, um die Geschehnisse aufzuarbeiten. Im Anschluss an die Ermittlungen sollten auch strafrechtliche Sanktionen verhängt werden. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X, die Identifizierung der Fans, die das Spielfeld betreten hätten, laufe. Eine Ermittlung sei eingeleitet worden, Gewalt auf Fußball-Plätzen sei nicht akzeptabel.

    Die Fußball-Top-News auf einen Blick

    Die Fenerbahce-Profis und die Unparteiischen mussten von Sicherheitspersonal geschützt werden und flüchteten vor den heranstürmenden Fans in die Kabinen, wie die Medien weiter berichteten. Die Partie musste demnach zuvor bereits mehrmals unterbrochen werden, weil Fans Gegenstände auf das Spielfeld warfen.

    Fifa-Chef Gianni Infantino hat die Fan-Attacken auf Spieler in der türkischen Fußball-Liga als "absolut inakzeptabel" verurteilt und Strafen gefordert. Gewalt auf und neben dem Spielfeld habe "keinen Platz in unserem Sport oder unserer Gesellschaft", schrieb der Präsident des Fußball-Weltverbands am Montag bei Instagram. 

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Freundin des Ex-Rapidlers Mert Müldür äußerte sich entsetzt über die Hooligan-Ausschreitungen beim Spiel von Fenerbahce gegen Trapzonspor in der Türkei
    • Nachdem Hunderte von Gastgeber-Fans den Rasen stürmten und Spieler und Trainer des gegnerischen Teams jagten, wurde der türkische Fußballverband aktiv, um die Vorfälle aufzuarbeiten und strafrechtliche Sanktionen zu verhängen
    • Rund um die Welt verurteilten Politiker und Sportfunktionäre die Gewalt und forderten harte Strafen
    red
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