Action, Abenteuer und vor allem eines: "Bunt und farbenfroh". Das fasst "Hyper Light Breaker" in nur wenigen Worten zusammen. Das neue Spiel von Entwickler "Heart Machine" und Publisher "Arc Games", befindet sich aktuell in der Alpha und kann sowohl im Einzelspielermodus, als auch gemeinsam mit Freunden im Koop gespielt werden.
Schon bei einem Blick auf die Steam-Website, bekommt man einen ersten Einblick, was einem im Spiel erwartet. "Entdecke den Überwuchs, ein neues Land in der Welt von Hyper Light. Spiele allein oder mit Freunden, um offene Welten zu erkunden, neue Builds zu erstellen, Monsterhorden zu zerreißen und die Kronen und den König des Abgrunds zu überwinden", heißt es in der Beschreibung auf Steam.
In den gefeaturten Bilden kann man sich gleich mit dem bunten Art-Style vertraut machen. Während dieser auf anderen Seiten und Portalen als "fizzy 80s" bezeichnet wird, scheint eine Einordnung in etwas Moderneres angebrachter, nicht zuletzt wegen der viel verwendeten Neon-Farben, die sich während den verschiedenen Kämpfen zeigen.
Ansonsten können dem Game "retro vibes" zugeschrieben werden – die Landschaft an den Artstyle von "Ghibli Sudios" und der Zelda Reihe. Charakter-Designer John DeRiggi benannte gegenüber "creative bloq" den Stil als "washy watercolour" (zu Deutsch: Verwaschene Wasserfarben), der in der Landschaft definitiv wiedererkennbar ist.
Was fällt noch auf der Steam-Seite auf? Ganz klar der Preis. Mit 28,99 Euro eher auf der günstigeren Seite im Vergleich zu anderen Neuerscheinungen, für die normalerweise gute 60 bis 70 Euro gezahlt werden müssen – das Game befindet sich aber auch noch in der Entwicklung. Beim Spring-Sale, der in den nächsten Monaten ansteht, kann der Preis dann natürlich noch heruntergedrückt werden.
Jetzt aber ab ins Spiel: Schon beim Start zeigt es, was es auf Steam verspricht – Farbe und davon ganz schön viel. Nach einem kurzen Überblick in den Einstellung und einer Anpassung der Sensitivität – wie es für jeden Gamer üblich ist – konnte losgelegt werden.
Nach einer kurzen Einführung in der "Siedlung", die Lobby des Spiels, die komplett interaktiv ist und in der man einen Einblick bekommt, was erwartet wird, geht es direkt ab ins Abenteuer.
Das Spielprinzip basiert auf "Drop and Extract". Man landet also in einer Welt, muss sich dort gegen verschiedene Monster durchkämpfen und zu einer Extraktionsplattform gelangen, um zurück in die "Siedlung" zu kehren, wo dann das gelootete Equipment verkauft, bzw. aufgebessert werden kann. Der Knaller und wie auch bei anderen Games auf der Basis: Stirbt man, ist alles weg.
Insgesamt hat man vier Versuche pro "Zyklus", wie es das Spiel nennt. Braucht man alle seine Leben auf, endet die Runde aber nicht, sondern man spawnt erneut in der Siedlung und eine gänzlich neue Welt wird erstellt.
Diese Welten unterscheiden sich alle im Aufbau der Biome voneinander, was für reichlich Abwechslung sorgt. Was jedoch etwas fehlt, ist, dass es aktuell noch eine eher geringere Anzahl an Strukturen und Gebäuden gibt. Das könnte aber mit dem fertigen Release noch ausgebaut werden.
Dropt man in der neuen Welt, wird man von einem Lift an die Oberfläche gebracht. Danach gilt es schnellstmöglich einmal den "Extraction-Point" zu lokalisieren, der auf der karte klar sichtbar angezeigt wird. Zu diesem muss man sich durchkämpfen und zeitgleich am besten so viel Loot wie nur möglich mitnehmen.
Ziel ist es mehr über den Überwuchs aus fragmentierten Erinnerungen der Kronen und seinen mysteriösen Verteidigern zu erfahren. Die Orte dafür ändern sich klarerweise bei jedem Zyklus, müssen aber nicht langwierig gesucht werden, sondern scheinen ebenfalls auf der Karte auf.
Der Weg zu diesen Kronen ist aber alles anderes als einfach. Um an diese zu kommen, muss man sich wortwörtlich durchschlagen. Ausgestattet für den Kampf ist man jedenfalls mit einer Nah- und einer Fernkampfwaffe, wobei es hier unterschiedlichste Modifikationen und eine große Auswahl gibt. Diese können einerseits in der Welt gefunden werden, oder in der Base erworben werden. Jede Waffe bringt zudem ihre eigenen Fähigkeiten und Stats mit.
Positiv ist vor allem das Feeling in den Fights hängengeblieben, auch wenn die Kämpfe teils sehr hektisch werden, was aber schon auf Steam angekündigt wurde. Mit einfachen Klicks schwingt der Charakter das Schwert oder wenn man lieber auf Entfernung bleibt, kann mit der rechten Maustaste anvisiert und dann mit der linken geschossen werden.
Am generellen Movement während den Kämpfen kann noch gefeilt werden, dennoch fühlte sich es sich nicht schlecht an. Lediglich bei den speziellen Fähigkeiten fehlt ein "Lock-on-Feature", das direkt auf den Gegner anvisiert. Ansonsten feuert man in oft hektischen Fights daneben und verschwendet damit seinen Angriff.
Die Bewegung im Spiel macht zudem großen Spaß. Das Movement des Spielers wird nicht nur auf das Laufen reduziert, sondern es kann auch mit einem Hoverboard durch die Welt gedüst oder von hohen Klippen, mit einem Gleiter die Welt überquert werden.
Auch in den Kämpfen sind diese Gadgets äußerst nützlich. So kann man sich schnell aus heikleren Situationen entfernen, bzw. retten und sich einen guten Abstand zum Gegner verschaffen, ehe es wieder in den Fight geht.
Bis zum Schluss bleibt es im Spiel jedenfalls spannend und vor allem hektisch. Denn erreicht man nach einem erfolgreichen Durchlauf endlich die Plattform für die "Heimreise", erwartet den Spieler eine letzte Aufgabe, die es in sich hat.
Mit den verbleibenden HP, die man noch hat – oft waren es nicht viel – und im schlimmsten Fall nichts zum Heilen, umringt nämlich plötzlich eine Barriere die Plattform und in dem kleinen Quadrat spawnen die letzten Gegner, die besiegt werden müsse. Nur wenn man alle Monsterwellen erfolgreich überstanden hat, kann man die Rückreise auch wirklich antreten.
Spielbar ist das Game zwar auf recht geringen Anforderungen – benötigt werden zumindest 16 Gigabyte RAM und eine Nvidia GTX 1050 oder 1650 oder AMD RX560. Die empfohlene Hardware hat es hingegen in sich. Mit einer Nvidia GTX 2080ti, GTX 3060ti oder einem AMD RX 6700 XT, sind schon etwas ältere Geräte nicht mehr dabei.
Die Bewertungen auf Steam zeigen sich aktuell gemischt – man muss aber auch festhalten, dass sich das Spiel erst in der Alpha befindet. Insgesamt gibt es rund 2.500 Rezensionen. 950 davon sind negativ, etwas mehr als 1.500 positiv.
"Ein unterhaltsames Spiel, das, wie bei einem Early Access zu erwarten, noch etwas Feinschliff braucht. Ich empfehle es, da ich schon über 12 Stunden damit gespielt habe und immer noch Spaß damit habe", schreibt ein Nutzer.
"Langsamer Start (1 bis 2 Stunden oder mehr spielen, nur um das erste Erste-Hilfe-Set freizuschalten?) Nicht überspringbare Animationen, schlechte Optimierung, schwerfällige Steuerung, kein Tutorial, schlechte Gegnerbalance, schlechte Schadensbalance", so ein anderer. Zudem fällt auf, dass mehrere negative Bewertungen auch betonten, dass das Spiel noch Zeit brauche, einige davon erstatteten gaben sogar das Spiel zurück.
Das Spiel macht Spaß und bietet neue Herausforderungen. Die einfache Steuerung und das klare Ziel, das man hat schafft einen einfachen Einstieg in das Spiel. Durch die offene Map und keinen vorgegebenen Missionen, die unbedingt erfüllt werden müssen, erhält man zudem viel Freiraum und steht auch nicht unter dem Druck, unbedingt zum nächsten Checkpoint zu müssen, sondern kann die Welt ganz von selbst kennenlernen. Der Steamrezession, dass ein Tutorial fehlt ist zuzustimmen. Dieses würde vor allem in den ersten Versuchen etwas Klarheit schaffen.
Hinzu kommt auch, dass die Kämpfe verbunden mit dem Artstyle auf guter Auflösung ein "Augenschmaus" sind. Auch wenn es bei der Kampfmechanik einige Verbesserungen geben könnte und vielleicht auch geben wird, sind diese lustig und eine Herausforderung. Schnell langweilig wird einem Spieler also nicht unbedingt, vor allem weil sich auch die Welt ständig verändert. Dass sich zudem die Schwierigkeit des Spiels dauerhaft erschwert und immer mehr und neue Gegner spawnen, hält die Spannung hoch.
Mit der Information im Hintergrund, dass es sich hier um eine Alpha handelt und das Spiel noch nicht fertig entwickelt ist, kann gut gesagt werden, dass sich das Spiel für Leute, die einerseits den Artstyle, andererseits die Spielmechanik, sowie Extractions-Games lieben lohnen. Für rund 30 Euro ist es aber dennoch preislich für eine Alpha recht hoch angesetzt.