Datenschutz-Bedenken

DeepSeek vs. OpenAI: Wer greift sich mehr Daten?

OpenAI und DeepSeek – beide sammeln Nutzerdaten. Wir beleuchten die entscheidenden Unterschiede in Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen.
30.01.2025, 21:58

Noch vor wenigen Tagen war DeepSeek ein unbekannter Player im KI-Markt. Jetzt redet die ganze Welt davon. Mit Millionen neuen Usern kommt die Frage nach dem Umgang mit Nutzerdaten auf. Wir vergleichen mit der aktuellen Nummer eins in Sachen KI – OpenAI.

DeepSeek speichert Daten gelöschter Accounts, OpenAI erlaubt ein Opt-out – was bedeutet das alles für dich? Wir stellen die AGBs der beiden Dienste gegenüber. Alle Informationen sind öffentlich zugänglich, in den selten gelesenen Nutzungsbedingungen von DeepSeek und OpenAI.

Im Datenschutz hat OpenAI die Nase vorn

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DeepSeek
behält sich das Recht vor, Nutzereingaben und -ausgaben aktiv zu überprüfen. Der Dienst sammelt zudem "illegale Inhalte" in einer speziellen Datenbank. DeepSeek gibt zwar an, die persönlichen Daten der User zu "de-identifizieren", erklärt aber nicht, wie das genau geschieht.
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OpenAI
bietet Usern die Möglichkeit, sich vom Sammeln der Daten zum Trainieren von Modellen abzumelden. Der Dienst gewährt Usern in Bezug auf persönliche Daten das Recht auf Zugriff, Löschung, Korrektur, Übertragung, Einschränkung der Verarbeitung, Widerruf der Einwilligung, Widerspruch gegen die Verarbeitung sowie das Recht, eine Beschwerde bei der örtlichen Datenschutzbehörde einzureichen. Datenbanken über "verbotene Inhalte" werden keine geführt.

Bei DeepSeek gehört dir fast nichts

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DeepSeek
gewährt eine widerrufliche Lizenz für die Nutzung. Die Rechte an den Ausgaben sind vage und an Bedingungen geknüpft: Wer Antworten dieser KI veröffentlichen will, muss sie vorher auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen. Außerdem muss man deklarieren, dass die Texte KI-generiert sind.
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OpenAI
hat klare und benutzerfreundliche Eigentumsbedingungen, wobei die Nutzer die Eingabe besitzen und die Rechte an der Ausgabe zugewiesen bekommen. OpenAI weist darauf hin, dass KI-generierte Ausgaben möglicherweise nicht einzigartig sind, und betont, dass die KI durch das Erkennen und Replizieren von Mustern arbeitet.

Bei Streit vor Gericht nach China oder Kalifornien

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DeepSeek
operiert unter chinesischem Recht und Streitigkeiten werden in China beigelegt.
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OpenAI
beruft sich auf kalifornisches Recht und es ermöglicht ausdrücklich außergerichtliche Streitbeilegung.

DeepSeek - die totale Überwachung

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DeepSeek
überwacht den User aktiv, inklusive der Überprüfung von Tastenanschlägen und "Risikofiltermechanismen", wobei nicht klar definiert wird, wie diese funktionieren und was sie beinhalten. DeepSeek behält sich vor, Nutzeraktivitäten und Informationen zu überprüfen, einschließlich Eingaben (Inputs) und Ausgaben (Outputs), um die Einhaltung der Nutzungsbedingungen sicherzustellen.
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OpenAI
konzentriert sich auf die Sicherheit und die Funktionalität der Plattform. Sie ermutigen User, Fehlverhalten zu melden. OpenAI setzt Sicherheitsmaßnahmen ein, um personenbezogene Daten vor Verlust, Missbrauch und unbefugtem Zugriff zu schützen. Zudem erfassen sie allgemeine Standortinformationen aus Sicherheitsgründen, etwa zur Erkennung ungewöhnlicher Anmeldeaktivitäten.

OpenAI bietet Einspracherecht

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DeepSeek
kann bei Verstößen gegen ihre Regeln Konten ohne Einspracherecht dauerhaft sperren. User-Daten werden auch nach der Löschung des Kontos aufbewahrt.
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OpenAI
bietet bei Sperrung des Kontos ein Einspruchsverfahren an. OpenAI macht im Gegensatz zu DeepSeek keine Angaben darüber, was mit User-Daten nach einer Kontolöschung geschieht. Es wird jedoch erwähnt, dass personenbezogene Daten so lange gespeichert werden, wie es für die Bereitstellung der Dienste, legitime geschäftliche Zwecke oder zur Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen erforderlich ist.

Was bedeutet das alles für den End-User?

DeepSeek setzt stark auf Kontrolle und Regulierung – der Datenschutz und die Nutzerrechte treten in den Hintergrund.

OpenAI hat ebenfalls Einschränkungen, bietet aber mehr Transparenz, Nutzerkontrolle über Daten und einen einfacheren Streitbeilegungsprozess.

Für beide Dienste gilt: Benutzerinnen und Benutzer sind selbst für ihre Eingaben und die Folgen der KI-Ausgaben verantwortlich. Beide Plattformen betonen, dass ihre KI Fehler machen kann und keine professionelle Beratung ersetzt.

Zudem lehnen sowohl OpenAI als auch DeepSeek jegliche Haftung ab: Wer also sein Vermögen mit einer OpenAI-Börsenprognose verliert oder seine Gesundheit auf eine DeepSeek-Diagnose stützt, kann niemanden verklagen.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 30.01.2025, 21:58
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