Ärger um "Besitzstörung"

33 Sekunden auf Parkplatz – Wiener soll 395 € zahlen

Ende Dezember hielt ein Paar mit dem Auto in Wien-Liesing auf einem Privatparkplatz. Rasch kehrte der Lenker um, soll nun aber trotzdem zahlen.
Robert Cajic
10.04.2025, 16:22

In der Perfektastraße 11 in Wien-Liesing befindet sich ein Privatparkplatz, der immer mehr Autofahrer zur Weißglut treibt: Ende Dezember fuhr ein Wiener Paar zu einem Restaurant, um Essen zu gehen. Hierfür stellte der Autofahrer seinen Wagen auf dem Privatgrund ab.

Sofort bemerkte seine Frau, dass es sich hierbei nicht um einen öffentlichen Abstellplatz handelte – 33 Sekunden dauerte das Ein- und Ausparkmanöver. Zum Ärgernis wurde der Vorfall, als sie bald darauf einen Brief von Anwälten erhielten: 395 Euro sollen sie wegen angeblicher Besitzstörung für das Mini-Manöver zahlen.

Jetzt Leserreporter werden.

Für jedes Foto in "Heute" oder jedes Video auf "Heute.at" gibt es 50 Euro.So geht's

33 Sekunden sollen Paar nun 395 Euro kosten

"Mein Mann hat mich aus dem Auto aussteigen lassen. Als wir das Hinweisschild gesehen haben, fuhren wir sofort wieder weg", erklärt Leserin Svenja* (Name von der Redaktion geändert) im "Heute"-Talk.

Wie auf Beweisfotos zu sehen ist, soll sich der Wagen von Svenja und ihrem Mann nur 33 Sekunden auf dem Privatgrund befunden haben – zu lange, meinen zumindest die zuständigen Rechtsanwälte. Wegen vermeintlicher Besitzstörung stellten sie dem Paar eine satte Geldforderung von 395 Euro ins Haus – sonst drohe eine Klage.

Die meistgelesenen Leserreporter-Storys zum Durchklicken

Parkplatz soll ständig zugeparkt sein

Auf Anfrage von "Heute" bekräftigten die Anwälte bereits im Februar, dass der Parkplatz in der Vergangenheit für Tuning-Treffen missbraucht worden sei. Zudem sollen die Flächen von Falschparkern ausgenutzt werden, weil diese keinen Parkschein ausfüllen wollen.

Außerdem wies man die Vorwürfe zurück, Autofahrer, die dort nur anhalten würden, abzustrafen. Eine Sicherheitsfirma soll jeden Einzelfall genauestens überprüfen und damit Ausreden so unmöglich machen.

Kurios: Aufgrund der für Autofahrer anscheinend unübersichtlichen Parklage tappte eine Wienerin gleich 11 Mal (!) in dieselbe Falle – "Heute" berichtete. Als "Zeichen des guten Willens" bot die Anwaltskanzlei eine Pauschalzahlung von 1.100 Euro für die Anwaltsdienste sowie 400 Euro für den Mandanten an. In Summe sollte sie also 1.500 Euro bezahlen – auch in diesem Fall wurde mit einer Besitzstörungsklage gedroht.

{title && {title} } rca, {title && {title} } Akt. 10.04.2025, 18:52, 10.04.2025, 16:22
Weitere Storys
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite