Nach Tod von 14-Jährigem

Villacher decken sich massenhaft mit Pfefferspray ein

Nach dem tödlichen Messerattentat in der Villacher Innenstadt explodiert die Nachfrage nach Verteidigungsmitteln. Pfeffersprays zählen zu Top-Sellern.
18.02.2025, 21:56

Nach der abscheulichen Bluttat eines mutmaßlichen IS-Terroristen auf einen 14-Jährigen in der Villacher Innenstadt ist das Interesse an Pfeffersprays in der Draustadt sprunghaft angestiegen. Ein bekanntes Waffengeschäft meldet aktuell einen kompletten Ausverkauf.

"Wir haben aktuell keine Pfeffersprays mehr lagernd", bestätigt Geschäftsinhaber David Mischkulnig gegenüber "5min" – und ergänzt: "Extrem viele Menschen waren seit Montag da. Vor allem Frauen, [...] die vorher sicher nicht den Drang gehabt haben, sich zu schützen."

Der Grund für die hohe Nachfrage liegt laut Mischkulnig in einem verstärkten Sicherheitsbedürfnis. Viele hätten explizit nach dem Reizgas gefragt, um sich im Alltag sicherer zu fühlen. "Viele sagten, sie gehen nicht mehr ohne Pfefferspray raus. Und da geht es nur um sich wehren, weil es auf Distanz funktioniert", erklärt der Ladenbesitzer weiter. Nachschub sei bereits bestellt, ab Donnerstag sei das Lager wieder voll.

Die Polizei betont in diesem Zusammenhang, dass Pfeffersprays in Österreich zwar legal sind, jedoch nur zur Selbstverteidigung verwendet werden dürfen. "Wer den Pfefferspray gegen eine Person einsetzt, obwohl kein rechtswidriger Angriff (Notwehrsituation) vorliegt oder wer das notwendige Maß der Verteidigung überschreitet, macht sich unter Umständen strafbar".

Viele Kunden würden auch nach einem Elektroschocker fragen, so Mischkulnig zu "5min". "Da raten wir dringend davon ab. Körperkontakt ist hier nämlich gefragt und das ist für den Angegriffenen zu gefährlich." Einige holen auch Schreckschusspistolen für daheim. "Diese ist ähnlich laut wie eine echte Waffe, aber es besteht über zwei Meter Abstand keine Gefahr".

Diese Storys solltest du am Dienstag, 25. Februar, gelesen haben

Am Montag hat der Security-Chef der Kitzbüheler Streif angekündigt, eine eigene Bürgerwehr in Villach zu installieren – "Heute" hat berichtet. "Wir werden mit Patrouillen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei für Sicherheit sorgen", sagt Manfred Berger, dessen Kinder in Villach leben, zur "Kleinen Zeitung".

Islamistischer Anschlag mit einem Toten in Villach

In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen.

{title && {title} } red,dob, {title && {title} } Akt. 19.02.2025, 15:40, 18.02.2025, 21:56
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite