Politik zur Bluttat

"Gebete sind bei den Familien und Freunden der Opfer"

Ein 23-Jähriger stach in Villach auf Passanten ein und tötete einen 14-Jährigen. Mittlerweile äußerten sich einige Politiker zu der Wahnsinnstat.
Newsdesk Heute
15.02.2025, 21:52

Bluttat in Villach: Am Stamstag stach gegen 16.00 Uhr ein 23-jähriger Syrer wahllos auf Passanten ein – "Heute" berichtete. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Bursch getötet, vier weitere Personen wurden verletzt. Bei seiner Festnahme soll der junge Mann dann auch noch gegrinst haben. Am späten Samstagabend wurde bekannt, dass es ein sechstes Opfer gibt, ein weiterer Mann wurde leicht verletzt.

Selbst Polizeisprecher Rainer Dionisio musste zugeben, dass er so etwas in seiner langjährigen Karriere noch nicht erlebt habe. Bei den Opfern handle es sich um österreichische und einen irakischen Staatsbürger, hieß es. Das Todesopfer sei ein österreichischer Jugendlicher gewesen. Mittlerweile haben sich auch einige österreichische Spitzenpolitiker zu der Horrortat geäußert.

Kickl attackiert Innenministerium

Mit "Entsetzen" blickt FPÖ-Chef Herbert Kickl auf die Tat. Für ihn sei der Vorfall ein "Systemversagen erster Güte". Besonders sauer stößt dem Freiheitlichen die Tatsache auf, dass der mutmaßliche Täter nicht abgeschoben werden kann. Stattdessen werde er in Österreich inhaftiert werden, "und das auf Kosten der Steuerzahler", tobt Kickl.

Für Kickl sei die schreckliche Tat von Villach ein Ergebnis der "Sicherheits- und Asylpolitik der Systemparteien, der ÖVP und im Innenministerium und ihrer Steigbügelhalter". Laut Kickl müsse man rigoros durchgreifen und im Asylbereich einiges ändern. "Solang das nicht passiert, wird sich auch nichts ändern", betonte der Freiheitliche.

In dieselbe Kerbe wie Kickl schlug auch der niederösterreichische Landeshauptfraustellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Ihm zufolge seien Meldungen wie der Anschlag in München vor 2 Tagen oder die aktuelle Bluttat in Villach das "Resultat einer völlig verfehlten Asylpolitik der letzten Jahre". Landbauer ortet ein "Totalversagen" des ÖVP-Innenministers Gerhard Karner. Der FPÖ-Politiker pocht auf einen Asylstopp und "beinharte Abschiebungen".

"Muss mit aller Härte des Rechtsstaats bestraft werden"

"Die Nachricht vom Gewaltverbrechen in Villach ist erschütternd", hieß es von SPÖ-Chef Andreas Babler. "Mein tiefstes Mitgefühl gilt der Familie und allen Angehörigen des Jugendlichen, der sein Leben verloren hat. Meine Gedanken sind bei den Verletzten." Er dankte dem Essenszusteller, der den mutmaßlichen Täter gestoppt hatte, für seine "mutige Zivilcourage" und den Einsatzkräften für ihr Eingreifen. "Klar ist: Hier muss die volle Härte des Rechtsstaats wirken. Verbrechen wie diese dürfen in unserer Gesellschaft einfach nicht passieren", so Babler.

"Der Täter muss zur Rechenschaft gezogen und mit aller Härte des Rechtsstaats bestraft werden. Meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des Todesopfers und allen, die bei dieser erschütternden Gewalttat verletzt wurden. Es ist der Zivilcourage eines Augenzeugens zu verdanken, dass noch Schlimmeres verhindert wurde", so ÖVP-Chef Christian Stocker. "Danke auch an alle Einsatzkräfte, die innerhalb kürzester Zeit zur Stelle waren. Wir alle wollen in einem sicheren Österreich leben. Das heißt, wir müssen auch politisch alle Hebel in Bewegung setzen, dass solche Horrortaten in Zukunft verhindert werden können."

Mikl-Leitner: "Republik wachrütteln"

"Das ist eine unfassbare Tat. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien und Freunden der Opfer und bei den Kärntnerinnen und Kärntnern. Das muss aber endlich die ganze Republik wachrütteln", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie habe bereits seit Monaten gesagt, dass eine künftige Regierung "strenge Maßnahmen gegen Integrationsverweigerer durchsetzen muss".

Wenn es diese strengen Maßnahmen nicht geben werde, könne die Regierung nicht auf die Unterstützung Niederösterreichs bauen. "Und wenn Berufszyniker dabei immer von blauer Handschrift reden, dann brauchen sie sich nicht wundern, wenn die FPÖ ständig zulegt. Dann sind diese Zyniker die Wahlkampfhelfer der FPÖ", so Mikl-Leitner weiter.

Landeshauptmann "zutiefst schockiert"

"Zutiefst geschockt" zeigte sich Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): "Diese unfassbare Gräueltat muss schärfste Konsequenzen haben! Ich habe immer in aller Deutlichkeit und unmissverständlich gesagt: wer in Kärnten, in Österreich lebt, muss Recht und Gesetz achten, hat sich unseren Regeln und Werten anzupassen. Wer dagegen verstößt, muss schärfste Konsequenzen erfahren, dem ist der Prozess zu machen, einzusperren und abzuschieben! Mein tiefstes Mitgefühl als Landeshauptmann und vor allem auch persönlich als Vater gilt der Familie des getöteten jungen Mannes."

Kärntens FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer geht, wie seine Parteikollegen, hart mit der ÖVP ins Gericht. "Wir Freiheitliche warnen seit Jahren vor diesen Zuständen, die durch die fatale Asylpolitik der Einheitspartei unter Führung der ÖVP entstanden sind und fordern als einzige Partei einen sofortigen Asylstopp und konsequente Abschiebungen von ausländischen Straftätern", so Angerer.

Team Kärnten wettert gegen "Linkslinke Politik"

Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer zeigte sich ob der Tat "fassungslos und zutiefst" betroffen. Ihm zufolge dürfe man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Ihm zufolge brauche es "massive Konsequenzen" für den mutmaßlichen Täter sowie für die Asyl- und Migrationspolitik. Vorfälle wie die Amokfahrt in Deutschland und die Attacke in Villach seien "die Früchte und Ergebnisse einer linkslinken Politik", meint Köfer.

"Tief betroffen" zeigte sich auch Kärntens NEOS-Landessprecher Janos Juvan: "Jetzt braucht es Ruhe und Besonnenheit bei der Aufklärung dieser grausamen und auf das Schärfste zu verurteilenden Tat. Als Gesellschaft sind wir gefordert, sowohl die Sicherheit in Österreich zu gewährleisten, als auch unserer Verantwortung für den Schutz von Verfolgten gerecht zu werden."

Landeshauptmannstellvertreter fordert "Umdenken"

Auch Kärntens Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) bekundete seine Betroffenheit. Dem ÖVP-Politiker zufolge dürfen solche Gewaltexzesse in Österreich keinen Platz haben. "Wer zu uns kommt und Schutz sucht, hat unsere Gesetze zu achten – wer dagegen verstößt, muss mit voller Härte des Rechtsstaats bestraft und konsequent abgeschoben werden", so Gruber in einer Stellungnahme.

Ihm zufolge brauche es jetzt Entschlossenheit und Geschlossenheit auf allen Ebenen. Wenn es um die Sicherheit in Österreich gehe, dürfe es keine falsch verstandene Toleranz mehr geben. Gruber fordert eine klare Linie für mehr Sicherheit in Österreich. "Ich fordere dieses Umdenken bei allen politischen Kräften ein", so der Landeshauptmannstellvertreter.

Auch der Villacher Stadtsenat verurteilte die Gewalttat aufs Schärfste. "Wir sind heute in Villach mit dem Schlimmsten konfrontiert, das hätte passieren können. Eine unfassbare Tat hat Villach mitten ins Herz getroffen. Wir sind erschüttert, schockiert und tief betroffen. Unsere Gedanken und tiefes Mitgefühl gilt den Opfern, den Verletzten und ihren Familien", heißt es seitens des Stadtsenats.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.02.2025, 22:37, 15.02.2025, 21:52
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