Nach dem verheerenden IS-Anschlag in Villach ist die Bestürzung in ganz Österreich weiterhin groß. Ein IS-Fanatiker erstach am Samstag mit einem Klappmesser den 14-jährigen Alex, verletzt fünf weitere Menschen zum Teil lebensgefährlich.
Bei einem Gedenkmarsch in der Villacher Innenstadt wird am Dienstagabend den Opfern der Gewalttat gedacht. Vier Minuten lang werden um 18 Uhr im gesamten Stadtgebiet alle Kirchenglocken läuten. Von der Nikolaikirche ziehen die Trauernden über die Stadtbrücke zum Anschlagsort. An einer eingerichteten Gedenkstätte können dort Blumen und Kerzen niedergelegt werden. Neben dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wird auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) am Gedenkort einen Kranz niederlegen.
Über den Hauptplatz verläuft der Trauerzug weiter zur Stadthauptpfarrkirche, wo ab circa 18:45 Uhr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst abgehalten wird – dieser wird auch im Freien übertragen. Gegen 20 Uhr ist der offizielle Teil der Trauerfeier beendet.
Mit Villachs Magistratsdirektor Georg Wuzella gegenüber dem "ORF" erklärt, wird der Gedenkmarsch unter großen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Laut der Polizei wird neben einer Drohne auch ein Hubschrauber über der Innenstadt kreisen. Zudem stehen die Spezialeinheit Cobra und Kräfte aus den umliegenden Bezirken im Einsatz. Weil die Anteilnahme sehr groß ist, rechnet man mit tausenden Teilnehmern.
In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen.
Im Vorfeld appellierte Landeshauptmann Kaiser, den Trauermarsch "nicht politisch zu vereinnahmen". Der gewaltsame Tod des 14-Jährigen solle nicht für "politisches Kleingeld" missbraucht werden. Bei dem offiziellen Gedenkzug gehe es hingegen um das Mitgefühl für die Angehörigen.