Wenn Alaaeddin Alhalabi nicht rasch reagiert hätte, wäre die Opferzahl in Villach vielleicht höher ausgefallen. Der 42-jährige Essenslieferant hatte beobachtet, wie ein Mann auf Passanten einstach. Ohne groß zu überlegen, fuhr er den Attentäter mit seinem Auto an und hielt ihn so wohl von weiteren Tathandlungen ab.
„Aber die Leute dachten, ich sei der Angreifer und würde mit dem Auto auf Menschen losfahren.“
Polizeisprecher Rainer Dionisio bestätigte später auf der Pressekonferenz: "Aus aktueller Sicht dürfte es sich um eine Heldentat gehandelt haben, ja. Schlimmeres konnte so verhindert werden."
Gegenüber dem Nachrichtenportal 5Minuten erzählt Alaaeddin Alhalabi, wie er den Angreifer stoppte. Unterwegs habe er plötzlich gesehen, dass am Boden zwei Personen mit viel Blut lagen. "Dann habe ich einen Mann mit einem Messer entdeckt. Ich habe nicht nachgedacht, sondern sofort reagiert. Ich bin mit dem Auto einfach losgefahren und habe ihn frontal erwischt. Aber die Leute dachten, ich sei der Angreifer und würde mit dem Auto auf Menschen losfahren", schildert der Mann, selber ein Syrer, der seit neun Jahren in Villach wohnt.
Daraufhin sei er mit dem Auto geflohen und habe beim nächsten Polizeiposten berichtet, was geschehen war. Kurz danach konnte der mutmaßliche Täter, der aufgrund Alhalabi verletzt worden war, von Sicherheitsbeamten festgenommen werden.
Eine weitere Augenzeugin erzählt 5Minuten, wie alles anfing: Sie habe zunächst jemanden schreien gehört. "Dann haben wir den ersten niedergehen sehen, dann folgte der Zweite. Wir sind dann gleich losgelaufen zur Draubrücke zu den zwei Verletzten. Ich wollte die Rettung rufen, aber kam nicht durch, habe dann die Polizei erreicht. Eine Frau sagte mir, dass es noch einen dritten Verletzten gibt."
Die Frau spricht von einer chaotischen Situation: "Es gab zuerst keinen Durchblick, nur die Rettungskräfte behielten ihn. Ein Opfer hatte keinen Puls mehr, er wurde fast 20 Minuten lang reanimiert. Ich hab nur mitbekommen, dass ein roter Kombi den Täter erwischt hat. Er ist über die Motorhaube geflogen und hat sich dann seelenruhig am Hauptplatz zur Säule ganz unten gesetzt." Der Mann im roten VW war Held Alaaeddin Alhalabi.