Er fuhr den Angreifer an

Held von Villach verhinderte noch größeres Blutbad

Villach trauert nach der Bluttat mit einem Toten und fünf Verletzten. Dass es nicht zu noch höheren Opferzahlen kam, ist einem Syrer zu verdanken.
Newsdesk Heute
16.02.2025, 22:13

In Villach hat ein 23-jähriger Syrer am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen wurden zudem verletzt – drei Opfer so schwer, dass sie weiter auf der Intensivstation behandelt werden müssen.

Villach, Kärnten und Österreich stehen unter Schock. Dass die Opferzahlen nicht noch höher lagen, ist einem mutigen Zeuge zu verdanken. Der Essenszusteller (42), ebenfalls Syrer, fuhr Angreifer mit Auto an, entwaffnete ihn damit und hinderte ihn, sich weitere Opfer zu suchen.

Islamistischer Anschlag mit einem Toten in Villach

In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen.

"Leute dachten, ich sei der Angreifer"

Alaaeddin Alhalabi handelte sofort, sogar die Polizei ging am Sonntag von einer "Heldentat" aus. Gegenüber dem Nachrichtenportal 5Minuten erzählte Alhalabi, wie er den Angreifer stoppte. Unterwegs habe er plötzlich gesehen, dass am Boden zwei Personen mit viel Blut lagen.

"Dann habe ich einen Mann mit einem Messer entdeckt. Ich habe nicht nachgedacht, sondern sofort reagiert. Ich bin mit dem Auto losgefahren und habe ihn frontal erwischt. Aber die Leute dachten, ich sei der Angreifer und würde mit dem Auto auf Menschen losfahren."

Kurz darauf wurde der Täter gefasst

Daraufhin sei er mit dem Auto geflohen und habe beim nächsten Polizeiposten berichtet, was geschehen war. Kurz danach konnte der mutmaßliche Täter, der aufgrund Alhalabi verletzt worden war, von Sicherheitsbeamten festgenommen werden.

Am späten Sonntagabend war der Held auch in die "ZIB2" mit Moderator Stefan Lenglinger zugeschaltet. Alhalabi, Vater dreier Kinder, lebt nach eigenen Angaben seit neun Jahren in Villach und liebe die Stadt. Er habe viel Blut und Menschen am Boden gesehen – und wie ein junger Mann weiter auf Menschen einstechen wollte.

"Ich habe nur gewusst, ich musste ihn stoppen"

"Ich habe nur gewusst, ich musste ihn stoppen. Gott sei Dank flog ihm dann das Messer direkt aus der Hand", so Alhalabi zu dem Moment, als er Gas gab und den Angreifer rammte, sodass dieser kurze Zeit später von Polizeibeamten festgenommen werden konnte.

Versehentlich hätten Passanten nach seinem Eingreifen gedacht, dass er der Angreifer sei und hätten gegen sein Fahrzeug geschlagen, schilderte der mutige Syrer. Er habe dann versucht, ruhig zu bleiben und sei langsam und vorsichtig zur nächsten Polizeidienststelle gefahren, wo er das Geschehene geschildert habe.

"Vielleicht verstehen einige Idioten die Religion falsch

"Ich will das nicht, als Held bezeichnet werden. Ich habe nur gemacht, was ich machen musste", so der mutige Zeuge. "Wenn ich so etwas sehe, dann muss ich etwas machen. Ich kann nicht einfach weiterspazieren oder weiterfahren, sondern muss alles tun, um so eine Katastrophe zu beenden", so Alhalabi.

Könne er sich erklären, wie ein Landsmann so etwas tun könne? "Ich bin auch aus Syrien, ich habe keine Ahnung, warum die Menschen so etwas machen. Es sind nicht alles so", so Alhalabi. "Unsere Religion sagt so etwas nicht. Vielleicht verstehen einige Idioten die Religion falsch. Wir lieben alle Menschen, wir sind alle Menschen", so der Zeuge.

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