Karner nennt Details

IS-Terror in Villach – jetzt kommt alles ans Licht

Ein Toter, fünf Verletzte – die beispiellose Bluttat eines Syrers in Villach erschüttert ganz Österreich. Nun äußert sich Innenminister Karner.
16.02.2025, 11:55

Mit einem Klappmesser stach ein 23-jähriger Syrer am Samstagnachmittag in Villach wahllos auf Passanten ein. Ein Schüler (14) erlitt bei der Attacke tödliche Verletzungen, fünf weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Drei der Opfer liegen weiterhin auf der Intensivstation. Ein 42-jähriger Essenslieferant, ebenfalls ein syrischer Staatsangehöriger, konnte den Messer-Mann stoppen, in dem er ihn mit seinem Auto anfuhr.

Beim Tatverdächtigen handelt es sich um Ahmad G., einen aufenthaltsberechtigten Syrer, der zuletzt in einer WG gewohnt haben soll. Er wurde wenige Minuten nach der Tat von Polizisten gefasst. Fotos von der Festnahme zeigen einen grinsenden jungen Mann mit erhobenem Zeigefinger – möglicherweise einem Islamisten-Gruß –, umstellt von Polizeibeamten mit gezogenen Dienstwaffen. Zeugen bestätigten zudem, dass der Syrer während der Tat "Allahu Akbar" gerufen haben soll.

Laut "Heute"-Informationen soll der Tatverdächtige im Jahr 2020 alleine als Flüchtling aus Syrien ins Land gekommen sein. Seit Februar 2021 war er in Österreich asylberechtigt, seither durchgehend in Villach wohnhaft. In den letzten Wochen soll sich der 23-Jährige mutmaßliche über TikTok radikalisiert haben. Laut Ermittlerkreisen soll Ahmad G. Tat spontan geplant haben. Derzeit gibt es keinen Hinweis auf einen zweiten Täter. Sein Mitbewohner will von seiner Radikalisierung nichts mitbekommen haben.

Ermittler sprechen von Terror

Das Tatmesser kaufte der Syrer erst kurz vor der Tat, wie "Heute" in Erfahrung bringen konnte. Es handelt sich um ein hochpreisiges Klappmesser (Wert circa 150 Euro) mit einer Klingenlänge von zehn Zentimetern. "Er hat die Tat also eindeutig vorgehabt und wollte Menschen töten", heißt es aus Ermittlerkreisen.

Wie die Polizei bestätigte, wurden in der Wohnung des Verdächtigen "eindeutige Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund gefunden". Wie die "Krone" berichtet, soll Ahmad G. dem Islamischen Staat die Treue geschworen haben. Die Ermittler gehen deshalb von einem Terroranschlag aus. Gegen den Mann wird wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes ermittelt.

Karner: "Es tut unglaublich weh"

Am Tag nach der Attacke äußerten sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zur schockierenden Bluttat. "Es tut so unglaublich weh, hier erklären zu müssen, dass gestern ein 14-Jähriger bei einem Attentat ermordet wurde", drückt Karner zu Beginn tiefes Mitgefühl für die Familie des getöteten Alex aus. "Es ist auch Wut über einen islamistischen Attentäter, der wahllos auf Menschen in dieser Stadt eingestochen hat."

Man brauche jetzt Entschlossenheit und müsse notwendige Konsequenzen daraus ziehen. "Es handelt sich um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug", so Karner weiter. Der Attentäter habe sich innerhalb kürzester Zeit über das Internet radikalisiert. Der ÖVP-Innenminister fordert deshalb eine Massenüberprüfung in vielen Bereichen – aufgrund der jüngsten Taten in Villach und München, insbesondere von Asylberechtigten mit "syrischem und afghanischem Hintergrund". Dafür müsse man rechtliche Grundlagen schaffen.

Abschließend bedankt sich der Innenminister bei allen Polizeikräften, insbesondere bei zwei Polizistinnen, die den Attentäter innerhalb kürzester Zeit überwältigen konnten. "Mein Dank gebührt auch den Rettungskräften und Ärzten, die um das Leben von Menschen kämpfen", stellt Karner klar.

Kaiser: "Es ist mit aller Härte vorzugehen"

"Ich möchte mich mit tiefem Bedauern an die Familie des Ermordeten wenden. Es ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn man ein Kind verliert." Der Angreifer habe sich innerhalb kürzester Zeit radikalisiert. Landeshauptmann Kaiser bedankt sich auch beim Essenszusteller, der "Schlimmeres verhindert" hat.

"Es ist leider unmöglich nur mit Präventition solche Dinge zu verhindern. Es ist mit aller Härte vorzugehen." Man werde "vieles" überdenken müssen. Für die Mitschüler des Opfers werde es Hilfestellungen geben. "Bitte stehen wir in diesen schweren Zeiten zusammen. Eine Gesellschaft und ihr Zusammenhalt beweist sich darin, wie man in schwierigsten Situationen aufeinander schaut", so der Landeschef.

{title && {title} } wil,dav, {title && {title} } Akt. 16.02.2025, 12:12, 16.02.2025, 11:55
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