Bluttat von Villach

"War furchtbar!" Nachbarin packt über IS-Fanatiker aus

Ein 23-Jähriger hat am Samstag wahllos auf Passanten in Villach eingestochen, ein 14-Jähriger starb. Nun spricht die Nachbarin des IS-Fanatikers.
16.02.2025, 20:06

Die schreckliche Messer-Attacke am Samstag in Villach war ein islamistisch motivierter Terror-Anschlag. Das hat Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Sonntagvormittag bei einer Pressekonferenz in der Kärntner Stadt offiziell bekanntgegeben. Der 23-jährige Täter, ein Asylberechtigter aus Syrien, hatte sich innerhalb kurzer Zeit über das Internet radikalisiert.

Bei dem IS-Anschlag kam ein 14-jähriger Schüler ums Leben – Alex war zuvor mit seinen Freunden bei einem Würstelstand, er hatte bei dem Angriff keine Chance und erlitt tödliche Verletzungen. Der 23-Jährige hatte wahllos auf Passanten eingestochen, drei Personen befinden sich aktuell auf der Intensivstation und kämpfen um ihr Leben.

Innerhalb kurzer Zeit radikalisiert

Die Polizei konnte den Tatverdächtigen nach nur sieben Minuten festgenommen werden – er hatte bei seiner Festnahme ein Lachen im Gesicht. Die Tatwaffe, ein Klappmesser mit einer Länge von 10 Zentimetern, konnte sichergestellt werden. Bei seiner ersten Einvernahme hat der 23-Jährige dann zugegeben, im Namen der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt zu haben. Das hat die APA aus dem Sicherheitsapparat erfahren.

Bei einer inzwischen erfolgten Hausdurchsuchung an der Adresse des jungen Mannes wurden auch IS-Flaggen sichergestellt. Der 23-Jährige dürfte sich innerhalb kürzester Zeit – die Rede ist von wenigen Wochen – auf der Plattform TikTok radikalisiert haben. Er soll Anhänger eines radikalislamistischen Influencers gewesen sein.

Der 23-Jährige kam laut "Heute"-Infos im Jahr 2020 nach Österreich – ihm wurde Asyl gewährt. Dass der Tatverdächtige noch einen aufrechten Asylstatus hatte, liege nach Angaben des Innenministeriums an der weiterhin unüberschaubaren Lage in Syrien. Nach dem Sturz des Assad-Regime im Dezember 2024 wurden zahlreiche Aberkennungsverfahren eingeleitet. Der Angreifer ging offenbar nicht davon aus, dass er die Bluttat in Villach überlebt – stattdessen wollte er sich laut "Kronen Zeitung" von der Polizei erschießen lassen.

"Ich habe ihn immer gemieden"

Im Interview mit dem Nachrichtenportal "5Minuten" spricht nun die Nachbarin des 23-jährigen IS-Anhängers. Als Spezialkräfte die Wohnung des Tatverdächtigten stürmten, habe ihr Mann sie geweckt. "Es war furchtbar. Mein Mann öffnete kurz die Tür, aber dann riefen sie sofort: "Sofort wieder hinein!", schildert die Anwohnerin. "Mit einem Rammbock sind sie gekommen und dann hat die ganze Hütte gescheppert."

Seit einem Jahr habe der Syrer Wand an Wand mit der Villacherin gewohnt. "Ich habe ihn immer gemieden. Er war mir unsympathisch. Er hat mich immer so komisch angeschaut", erklärt die Kärntnerin, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten in dem Wohnhaus lebt.

Besonders wenn sie morgens zur Arbeit ging, habe sie sich unwohl gefühlt. "Ich habe immer gewartet, bis er unten war. Ich hatte Angst", gesteht die Nachbarin des mutmaßlichen Terroristen. Die Bilder der Verhaftung, die sich über Soziale Medien rasch verbreiteten, machen die Frau fassungslos: "Ich weiß nicht, was in ihm vorging, aber dass er in so einer Situation lachen konnte."

Anwohner in Angst

Erleichtert zeigt sich die Kärntnerin dennoch, dass der 23-Jährige nicht schon früher "ausgetickt" sei: "Dass da hinausgehst und auf einmal ist alles vorbei, er geht hinunter und sticht den nächsten ab. Es hätte auch passieren können, dass er früher einen Blackout gehabt hätte."

Nach der blutigen Gewalttat mitten in Villach macht sich bei den Anwohnern Angst breit. "Abends gehe ich sicher nicht mehr alleine raus – und jetzt erst recht nicht mehr. Diese Gewalt hat mich aufgewühlt."

{title && {title} } wil,dav, {title && {title} } 16.02.2025, 20:06
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