In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen. Die Tat habe sich am Nachmittag gegen 16 Uhr im Zentrum der Stadt ereignet. Bei dem Angreifer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen syrischen Staatsbürger mit Aufenthaltsrecht in Österreich. Es gibt deutliche Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund – "Allahu akbar"-Rufe, IS-Gruß und Radikalisierung im Internet.
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Der Terrorismusexperte Peter R. Neumann vom King‘s College in London erklärt auf der Plattform X, dass es sich um einen "neuen Typus" von Attentäter handle und die Tat Teil einer "jihadistischen Welle" sei, "die sich seit Monaten angekündigt hat". Laut Neumann habe Online-Radikalisierung "massiv zugenommen", islamistische "Influencer" würden auf TikTok und anderen Plattformen Hunderttausende Follower anziehen. "Jeder kann sich aus Versatzstücken auf TikTok oder Instagram eine eigene Ideologie zusammenbauen", warnt Neumann.
In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen.
"Diese Art von Online-Radikalisierung geht häufig einher mit Verrohung. Terror als Gewaltfantasie. Und mehr noch: Es passiert schneller als in der Vergangenheit. Ausgelöst von einer persönlichen Krise, kann sich ein gesamter Zyklus innerhalb weniger Wochen abspielen", so der Terrorismusexperte. "Wir müssen strenger mit großen Plattformen wie beispielsweise TikTok und YouTube sein, wo sich islamistische Influencer tummeln", so Neumann, der außerdem "virtuelle Agenten" für geschlossene Chaträume als Notwendigkeit sieht.
"Wir müssen viel schneller werden. Dafür brauchen Sicherheitsbehörden Leute, die sich im virtuellen Umfeld zuhause fühlen. Und sie benötigen technische und digitale Fähigkeiten, die Lichtjahre besser sind als heute", heißt es. Zurück zum Ascnhlag selbst: Wie Ermittler bekannt gaben, hätte dieser noch viel schrecklichere Ausmaße annehmen können, hätte nicht ein mutiger Zeuge eingegriffen. Ein Essenslieferant (42), wie der mutmaßliche Täter syrischer Staatsbürger, für den Messermann mit seinem Auto an und setzte ihn so außer Gefecht.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen konnten "eindeutige Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund" vorgefunden werden. Laut "Krone" wurde eine IS-Flagge von den Ermittlern sichergestellt. PIkant: Als sich zwei Polizistinnen dem IS-Fanatiker nur wenige Minuten nach der Tat mit gezogenen Waffen näherten, lachte dieser und hob seinen Zeigefinger zu einem Islamisten-Gruß. Wie "Heute" aus Ermittlerkreisen erfuhr, hatte der 23-Jährige die Tat eindeutig vorgehabt und sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu töten.
Laut einem Bericht der "Krone" plante der Syrer offenbar, sich nach seiner Attacke von Polizisten erschießen zu lassen. Der bisher nicht polizeibekannte Tatverdächtige wird nun wegen Mordes und fünffachem Mordversuchs angeklagt. Mittlerweile meldete sich auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg zu Wort. Er sei tief erschüttert über das grausame Attentat in Villach. "Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie des ermordeten 14-Jährigen und all jenen, die ihn vermissen werden", so Schallenberg.