"Allahu Akbar"-Rufe

IS-Fanatiker (23) kaufte Messer drei Tage vor Bluttat

Nach der Bluttat in Villach, bei der ein 14-Jähriger ums Leben kam und mehrere Personen verletzt wurden, kommen immer mehr Details ans Licht.
17.02.2025, 10:54

Über jenen 23-jährigen Syrer, der am Samstagnachmittag in der Villacher Innenstadt ein Blutbad anrichtete, soll die Untersuchungshaft verhängt werden. Die Staatsanwaltschaft erklärte gegenüber dem ORF, dass ein entsprechender Antrag bereits gestellt worden sei. Ein damit verbundenes Verhör soll noch am Montag oder Dienstag stattfinden. Zu Mittag wird Ahmad G. von Villach in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt.

Wahllos auf Passanten eingestochen

Wie ausführlich berichtet, stach der IS-Fanatiker wahllos mit einem Klappmesser auf Passanten ein. Ein 14-Jähriger erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Fünf weitere Menschen mussten teils schwer verletzt ins Spital eingeliefert werden.

Dass die Zahl der Todesopfer nicht noch höher ist, sei laut Staatsanwaltschaft ein Wunder. Eines der Opfer soll einen Stich ins Herz erlitten haben. Nur durch eine Notoperation konnte das Leben des Mannes gerettet werden. Ein weiteres Opfer erlitt einen Bauchstich und wird wohl lebenslange Folgen davontragen. Die weiteren Beteiligten erlitten mehrere Messerstiche, einer unter anderem einen Durchstich des Unterarms. Die guten Nachrichten aus dem Spital: Mittlerweile befinden sich alle Terror-Opfer außer Lebensgefahr.

Am Samstag stach ein IS-Fanatiker in Villach auf Passanten ein.
APA-Grafik / picturedesk.com

Das ist über Täter bekannt

Unterdessen gehen die Ermittler davon aus, dass der 23-Jährige, der sich mit diabolischem Grinsen und zum IS-Gruß erhobenen Finger festnehmen ließ, mit seinem Tod durch Polizeikugeln rechnete. In der Wohnung von Ahmad G. wurde eine IS-Flagge gefunden.

Der Mann war im Jahr 2020 als Flüchtling aus Syrien gekommen, war asylberechtigt. Fahnder nehmen an, dass er sich in den letzten Wochen unbemerkt im Internet radikalisiert hatte – vermutlich durch TikTok oder andere soziale Medien.

Messer um 150 Euro gekauft

Vor dem furchtbaren, sinnlosen Angriff hatte der 23-Jährige sich extra um 150 Euro ein hochwertiges Klappmesser mit rund zehn Zentimeter langer Klinge gekauft. Laut einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" soll Ahmad G. das Messer nur drei Tage vor der Bluttat in Villach erworben haben. Er hatte also die Tat geplant und wollte töten.

Bei seiner Festnahme soll er eine Asylkarte bei sich getragen haben. Polizeilich war Ahmad G. bisher nicht aufgefallen. Gegen den bisher in Österreich unbescholtenen jungen Mann wird nun wegen Mordes und fünffachen Mordversuchs ermittelt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

{title && {title} } dav,wil, {title && {title} } Akt. 17.02.2025, 11:03, 17.02.2025, 10:54
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