In Villach hat ein 23-jähriger Syrer am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen wurden zudem verletzt – drei Opfer so schwer, dass sie weiter auf der Intensivstation behandelt werden müssen.
Dass die Opferzahlen nicht noch höher lagen, ist einem mutigen Zeugen zu verdanken. Der Essenszusteller Alaaeddin Alhalabi (42), ebenfalls Syrer, fuhr Angreifer mit Auto an, entwaffnete ihn damit und hinderte ihn, sich weitere Opfer zu suchen.
Als Held sah sich der Lebensretter nicht, obwohl selbst die Polizei von einer Heldentat sprach. Er habe getan, was jeder Mensch tun müsse, habe bei einer solchen Bluttat nicht einfach wegsehen können, schilderte Alhalabi, Vater dreier Kinder.
"Ich habe nur gewusst, ich musste ihn stoppen. Gott sei Dank flog ihm dann das Messer direkt aus der Hand", so Alhalabi zu dem Moment, als er mit seinem Fahrzeug Gas gab und den Angreifer rammte. Dieser wurde außer Gefecht gesetzt und kurze Zeit später von Polizeibeamten festgenommen.
Nun eine weitere Schreckensnachricht: Der Retter wird selbst zum Opfer – von einer unfassbaren Hasswelle im Internet. "Ihm geht es jetzt selbst leider nicht so gut", hieß es am Dienstagabend beim Trauermarsch in Villach gegenüber dem ORF – er habe dem Sender geschildert, dass er jetzt angefeindet und beschimpft, zur Zielscheibe von Fanatikern werde.
"Er sagt selber, er hat drei Kinder und hat jetzt selbst Angst um sie", so ORF-Journalist Christoph Bendas. Trösten können ihn ein wenig viele positive Nachrichten und Dankesworte.
In Villach hat ein 23-Jähriger am Samstag wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurde ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet. Fünf weitere Menschen sind zudem verletzt worden, drei liegen auf Intensivstationen.
Bei einem Gedenkmarsch in der Villacher Innenstadt wird am Dienstagabend den Opfern der Gewalttat gedacht. Vier Minuten lang läuteten um 18 Uhr im gesamten Stadtgebiet alle Kirchenglocken.
Von der Nikolaikirche zogen die Trauernden über die Stadtbrücke zum Anschlagsort. An einer eingerichteten Gedenkstätte konnten dort Blumen und Kerzen niedergelegt werden. Neben dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) war auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) zugegen.