Max Verstappen in großer Sorge um seine Titelverteidigung.
IMAGO/ANP
Zwei gigantische rote Flaggen in Herzform auf der Zielgerade, ohrenbetäubender Jubel und ein Triumphator, der fast im roten Rauch verschwindet: Charles Leclerc wusste bei der Siegerehrung in Monza ebenso wie die Ferrari-Fans kaum, wohin mit all den Emotionen. Dank einer gewagten Ein-Stopp-Strategie nutzte der Monegasse die neuerliche Schwäche von Weltmeister Max Verstappen, der nur Sechster wurde, zum umjubelten Heimsieg der Roten und stach auch die McLaren aus - die Formel 1 hat wieder ordentlich Pfeffer.
"Mamma mia, mamma mia", funkte Leclerc immer wieder auf seiner Ehrenrunde. "Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte der Monegasse, der seinen Erfolg von 2019 wiederholen konnte, wenig später: "Monaco und Monza sind die wichtigsten Rennen, beide habe ich dieses Jahr gewonnen."
Neben ihm auf dem Siegerpodest standen die McLaren-Fahrer Oscar Piastri und Lando Norris, doch auch wenn ihr Rennstall bis auf acht Punkte an Verstappen und das zunehmend ratlose Red-Bull-Team heranrückte, haderten beide mit verlorenen Chancen. "Es schmerzt sehr", sagte Piastri, "so wie die Reifen sich verhalten haben, sah die Ein-Stopp-Strategie sehr riskant aus."
Deswegen gingen er und Norris ("es ist wirklich hart, das zu schlucken") auf Nummer sicher. Zudem verzichtete McLaren auch beim Großen Preis von Italien auf einen Platztausch, wodurch Norris nur acht statt elf Punkte auf Verstappen gutmachte. 62 Zähler Rückstand sind immer noch viel, acht Rennwochenenden stehen aber noch aus - und Red Bull tappt bei der Suche nach dem Weg aus der Krise vollkommen im Dunkeln.
Verstappen schlägt Alarm
"Alles war zu langsam", wetterte Verstappen am Sky-Mikrofon: "Es war keine Balance im Auto. Aber das geht schon die letzten Rennen so. Eigentlich hat gar nichts funktioniert: Pace, Strategie, Reifenwechsel." Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko kündigte an, beim Auto grundlegende Schritte zurückzugehen, auf einen Stand, als der RB20 noch funktionierte, um den Fehler in der Entwicklung zu finden.
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So dürfte sich die Formel 1 in beiden WM-Wertungen weiter zuspitzen, denn durch den Sieg von Leclerc liegt auch Ferrari nur noch 39 Punkte hinter Red Bull. Bei den Fahrern bleibt Leclerc Dritter, 24 Zähler trennen ihn von Norris, 86 von Verstappen.
Beim Start, seiner Zitterdisziplin, behielt Norris diesmal die Nerven, der Pole-Setter hatte die Führung trotzdem nicht mal eine halbe Runde lang inne. Auf der superschnellen Strecke im Königlichen Park nahm Piastri im Windschatten Schwung und zog in der zweiten Schikane vorbei, auch Leclerc im Ferrari schlüpfte unter dem Jubel der Tifosi durch.
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Norris kam nicht an Leclerc heran, nach 14 von 53 Runden holte ihn der Kommandostand deswegen vorzeitig zum Reifenwechsel rein - und der Undercut gegen den Monegassen funktionierte, in Runde 16 war Norris Zweiter. "Du darfst Oscar angreifen, gemäß den Papaya-Regeln", wurde Norris ins Ohr gefunkt. Die beiden papaya-orangen McLaren kamen sich aber nicht näher, im Gegenteil: Norris' Reifen bauten rapide ab, als erster aus der Spitzengruppe fuhr er zum zweiten Mal die Box an.
20 Runden vor Rennende fand er sich nur auf Rang sechs wieder, fuhr aber plötzlich Bestzeiten, bis er ausgerechnet an Verstappen heranrückte: Der Niederländer bremste Norris einige Runden lang ein. Auch dies spielte Leclerc in die Karten, der wie sein Teamkollege Carlos Sainz mit einem Stopp durchkam. Zumindest bei Leclerc ging das Risiko auf, Sainz fiel mit stark abbauenden Reifen an seinem 30. Geburtstag auf Rang vier zurück.