Weltcup-Verletzungen

Ski-Gigant Maier: "Wenn dir dein Leben was wert ist..."

Das aggressive Material Carbon sorgte in den letzten Wochen im Ski-Weltcup immer wieder für Schlagzeilen. Hermann Maier nimmt nun Stellung.
Sport Heute
30.01.2025, 16:13

Besonders im Fokus steht die Carbonschiene – eine Art Schienbeinschoner, die eine viel direktere Kraftübertragung auf den Ski ermöglicht. So können viel kompromisslosere Linien gefahren werden. Gleichzeitig ist das Risiko für schwere Verletzungen deutlich erhöht. Neben dem ohnehin besonders aggressiven Material.

Für Ski-Gigant Hermann Maier wäre eine derartige Carbonschiene nichts gewesen, wie der Salzburger in der "Sport Bild" erzählte. "Ich hatte immer gern ein bisschen mehr Spielraum", erinnerte sich der 52-Jährige.

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Miller hatte "Ski wie Eisenbahnschienen"

Auch anderen Material-Spielereien gegenüber war der Flachauer nie sonderlich aufgeschlossen. "Ich erinnere mich noch, als der Bode Miller ganz dicke Ski verwendet hat. Die waren wie Eisenbahnschienen. Ich wusste zwar genau, dass die schnell sind, aber wenn ich mit denen fahre, reißt irgendwann einmal was. Das ist so enorm auf die Knie gegangen", erinnerte sich Maier an den US-Amerikaner. "Da dachte ich: Für die brauchst du überhaupt kein Gefühl, sondern reine Brutalität. Das war nie meine Art, Ski zu fahren. Skifahren hat auch mit Gefühl und Intuition zu tun", ergänzte der Sieger von 54 Weltcuprennen.

"Wenn dir dein Leben was wert ist..."

"Das Material entwickelt heute noch ganz andere Kräfte. Dadurch entsteht häufig ein Trampolineffekt, der immer stärker wird und bewirkt, dass man in alle Richtungen fliegt", erklärte Maier mit Blick auf die aktuellen Kantenabstimmungen. Die Ski-Stars würden heutzutage versuchen, alles auf Zug zu fahren. "Man muss auch einmal ein Tor anrutschen. Wenn dir dein Leben was wert ist, dann muss man nicht überall bis zum Äußersten gehen. Die Zeit gewinnt man ja eh oft woanders", betonte der Salzburger. "Gewisse Stellen kann man halt nicht mit vollem Risiko nehmen. Das geht sich einfach nicht aus."

Eine einfache Lösung gibt es aber freilich nicht. "Da rauchen momentan die Köpfe, weil es so viele Faktoren sind, die man berücksichtigen und unter einen Hut bringen muss. Man wird die Gefahr niemals zur Gänze aus dem Skirennsport eliminieren können. Das ist eben kein Computerspiel", meinte Maier.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 30.01.2025, 16:30, 30.01.2025, 16:13
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