"Mühe, Augen zu öffnen!" Star lag nach Crash im Koma

Vor gut einer Woche stürzte Cyprien Sarrazin in Bormio im Training der Abfahrt schwer. Der Franzose zog sich dabei eine Gehirnblutung und weitere Verletzungen am Bein und Fuß zu. Sarrazin musste auf die Intensivstation verlegt werden, lag im künstlichen Tiefschlaf.

Mittlerweile konnte er nach Lyon ins Spital transportiert werden. Am Samstagmorgen gab Stéphane Bulle, der Arzt des Franzosen, ein Statement zum Gesundheitsstatus des Speed-Stars ab. 20 Minuten war dabei.

Sarrazin wird aktuell auf der neurochirurgischen Station behandelt. "Cyprien hat noch Mühe, die Augen zu öffnen, da er an Diplopie leidet", erklärt der Arzt. Aufgrund des Drucks auf den Schädel ist also die Augenkoordination beeinträchtigt. Sarrazin hat aktuell eine doppelte Sicht, daran und an vielem mehr müsse man nun arbeiten.

Die Genesung von Sarrazin werde lange andauern. Wie lange, kann der Arzt nicht sagen. Als Erstes gilt es, dass es Sarrazin überhaupt wieder ermöglicht wird, alltägliche Dinge zu tun. Als Beispiele nennt der Arzt: auf dem Bett sitzen, stehen und selbstständig richtig essen.

"Wenn man aus dem Koma erwacht, ist man erschöpft"

Sarrazin befand sich im künstlichen Koma. Allein schon deshalb werde viel Zeit benötigt. "Wenn man aus diesem Koma erwacht, ist man wirklich sehr, sehr erschöpft. Und es ist sehr, sehr kompliziert, ein normales Leben zu führen, einen normalen Sprachfluss zu haben", so der Mediziner.

Wie sieht es denn mit einer Rückkehr in den Weltcup aus? Der Arzt hat dazu eine klare Meinung. "Ich weiß es nicht, aber andererseits ist alles, was wir in die Wege leiten werden, dafür da, dass er zurückkommt." Und weiter: "Ich habe absolut keine Ahnung, wo das hinführen wird. Ich kann es Ihnen nicht sagen, aber auf jeden Fall ist das unser Ziel, dass er wieder Ski fahren kann."

In den nächsten Wochen werde man versuchen, Fähigkeiten zu definieren, die er bereits hat und dann versuchen, andere Fähigkeiten wiederzugewinnen. "Es ist ultrakompliziert", so der Arzt. Für seine Kollegen aus Italien hat Bulle nur ganz viel Lob übrig. "Er hatte eine wirklich sehr gute Behandlung, mit einer unglaublichen Betreuung und Menschlichkeit."