Die algerische Boxerin Imane Khelif ist trotz der anhaltenden Geschlechter-Debatte um ihre Person in den Olympia-Final eingezogen. Die 25-Jährige gewann ihren Halbfinal gegen Janjaem Suwannapheng aus Thailand einstimmig nach Punkten und boxt am Freitag in der Gewichtsklasse bis 66 kg um Gold.
Khelif wurde im gut gefüllten Court Philippe-Chatrier, wo sonst vor 15.000 Zuschauern die großen Tennisspiele der French Open stattfinden, erneut von zahlreichen Fans mit algerischen Flaggen frenetisch angefeuert und bejubelt. Ihre Gegnerin aus Thailand wurde hingegen ausgepfiffen und ausgebuht. Als der Sieg feststand, war Khelif happy. Sie legte gar eine kleine Tanzeinlage hin.
Die 23-jährige Suwannapheng war dagegen maßlos enttäuscht. Die Boxerin, die die Bronzemedaille gewann, konnte ihre Niederlage nicht fassen. Mit den Medienschaffenden redete sie nicht.
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Khelif sprach hingegen. "Ich bin happy, durfte ich hier sein. Ich möchte der ganzen Welt sagen, dass ich eine Frau bin und eine Frau bleiben werde", erzählte sie vor Dutzenden von Journalisten. Sie hoffe, dass sie auch eine Top-Performance im Final hinlegen könne. Dann spricht Khelif noch die riesige Debatte an, die um sie herum tobt. Sie sagte: "Ich schaue nicht, was über mich geschrieben wird. Nur meine Leistung ist wichtig. Ich weiß, dass ich eine talentierte Person bin."
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Der Hintergrund: Die Kämpfe von Khelif und auch Lin Yu-Ting werden von einer heftig geführten Startrecht-Kontroverse begleitet. Diese geht weit über den Sport hinaus und erfasst auch höchste politische Kreise. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden.