Olympia-Heldin
Unfassbare Biles schreibt mit sechstem Gold Geschichte
Ein halbes Dutzend Goldmedaillen! Simone Biles schreibt als sechsfache Olympiasiegerin im Turnen Sportgeschichte.
Simone Biles trommelte wild aufs Podium, sie warf überglücklich Küsschen ins Publikum - und als ihre Punktzahl dann endlich aufleuchtete, tanzte sie mit der US-Flagge wie aufgedreht durch die Bercy-Arena: Die Turnkönigin ist zurück im Mehrkampf-Olymp - und hat drei Jahre nach dem Drama von Tokio Historisches vollbracht. Als erste Athletin überhaupt wiederholte Biles ihren Triumph im Einzel nach acht Jahren und eroberte den Turn-Thron zurück.
Im Schatten der nächsten großen Biles-Show zeigte die 16 Jahre alte Helen Kevric als Achte eine richtig starke Vorstellung. "Ich bin sehr zufrieden. Achtbeste Turnerin der Welt - das hört sich sehr gut an", sagte Kevric und strahlte nach ihrem starken Auftritt übers ganze Gesicht: "Ich war gelassener als an den anderen Tagen und ich glaube, das hat geholfen."
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Biles feierte zwei Tage nach dem Erfolg mit der US-amerikanischen Mannschaft unterdessen ihr sechstes Olympiagold. Nach ihren vier Olympiasiegen in Rio 2016 erturnte sie am Donnerstagabend 59,131 Punkte, musste aber deutlich mehr kämpfen als erwartet. Die Brasilianerin Rebeca Andrade (57,932) blieb bis zum Ende auf Tuchfühlung und gewann Silber, auf dem Bronzerang landete Tokio-Olympiasiegerin Sunisa Lee aus den USA (56,465).
Die Biles-Festspiele von Paris dürften damit noch nicht vorbei sein. Die amerikanische Nationalheldin, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme ausgestiegen war und keine Einzelwettkämpfe bestritten hatte, könnte sich in den kommenden Tagen zur erfolgreichsten Sportlerin dieser Sommerspiele krönen. In den Einzel-Finals Sprung, Boden und Schwebebalken winken der nur 1,42 Meter großen Athletin in der französischen Hauptstadt schließlich drei weitere (Gold-)Medaillen.
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Auch am Donnerstagabend gehörte die größte Aufmerksamkeit, natürlich, einmal mehr Biles. Mit ihrem blauen Glitzerkleid war sie bei den rund 15.000 Zuschauern, darunter die US-Basketballer um Stephen Curry und Kevin Durant, aber nicht bloß optisch der Hingucker. Der Wettkampf entwickelte sich von Beginn an zu einem echten Krimi. Im Gegensatz zum Teamfinale packte Biles ihren extrem schweren neuen Sprung "Biles II" aus. Trotz zweier kleiner Hüpfer bei der Landung holte sie starke 15,766 Punkte.
Die Führung hielt allerdings nur kurz, denn nach der ersten Rotation zeigte sich, warum der Stufenbarren als Biles' schwächstes Gerät gilt. Für einen Zwischenschwung gab es von den Kampfrichtern deutliche Abzüge, Biles fiel in der Gesamtwertung hinter Andrade und auch hinter die für Algerien startende Kaylia Nemour zurück. IOC-Präsident Thomas Bach applaudierte dennoch.
Anschließend hockte Biles im Schneidersitz und mit ernstem Gesicht auf ihrem Stuhl, wurde von Kameras belagert - und bewies dann Nerven wie Drahtseile. Ein starker Auftritt am Schwebebalken brachte sie zurück an die Spitze, die knappe Führung behauptete sie am Boden. Die Halle bebte.
Auf den Punkt gebracht
- Simone Biles kehrt triumphal in den Mehrkampf-Olymp zurück und wiederholt ihren Einzelsieg nach acht Jahren, während die 16-jährige Helen Kevric eine starke Leistung zeigt
- Biles gewinnt ihr sechstes Olympiagold und könnte in den kommenden Tagen noch weitere Medaillen gewinnen
- Die Aufmerksamkeit liegt jedoch weiterhin auf Biles, die einen echten Krimi erlebt und am Ende siegreich ist