Olympia-Aufreger

Bei Geschlechtstest durchgefallen! Streit um Boxerinnen

Zwei Boxerinnen bestanden bei der WM die Geschlechtstests nicht. Bei Olympia in Paris dürfen sie trotzdem antreten.

Sport Heute
Bei Geschlechtstest durchgefallen! Streit um Boxerinnen
Boxerin Imane Khelif darf in Paris starten.
BUDA MENDES / AFP / picturedesk.com

Aufruhr bei den Olympischen Spielen in Paris! Zwei wegen nicht bestandener Geschlechtstests bei der WM disqualifizierte Boxerinnen dürfen bei Olympia 2024 kämpfen. Das Internationale Olympische Komitee erteilte Lin Yu-ting aus Taiwan und Imane Khelif aus Algerien die Freigabe. Beide Boxerinnen waren schon 2021 in Tokio dabei.

IOC-Sprecher Mark Adams erklärt, dass man keine Kommentare zu Einzelfällen abgeben werde. "Jede Starterin in den Frauenkategorien erfüllt die Teilnahmebedingungen. Sie sind laut ihrem Pass Frauen. Sie haben seit vielen Jahren an Wettbewerben teilgenommen und sind nicht plötzlich aufgetaucht", so Adams weiter. Er stellt klar: "Sie sind unter den Regeln des Verbands teilnahmeberechtigt. Sie sind Frauen."

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    Keine Wettbewerbsvorteile

    Der Internationale Boxverband IBA ist hingegen ganz anderer Meinung. Am späten Mittwochabend verschickte der Verband ein Knallhart-Statement. In diesem erklärt die IBA, weshalb sie mit dem IOK-Entscheid überhaupt nicht einverstanden sei. Es heißt, dass die Geschlechtstests für die WM eindeutig seien.

    "Zu beachten ist, dass die Sportlerinnen keiner Testosteronuntersuchung unterzogen wurden, sondern einem gesonderten und anerkannten Test, dessen Einzelheiten vertraulich bleiben", so der Box-Verband. Und weiter: "Dieser Test ergab schlüssig, dass beide Sportlerinnen die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllten und im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmerinnen Wettbewerbsvorteile hatten."

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      Imago Images

      Iran spricht von Propaganda

      Die IBA teilt weiter mit, dass Yu-ting keine Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) eingelegt habe. Khelif habe zunächst Berufung eingelegt, diese jedoch im Laufe des Verfahrens zurückgezogen: "Die unterschiedlichen Regelungen des IOK zu diesen Angelegenheiten, an denen die IBA nicht beteiligt ist, werfen ernsthafte Fragen sowohl hinsichtlich der Fairness der Wettkämpfe als auch der Sicherheit der Athleten auf."

      Algerien nimmt hingegen Khelif in Schutz. Und das unmissverständlich. "Wir verurteilen aufs Schärfste die unethischen Angriffe und Verleumdungen unserer geschätzten Sportlerin Imane Khelif durch haltlose Propaganda seitens bestimmter ausländischer Medien", so der Verband in einem Communiqué. "Solche Angriffe auf ihre Persönlichkeit und Würde sind zutiefst unfair."

      Bei WM nach Bronze disqualifiziert

      Lin hatte bei der WM im März 2023 Bronze gewonnen, wurde anschließend allerdings disqualifiziert. Khelif wurde von der IBA gesperrt, bevor sie um Gold kämpfen sollte. Die WM wurde vom Internationalen Box-Verband IBA organisiert, der vom IOC nicht mehr anerkannt ist.

      Khelif steigt im Weltergewicht am Donnerstag erstmals in den Ring, trifft auf die Italienerin Angela Carini. Einen Tag später boxt Lin im Federgewicht gegen Marcelat Sakobi aus dem Kongo oder die Usbekin Sitori Turdibekowa.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Zwei Boxerinnen, die bei der WM die Geschlechtstests nicht bestanden haben, dürfen trotzdem bei den Olympischen Spielen in Paris antreten
      • Das Internationale Olympische Komitee hat Lin Yu-ting aus Taiwan und Imane Khelif aus Algerien die Freigabe erteilt, obwohl der Internationale Boxverband anderer Meinung ist und behauptet, dass die Sportlerinnen Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen weiblichen Teilnehmerinnen haben
      • Die Entscheidung des IOC sorgt für Aufruhr und Kritik seitens des Boxverbandes und Algeriens
      red
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