"Stolz auf meinen Körper"
Bittere Tränen: Ruder-Heldin Lobnig verpasst Finale
Ruderin Magdalena Lobnig gewann in Tokio noch die Bronzemedaille. Nun verpasste die Kärnterin das Finale. Danach flossen die Tränen.
Die 34-Jährige verpasste den Einzug ins Ruder-Einer-Finale klar, wurde in ihrem Halbfinal-Lauf nur Sechste und damit Letzte. Mit der Zeit von 7:40,02 Minuten, 23 Sekunden hinter der Laufsiegerin Emma Twigg aus Neuseeland, landete Lobnig im B-Finale. Auf die Top-Drei, die aufstiegen, fehlten 18 Sekunden. Die Medaillenchance ist bereits geplatzt.
Deshalb gab sich Lobnig nach dem bitteren Halbfinal-Aus besonders emotional. Tränen flossen. Auch, weil die Kärntnerin auf harte Monate zurückblickt. Die Kärntnerin erlitt in der Vorbereitung einen Bandscheibenvorfall – 108 Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele. Betroffen war die Halswirbelsäule, auf Höhe C5/C6. Der Antritt in Paris wurde zum Wettlauf gegen die Zeit. Lobnig trat an, war aber chancenlos.
Tränen bei Lobnig
"Heute ist es mir leider nicht gut gegangen. Es ist mir von Anfang an schwergefallen, den Kontakt zu meinen Gegnerinnen zu halten", sagt Lobnig, bevor sie die Emotionen übermannten, Tränen bei der Kärntnerin flossen, die 34-Jährige kurz stockte.
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"Ich bin stolz auf meinen Körper, dass er es überhaupt hierher geschafft hat, dass ich heute am Start stehen hab können und dass ich mein persönliches Ziel erreicht habe, ins Halbfinale zu kommen. Ich hätte gerne ein besseres Rennen gezeigt, aber es war ein voller Erfolg, in Paris zu sein und mit den Besten der Welt mizurudern", blickte Lobnig auf die so schweren letzten Monate, die sichtlich Spuren hinterließen, zurück.
"Rutsche immer in die Schutzhaltung"
"Leider habe ich nicht ganz zeigen können, was ich drauf habe. Der Körper lässt die Endbelastung nicht voll zu. Das ist mit dem Bandscheibenvorfall einfach schwierig. Ich komme einfach nicht in den roten Bereich, weil ich immer in die Schonhaltung rutsche", erklärte die 34-Jährige weiter. Sie konnte also nie bis an ihre Grenzen gehen, weil der Schmerz sonst zu stark wird. "Wir haben versucht, einen Schlag zu finden, in dem ich mich voll auslasten kann. Aber je mehr Schub ich gebe, desto mehr Belastung bekomme ich auf die Halswirbelsäule. Es war schon beim Einrudern schwierig, wieder den Fokus reinzubekommen. Leider habe ich die anderen fahren lassen müssen", meinte die Kärntnerin. Es sei eine "Frage der Freiheit" gewesen. "Man muss loslassen können, das gelingt mir nicht. Aber ich glaube, ich kann stolz sein, dass ich hier am Start stehen", betonte die Tokio-Bronzene noch einmal.
Auf den Punkt gebracht
- Ruderin Magdalena Lobnig verpasste nach ihrem Erfolg in Tokio das Finale und zeigte sich nach dem Halbfinal-Aus emotional, da sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte
- Ein Bandscheibenvorfall in der Vorbereitung beeinträchtigte ihre Leistungsfähigkeit, was sie sehr frustrierte
- Trotzdem ist sie stolz darauf, an den Olympischen Spielen teilgenommen zu haben