Olympia-Medaille

Bronze für Schubert, aber: "Bin schon enttäuscht"

Die zweite Olympia-Medaille in der Karriere von Jakob Schubert! Doch nach dem Gewinn von Kletter-Bronze gab sich der Tiroler enttäuscht.

Sport Heute
Bronze für Schubert, aber: "Bin schon enttäuscht"
Österreichs Kletter-Ass Jakob Schubert.
Reuters

Bronze bei der Kletter-Kombinations-Premiere vor drei Jahren in Tokio, Bronze auch im Kombinations-Wettkampf von Paris – Schubert wurde seiner Mitfavoritenrolle bei den Spielen in Frankreichs Hauptstadt gerecht.

139,6 Punkte reichten nach einer Sensationsleistung bis zum vorletzten Griff noch für den dritten Rang, hinter dem 19-jährigen Überraschungs-Olympiasieger Toby Roberts (155,2 Punkte) und dem geschlagenen erst 17-jährigen Topfavoriten Sorato Anraku aus Japan (145,4 Punkte).

Gemischte Gefühle

"Ein bisschen enttäuscht bin ich gerade", musste der Kletter-Star kurz nach dem Ende des Bewerbs im "ORF" zugeben. "Aber ich habe eine Olympia-Medaille, das ist etwas Wunderschönes. Und es hätte auch ganz anders ausgehen können, deshalb bin ich schon sehr froh drüber", meinte Schubert. Und ergänzte dann mit dem Edelmetall um den Hals: "Es sind die zweiten Olympischen Spiele im Klettern und ich habe es wieder geschafft, eine Medaille zu gewinnen. Darauf kann ich schon sehr stolz sein."

Jakob Schubert klettert zu Olympia-Bronze

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    Kletter-Star Jakob Schubert gewinnt die Bronzemedaille.
    Kletter-Star Jakob Schubert gewinnt die Bronzemedaille.
    Reuters

    "Ich habe schon das Gefühl, dass da heute mehr drinnen war. Gerade in der Boulder-Runde habe ich viele Punkte liegen gelassen", analysierte Schubert. Der 33-Jährige schaffte nur bei einem von vier Bouldern das Top, blieb nach einem Protest des französischen Teams einmal sogar bei null Punkten stehen. "Es war immer sehr knapp, da trauere ich schon dem einen oder anderen Top nach. Dass ich in meiner Stärke, dem physischen Boulder, null Punkte hole... Da waren zehn Punkte drinnen und dann ist es Silber", rechnete der sechsfache Weltmeister weiter vor.

    Lead-Route? "Nicht so schwer"

    "Und auch im Lead – die Route war nicht so schwer geschraubt. Silber wäre drin gewesen. Und auch Gold wäre möglich gewesen", haderte Schubert, der nach dem schweren physischen Boulder auch Schulterschmerzen hatte. "Ich hätte mich mehr hineinfokussieren müssen. Letztendlich war dieser eine Zug die Silbermedaille."

    Einen einzigen Vorteil hatte das schwache Boulder-Ergebnis, wie Schubert meinte: "Ich habe gewusst, dass ich jetzt alles geben muss, ich muss so viele Punkte holen, wie es geht. Ich bin sehr froh, dass ich da so abliefern hab können." Deshalb blickte Schubert auch bereits in Richtung Los Angeles 2028. Der Sechsfach-Weltmeister hofft, dass für Bouldern und Lead auch Einzel-Medaillen vergeben werden. "Es wäre wichtig, dass jede Disziplin eine Medaillen-Entscheidung hat. Ich weiß nicht, ob ich die Kombination noch einmal mache. Drei Medaillen wären besser. Und das große Ziel von der Goldmedaille habe ich immernoch nicht erreicht. Also werde ich wohl weitermachen müssen..."

    Auf den Punkt gebracht

    • Der österreichische Kletterer Jakob Schubert gewinnt bei den Olympischen Spielen in Paris die Bronzemedaille in der Kombinationswertung, zeigt sich jedoch enttäuscht über das Ergebnis
    • Obwohl er mit seiner Leistung nicht zufrieden ist, betont er die Freude über die errungene Medaille und analysiert, dass er in der Boulder-Runde wichtige Punkte liegen gelassen hat
    • Schubert bedauert, dass er nicht sein volles Potenzial abrufen konnte, sieht aber auch den positiven Aspekt darin, dass er alles gegeben hat, um so viele Punkte wie möglich zu erreichen
    red
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