"Praktisch wertlos!"

Wirbel um Ermittlung nach Anzug-Skandal im Skispringen

Nach dem Anzug-Skandal der norwegischen Skispringer fand am Mittwoch eine Untersuchung statt. Doch aus Norwegen kam nun bereits scharfe Kritik.
Sport Heute
10.04.2025, 17:30

Am Rande des WM-Springens von der Großschanze tauchte in Trondheim ein Video auf, das die mutmaßliche Manipulation der Sprunganzüge zeigen soll. Die FIS reagierte daraufhin, disqualifizierte sämtliche norwegische Springer.

Im Nachhinein wurde das norwegische Quartett Johann Andre Forfang, Marius Lindvik, Robin Pedersen, Kristoffer Eriksen Sundal und Robert Johansson vom Ski-Weltverband FIS vorläufig suspendiert. Keiner dieser fünf Springer durfte bis Saisonende an einem Wettkampf teilnehmen. Die Sperre ist vorläufig aufgehoben worden, um den norwegischen Athleten das Sommer-Training zu ermöglichen.

Die Top Wintersport-News auf einen Blick

Derweil laufen die Ermittlungen weiter. Im Zuge derer wurden die von der FIS beschlagnahmten Sprunganzüge erstmals in Zürich beschlagnahmt, berichtet "NRK" aus Norwegen. Die Anzüge waren zuletzt in einem Safe verwahrt worden.

Kritik aus Norwegen

Die FIS hatte demnach eine britische Firma mit der Aufarbeitung des Anzug-Skandals beauftragt. Bei der Untersuchung in Zürich seien dem Bericht zufolge FIS-Materialkontrollor Christian Kathol, Thomas Skjelbred, der Anwalt des norwegischen Skiverbandes, sowie Tom Hilde, Ex-Springer und Mitglied des Ausrüstungsausschusses der FIS, anwesend gewesen. Sowie Sarah Fussek und Bruno Sassi von der FIS und Athleten-Vertreter Roy Erland Myrdal.

Allerdings kommt aus dem norwegischen Lager bereits deutliche Kritik am Ermittlungsverfahren des Ski-Weltverbandes. Allen voran von Anwalt Thomas Flo Haugaard, der Springer Johansson vertritt. "Es versteht sich von selbst, dass Kleidung keine konstante Größe hat", meinte der Anwalt, betonte, dass er "diese erneute Kontrolle heute für einen praktisch wertlosen Beweis" halte. Laut Haugaard müsse ein Experte auf dem Gebiet der Anzüge hinzugezogen werden, "um ein Minimum an Rechtssicherheit in diesem Prozess zu gewährleisten."

Nun muss jedenfalls das Ergebnis des Ermittlungsberichts abgewartet werden. Dieses geht dann an die FIS-Abteilung für Ethik und Compliance, die dann über weitere Schritte entscheidet. Möglich seien Sperren der Athleten, auch die rückwirkende Aberkennung der WM-Goldmedaille von Lindvik auf der Normalschanze soll ein Thema sein. Forfang und Lindvik hatten stets bestritten, von den Anzug-Manipulationen gewusst zu haben.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.04.2025, 17:43, 10.04.2025, 17:30
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite