"Kein Stein auf dem anderen"

Mit Maier-Guru – ÖSV kündigt große Änderung an

Nach 40 Rennen feierten die ÖSV-Herren endlich wieder einen Sieg. Auf den Ex-Vertrauenscoach von Hermann Maier wartet aber viel Arbeit.
Martin Huber
24.03.2025, 08:49

Eine Pleiten-Saison haben die ÖSV-Herren dann doch abgewendet. Im drittletzten Rennen der Ski-Saison feierten Lukas Feurstein und Raphael Haaser einen Doppelsieg im Super-G von Sun Valley (USA).

Es war der erste ÖSV-Sieg seit 40 Rennen. Die Erleichterung im heimischen Team war groß: Zu einer sieglosen Saison wie zuletzt vor 38 (!) Jahren kommt es nicht.

Die Top Wintersport-News auf einen Blick

Kein Podestplatz in Abfahrt

"So wenig wie alle immer sagen, haben wir anscheinend doch nicht drauf. Wir waren den ganzen Winter überfällig", meinte Haaser, der bei der Ski-WM in Saalbach mit Gold im Riesentorlauf für das Saison-Highlight sorgte.

Trotzdem: Speziell in der Abfahrt fällt die Saisonbilanz ernüchternd aus. Während die ÖSV-Herren im Super-G sechs Podestplätze holten, steht in der Abfahrt die Null. Vor allem in lang gezogenen Gleitkurven verloren die rot-weiß-roten Asse zu viel Zeit auf die dominanten Schweizer.

"Kein Stein auf dem anderen"

"Natürlich tut es uns allen weh, wenn wir solch traurige Geschichten schreiben", sagte ÖSV-Chefcoach Marko Pfeifer. "Das geht an keinem spurlos vorbei, das merkt man auch bei der Mannschaft."

Der späte Sieg freute ihn "vor allem für die Läufer, dass sie zeigen konnten, was sie drauf haben. Das tut der ganzen Ski-Nation sehr gut."

Pfeifer kündigte Veränderungen im Team für die nächste Saison an. ""Natürlich wollen wir mehr, das ist auch klar. Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben."

"Gira" zeigt Kante

"Herminator"-Vertrauter zurück

Fix: Mit Andreas Evers kommt der ehemalige Vertrauenscoach von Hermann Maier zurück als ÖSV-Speedchef. Der 57-Jährige war in den goldenen Zeiten in Österreich Trainer, machte dann Erfahrungen in den USA, Schweiz und Deutschland.

Im "Heute"-Interview sagte Evers als Speed-Boss der Deutschen einmal über die Situation in Österreich: "Ich finde, sie machen zu viel, unterstützen die Fahrer zu sehr. Mit Dingen, die nicht notwendig sind. Es geht um das schnelle Skifahren, das ist einfach. GPS oder Gegenhangkameras machen es oft nur schwerer."

Evers trainierte die Ski-Superstars Hermann Maier, Bode Miller oder Beat Feuz. Wer war der Beste für ihn? "Jeder war anders", sagte er "Heute". "Maier war der Konsequenteste. Er hat den Skisport professionell gemacht. Ohne seinen Unfall wäre er in andere Dimensionen vorgestoßen. Walchhofer war im Kopf der Beste. Du bist mit dem Auto am Ortsschild des Weltcup-Orts vorbeigefahren und er war im Tunnel."

Der Verrückteste war für Evers übrigens Bode Miller: "Er baute Ski um. Jeder wusste, das kann nicht gehen. Er hatte verrückte Ideen, stand sich damit oft selbst im Weg. Feuz ist das Gegenteil. Ruhig. Dann steht er am Start, legt einen Schalter um, explodiert."

{title && {title} } mh, {title && {title} } Akt. 24.03.2025, 08:53, 24.03.2025, 08:49
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite