Viele Autofahrer werden es kennen: Man ist kurz abgelenkt und plötzlich wird ein unliebsames Foto von einem geschossen. Die Wiener Radargeräte haben bislang aber nur die Temposünde selbst und das Kennzeichen festgehalten. Die Strafe kam einige Wochen später als Anzeige in den Postkasten geflattert.
Doch nun hat die Wiener Polizei aufgerüstet. Die Radarboxen haben mittlerweile hochauflösende Kameras, die ein exaktes Bild liefern. Obwohl die meisten Geräte die Fahrzeuge von hinten fotografieren, lichten einige Radare die Fahrzeuge von vorne ab. Wegen der gestochen scharfen Bilder kann die Polizei jetzt genau sehen, wer am Steuer sitzt, ob derjenige telefoniert und auch wirklich angeschnallt ist.
Bei den Fotografien schauen die Beamten jetzt also genauer hin: Wer nicht angeschnallt ist oder gar telefoniert, bekommt nun neben der Anzeige für die Temposünde auch jeweils Strafen für andere Delikte.
"Wenn auf dem Lichtbild zu erkennen ist, dass der Fahrzeuglenker mit dem Mobiltelefon hantiert oder ein Insasse im Fahrzeuge die Gurtpflicht missachtet, dann ist es schon auch möglich, dieses Delikt zur Anzeige zu bringen", so Melanie Weinberger von der Landesverkehrsabteilung in den Ö3-Nachrichten am Mittwoch. Andere Delikte werden nicht geahndet. Die Radarfotos werden aus Datenschutzgründen nach dem Strafverfahren gelöscht.