Der Kia EV6 wurde als elektrischer Crossover für Familien konzipiert. Doch nach nur drei Jahren Bauzeit gibt es jetzt ein Facelift, das man eigentlich nur von vorne als solches erkennt. Aber nicht nur außen hab es hier und da einige Retuschen, vor allem der Innenraum hat der neue EV6 einige Verbesserungen zu bieten.
Von Außen präsentiert sich der EV6 nach wie vor futuristisch. Die aggressive Front sorgt auf der Autobahnen für Überholprestige auf der linken Spur. Allerdings scheiden sich bei der Heckansicht die Geister: Während einige die durchgezogene Lichtleiste feiern, runzeln andere die Stirn. Fakt ist jedoch: Niemand geht an diesem Auto gleichgültig vorbei. Immerhin hat das Design mehrere Awards gewonnen.
Uns gefällt der moderne Look überaus gut. Wenn man schon ein Elektroauto futuristisch designen will, dann so. Ob die Frontscheinwerfer nach dem Facelift unbedingt besser aussehen, als beim Vorgänger? Darüber lässt sich streiten. Wirklich alt sah die erste Generation jedenfalls nicht aus.
Im Innenraum wurde optisch nicht viel verändert. Allerdings sind die Bildschirme nun hochauflösender und wirken dementsprechend hochwertiger, als die im Vorgänger. Mit 326 sprintet der Allrad-Kia von 0 auf 100 in 5,2 Sekunden. Der erste Punch ist dabei ziemlich beeindruckend. Bei Tempo 185 zügelt dann die Elektronik das Temperament des Koreaners.
Der 84 kWh (statt 77,4 kWh) große Akku kann mit bis zu 258 kWh geladen werden. In 18 Minuten geht es dann am Schnelllader von 10 auf 80%. Bei winterlichen Verhältnissen verbrauchte der EV6 im "Heute"-Test 24 kWh und kratzte somit an der 400-Kilometer-Marke. Allerdings muss man dazu sagen: In der Stadt und bei Plusgraden kann man den Kia auch mit unter 20 kWh bewegen. Die angegebene WLTP-Reichweite von 582 Kilometer wird aber wohl ein Wunsch bleiben.
Im Gegensatz zum Vorgänger ist nun auch das Fahrwerk etwas angenehmer gefedert, bleibt jedoch auf der sportlicheren Seite des Lebens. Im Kofferraum findet man zwischen 490 und 1.290 Liter Volumen. Kein Raumwunder, aber dennoch ausreichend.
Die Preise für den Kia EV6 starten bei 49.190 Euro - dafür bekommt man allerdings den kleinen Akku (62,9 kWh) und 170 PS, die die Hinterachse antreiben. Die nächste Motorisierung mit dem großen Akku (84 kWh) beginnt mit Hinterradantrieb bei 52.790 Euro. Wer den Allrad mit 326 Ps haben will, muss mindestens 56.690 Euro auf den Tisch legen. Als Vollausstattung kostet der Koreaner dann 66.590 Euro. Kia-Typisch gibts für sieben Jahre oder 150.000 Kilometer eine Garantie.
Fazit: Besser als vorher
Die Unterschiede zum Vorgänger findet man an der Front, ein bisschen im Innenraum und vor allem unter der "Motorhaube". Die Akkus sind größer geworden und somit auch die Reichweiten. Auch das Fahrwerk hoppelt nicht mehr so heftig über Bodenwellen, wie früher. Kia hat also an einigen Schrauben gedreht und den EV6 durchaus verbessert. Es ist nach wie vor ein gelungenes E-Auto, das sich von der Fahrzeugmasse im Straßenverkehr optisch abhebt.