Schlägt er den VW Golf?
100 km/h im 2. Gang! Der neue Mazda 3 im "Heute"-Test
Der Mazda 3 hat mit dem Facelift auch einen neuen Motor bekommen. Statt 2 Liter Hubraum gibt es nun 2,5 Liter und 140 PS in der Basis.
In der Automobilbranche hat das Downsizing schon den ein oder anderen legendären Motor gekillt. Um die strengen Abgasnormen einhalten zu können, müssen die meisten Hersteller die Hubräume ihrer Aggregate immer kleiner machen. Die Motoren werden dann mit Turbos aufgeladen oder mit Elektroantrieben gepaart. Doch die Ingenieure bei Mazda schwimmen gegen den Strom: statt kleineren Motoren bauen sie tatsächlich größere!
Mazda ist mittlerweile bekannt dafür, eigene Wege zu bestreiten, wenn es um Verbrennermotoren geht. Das haben die Japaner mit dem 3,3 Liter großen Diesel im CX-60 und im CX-80 eindrucksvoll gezeigt:
Mehr Hubraum für kleinere Modelle
Nun haben auch die kleineren Modelle ein Update in Form einer Hubraumerweiterung bekommen. Wer jetzt einen Mazda 3 oder den CX-30 bestellt, bekommt als Basismotor statt einem 2,0 jetzt einen 2,5 Liter großen Benziner mit Mild-Hybrid-Technologie. Rein elektrisch kann man zwar nicht fahren, dafür unterstützt der kleine E-Motor den Verbrenner beim Beschleunigen.
Hochwertiger Innenraum
Der neue Golf-Konkurrent zeigt sich von außen in seiner bereits bekannten Optik, die selbst nach einigen Jahren auf dem Markt nach wie vor frisch und modern wirkt. Optisch hat sich im Innenraum, bis auf ein Update beim Infotainment, auch nicht viel getan. Und das ist auch gut so, denn für alle Funktionen gibt es nach wie vor klassische Tasten, mit denen sich der Japaner nahezu blind bedienen lässt.
Die überaus gute Verarbeitung und das moderne Design heben den Mazda 3 von der Konkurrenz ab. Im Gegensatz zu einem VW Golf ist der kompakte Mazda schlichtweg aufregender. Allerdings muss man dafür Abstriche beim Platzangebot in Kauf nehmen: Durch das markante Außendesign geht es im Mazda 3 etwas enger zu, als bei der deutschen Konkurrenz.
Drehfreudiger Benziner mit knackigem Getriebe
Während man bei den Mitbewerbern unter der Motorhaube maximal einen 2-Liter-Benziner findet, bekommt man bei Mazda bereits als Einstiegsvariante den 140 PS starken 2,5-Liter-Benziner mit 238 NM Drehmoment. Der Motor zeigt sich kultiviert und markentypisch drehfreudig.
Heutzutage gibt es kaum noch Motoren, die keinen Turbolader haben – dementsprechend hoch muss das Aggregat gedreht werden, um die Leistung abzurufen. Im Vergleich zu seinem schwächeren Vorgänger liegt das volle Drehmoment aber bereits bei 3.300 Umdrehungen an (vorher 4.000 U/min). Und das macht in Kombination mit dem knackigen Schaltgetriebe richtig Spaß.
Spaß macht auch das Fahrwerk in Kombination mit der Lenkung: Beides ist sportlich und direkt abgestimmt. Den Mazda 3 kann man also flott um die Kurven zirkeln, ohne dass einem dabei ein Bandscheibenvorfall droht.
Von 0 auf 100 km/h geht es in 9,5 Sekunden, wobei man nur einmal schalten muss. Der zweite Gang geht tatsächlich Tempo 100! Top-Speed: 206 km/h.
Man kann den neuen Mazda 3 also richtig schaltfaul bewegen, was vor allem im städtischen Bereich komfortabel ist. Den versprochenen Verbrauch von 5,9 Liter konnten wir im "Heute"-Test nicht ganz ausfahren – bei uns genehmigte sich der Benziner im Schnitt 7,2 Liter Treibstoff.
Fazit: Edler Kompakter um faires Geld
Das Testfahrzeug hatte um 32.590 Euro bereits eine umfangreiche Ausstattung an Bord: LED-Matrix-Scheinwerfer, Head-Up-Display, 360 Grad Kamera, 18-Zoll Alufelgen, Bose-Soundsystem sowie einen Lenkassistenten und adaptiven Tempomaten. Bei der deutschen Konkurrenz aus Wolfsburg kostet ein ähnlich konfiguriertes Fahrzeug mindestens 5.000 Euro mehr. Wer auf den Schnickschnack verzichten will, bekommt den Mazda bereits ab 28.040 Euro. Und das kann sich wirklich sehen lassen.
Neben der wirklich guten Verarbeitung und dem mittlerweile seltenen Saugmotor ist das gute Preis-Leistung-Verhältnis eines der stärksten Kaufargumente für den neuen Mazda 3. Alternativ gibt es den Japaner als Viertürer-Limousine. Wer allerdings vorrangig ein Raumwunder mit maximal viel Platz sucht, der könnte ein bisschen enttäuscht werden. Wem ein Volkswagen Golf oder ein Opel Astra aber schlichtweg zu langweilig ist, der sollte den charmanten Mazda 3 unbedingt einmal fahren.
Auf den Punkt gebracht
- Der neue Mazda 3 beeindruckt im Test mit einem 2,5-Liter-Benzinmotor und 140 PS, der im Vergleich zur Konkurrenz ohne Turbolader auskommt und ein sportliches Fahrerlebnis bietet.
- Trotz des etwas begrenzten Platzangebots überzeugt der Mazda 3 durch hochwertige Verarbeitung, umfangreiche Ausstattung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was ihn zu einer attraktiven Alternative zum VW Golf macht.