"8 Millionen verschlungen"
FP-Politiker sonnt sich jetzt am Geister-Radweg in Wien
Der Radhighway in der Krottenbachstraße sorgte jüngst für jede Menge Wirbel. Ein Politiker nutzte die Strecke nun, um Sonne zu tanken – im Liegestuhl.
8 Millionen Euro Steuergeld, knapp zwei Jahre Bauzeit, kaum Nutzer: Gegen den Willen der Bevölkerung – 72 Prozent stimmten laut ÖVP-Umfrage dagegen – baute eine Allianz aus SPÖ, NEOS und Grüne in der Bezirksvertretung Wien-Döbling den durchgängigen Zwei-Richtungsradweg in der Krottenbachstraße. Die FPÖ lacht – Obmann Klemens Resch sonnte sich am Montag auf dem "Geister-Radweg".
FPÖ-Obmann chillt eine Stunde lang am Rad-Highway
"Ich melde mich vom unnötigsten Radweg in ganz Wien", so FPÖ-Döbling-Obmann Klemens Resch in einem Video auf Instagram. In einem Liegestuhl, mit einer Sonnenbrille und mit einer Capri-Sonne in der Hand holte sich der Politiker bei sommerlichen Temperaturen mitten auf der Radspur eine Ladung Vitamin D.
"Der Radweg hat bekanntlich acht Millionen Euro Steuergeld verschlungen. Damit dieses Geld nicht ganz umsonst ausgegeben wurde, habe ich den Liegestuhl rausgeholt", sagt der FPÖ-Obmann in dem Social-Media-Clip. Dass Resch nochmals Sonne am Döblinger Radweg tanken wird, kann er nicht ausschließen: "Wer braucht schon Strand und Meer, wenn einem der unnötigste Radweg Wiens vor Füßen liegt?"
"Eine Stunde lang fuhr kein Radfahrer vorbei"
Im Gespräch mit "Heute" bestätigt der Wiener Politiker, dass er am Montag tatsächlich völlig ruhig auf dem Radweg lag. Behindert hat Resch dort niemanden, denn "hier fuhr rund eine Stunde lang kein einziger Radfahrer vorbei", so Resch gegenüber "Heute".
Anrainer zeigten sich teils schockiert über die in die Tat umgesetzten Baupläne der Bezirksvertretung. "Heute"-Leser Ilija fuhr im Juni über die Krottenbachstraße, entdeckte während seiner Spritztour keinen einzigen Zweirad-Lenker.
Video: Leserreporter Ilija fährt über Geister-Radweg
"Ich habe kein Problem mit dem Radweg. Die Sache ist aber: Kein Schwein nutzt die Strecke und wenn, dann fahren die Radfahrer auf der Fahrbahn und behindern Autofahrer", so der Wiener im "Heute"-Talk. Dafür darf Ilija in Zukunft länger einen Parkplatz für seinen Wagen suchen, rund 200 Parkplätze wurden vernichtet – mehr dazu hier.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein umstrittener Radweg in Wien, der 8 Millionen Euro Steuergelder verschlungen hat, sorgt für Aufsehen, da kaum Nutzer die Strecke benutzen
- Ein FPÖ-Politiker sonnt sich nun auf dem Radweg und kritisiert die Verschwendung von Steuergeldern
- Anrainer zeigen sich schockiert über die Baupläne, da der Radweg kaum genutzt wird und Radfahrer stattdessen die Fahrbahn benutzen