1.500 Euro oder Klage

Wienerin tappt mit Auto gleich 11 Mal (!) in Parkfalle

Eine 52-jährige Wienerin brachte ihre Kollegin nach der Arbeit mit dem Auto nach Hause. Dabei soll sie elfmal eine Besitzstörung begangen haben.
07.02.2025, 05:30

"Heute"-Leser Dragan bekam vor kurzem gleich elf Briefe von einem Anwalt zugestellt. Darin fordert der Jurist für vermeintliche Besitzstörungen 1.500 Euro von dem Pensionisten. Tatsächlich war die Frau des Wieners mit einer Arbeitskollegin unterwegs – und soll sie mehrmals nach Hause chauffiert haben.

Kollegin nach Hause gebracht

Auf einem Parkplatz auf der Perfektastraße 11 in Wien-Liesing hat die Frau des Autobesitzers ihre Kollegin vor einem Friseursalon aussteigen lassen. Gleich danach fuhr sie aber schon wieder weiter. "Meine Frau war dort nach Geschäftsschluss etwa 20 Sekunden lang auf dem Parkplatz", berichtet Dragan im "Heute"-Talk. Das ganze machte sie seit September 2024 insgesamt elfmal.

Laut den Überwachungsbildern, die "Heute" vorliegen, stand Dragans Frau tatsächlich nur wenige Sekunden auf dem Parkplatz und blieb dabei im Auto sitzen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wann genau die 52-Jährige zufährt und wann ihre Kollegin vom Auto weggeht. Trotzdem beharren die Anwälte darauf, dass dort nicht nur gehalten, sondern auch geparkt wurde.

Als Zeichen des guten Willens bot die Kanzlei eine Pauschalzahlung von 1.100  Euro für die Anwaltsdienste sowie 400 Euro für den Mandanten an. In Summe soll der Wiener Pensionist also 1.500 Euro bezahlen – andernfalls wird mit einer Besitzstörungsklage gedroht. Für Dragan und seine Frau eine völlig überzogene Forderung.

Parkplatz soll ständig zugeparkt sein

Der Friseursalon sowie die beauftragten Anwälte sehen das naturgemäß anders. In einem Statement war man bemüht, die Lage der Betreiber vor Ort zu verstehen. Der Parkplatz sei in der Vergangenheit für Tuning-Treffen missbraucht worden. Zudem sollen die Flächen von Falschparkern ausgenutzt werden, weil diese keinen Parkschein ausfüllen wollen.

Die Parkschein-Flüchtlinge sollen dem Friseur-Personal gegenüber sogar aggressiv geworden sein. Auch Taxifahrer und Lieferanten hätten den Parkplatz zweckentfremdet. Daher sah man sich gezwungen, die Stellflächen bewachen zu lassen. Außerdem wies man die Vorwürfe zurück, Autofahrer, die dort nur anhalten würden, abzustrafen. Eine Sicherheitsfirma soll jeden Einzelfall genauestens überprüfen und damit Ausreden so unmöglich machen.

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