Fall landete vor Gericht

Friseur-Boss wehrt sich gegen Handy-Riesen und gewinnt

Ein Streit um Servicepauschalen landete Ende Jänner vor Gericht. Der Grund: Ein Wiener soll zu viel gezahlt haben. Nun wehrte er sich – mit Erfolg.
Robert Cajic
13.02.2025, 17:52

Ärger um verrechnete Servicepauschalen! Friseur-Boss Rasit Simsek schloss beim Mobilfunkanbieter "Magenta" sowie dessen Vorgänger "UPC" Internetverträge für Wohnung und Salon ab, bei den Servicepauschalen standen dem Wiener die Haare zu Berge. Nun stellt sich heraus: Die Pauschalen wurden als unzulässig befunden – das ist der Grund.

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Fast 1.000 Euro pro Jahr für Internet

Dem Rechtsstreit ging jahrelange Kundentreue voraus: "Ich habe meinen Internetanschluss erstmals im Jahr 2010 bei 'UPC' für meinen Friseursalon und meine Wohnung erhalten." Die Servicepauschale wurde für Rasit aber zu einer "besonderen Belastung" – Jahr für Jahr musste er für seine vier Wänden sowie seinen Betrieb zweimal je 27 Euro an den Mobilfunk-Riesen zahlen.

Bis zur UPC-Übernahme durch "Magenta" soll eine Zeit lang gar keine Servicepauschale mehr erhoben worden sein, "doch ab 2021 hat Magenta diese Gebühr wieder eingeführt", so der Wiener im "Heute"-Talk. Darüber hinaus habe Magenta damals auch den Preis für den Anschluss erhöht. "Ich war besonders betroffen, da ich zwei Anschlüsse hatte. Diese haben mich insgesamt fast tausend Euro pro Jahr gekostet", so Rasit gegenüber "Heute".

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Wiener kriegt 216 Euro zurück

Dem jahrelangen Stammkunden platzte der Kragen, er kündigte seine Verträge und forderte die gezahlten Servicepauschalen zurück. Das Bezirksgericht für Handelssachen in der Wiener Landstraße entschied nun: "Magenta" muss die Pauschalen der letzten vier Jahre an Rasit zurückzahlen!

Der Grund: Die als "Servicepauschale" verrechneten Zusatzkosten seien mit einer Zusatzleistung der beklagten Partei nicht verbunden. Die Verrechnung eines solchen Entgeltes sei für den Konsumenten gröblich benachteiligend, nichtig und habe daher ersatzlos zu entfallen. In einigen Musterprozessen wurde bereits ähnlich entschieden – "Heute" berichtete.

Die Servicepauschale sei demnach auch ohne ausdrückliche Zustimmung festgelegt worden. Für den Wiener Friseur-Chef ist der Beschluss ein Erfolg – er kriegt nun 216 Euro zurück, außerdem muss "Magenta" die Prozesskosten in Höhe von 628,08 Euro tragen.

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