Anschlagspläne in Wien

Terror-Teenie (14) in U-Haft – nun bereut er alles

Im Namen des IS plante ein 14-jähriger Jugendlicher einen Anschlag am Wiener Westbahnhof. In der U-Haft zeigt der Schüler mittlerweile Reue.
20.02.2025, 10:32

Die Vorwürfe gegen einen 14-jährigen Österreicher wiegen schwer. Der Jugendliche soll einen Anschlag auf den Wiener Westbahnhof geplant haben. Bei einer Hausdurchsuchung konnten Ermittler Kampfmesser und IS-Devotionalien sicherstellen. Im Keller wurden zudem Gegenstände, die zum Bau einer Bombe verwendet werden können, entdeckt.

Der junge Wiener soll sich über TikTok radikalisiert haben, zudem selbst IS-Propaganda geteilt haben. Das deutsche Bundeskriminalamt informierte schließlich Anfang Februar die Behörden, die den Schüler in der Vorwoche festnehmen konnten. Die Staatsanwaltschaft Wien ordnete seine Festnahme aufgrund des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beziehungsweise kriminellen Organisation an. Seither sitzt der Jugendliche mit türkischen Wurzeln in Untersuchungshaft.

"Eltern bemerkten Veränderung"

Wie seine Anwältin Anna Mair gegenüber "Heute" erklärte, zeigt ihr Mandant inzwischen Reue. "Er realisiert mittlerweile, dass seine Pläne strafrechtlich relevant sind", so die Juristin. Der 14-Jährige wolle nun ein Deradikalisierungsprogramm in Anspruch nehmen: "Mein Mandant hat festgestellt, dass er durch den Einfluss von Influencern auf TikTok auf dem falschen Weg war."

Rechtsanwältin Anna Mair vertritt den 14-jährigen Schüler.
zVg

Zuletzt wohnte der Jugendliche gemeinsam mit seinen Eltern in einer Wohnung im 18. Bezirk. Nach seinem Schulabschluss (er befand sich bis zu seiner Festnahme im letzten Pflichtschuljahr) wollte er laut seiner Anwältin eine Lehre beginnen.

Von den Terror-Fantasien des 14-Jährigen wollen die Eltern nichts mitbekommen haben. In den Wochen vor der Verhaftung hätten sie lediglich gemerkt, dass sich ihr Sohn verändert habe. "Sie konnten aber nicht ganz einordnen, woher das kommt", schildert Mair im Gespräch mit "Heute". Die auffälligen Veränderungen wurden auf Mobbing in der Schule zurückgeführt, was sich aber schließlich als falsch herausstellte.

Anschlagspläne sichergestellt

Wie der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, Omar Haijawi-Pirchner, am Mittwochabend in der ZiB2 klarstellte, seien bei der Hausdurchsuchung "entsprechende Pläne" für einen Terrorangriff sichergestellt worden. Durch die Auswertung von forensischen Datenträgern müsse nun geklärt werden, wie konkret die Planungen fortgeschritten waren.

Im Gegensatz zu diesem Fall sei der verheerende Anschlag in Villach nur schwer zu verhindern gewesen. Es habe keine Planung im Netz, keine Chats und keinen Austausch mit anderen Dschihadisten gegeben, so der DSN-Chef. Insgesamt würden die österreichischen Behörden aktuell rund 650 Menschen im islamistischen Bereich beobachten – mehr dazu hier.

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