Ausgerechnet der Valentinstag wurde für ein Pärchen aus der Wiener Donaustadt besonders stressig. Erich (32, Name von der Redaktion geändert*) wollte gerade seine Tochter (10) von der Volksschule in der Berresgasse abholen. Lisa (27) selbst musste mit dem kranken Baby zu Hause bleiben. Ihr Lebensgefährte fuhr deshalb alleine los, um das Kind abzuholen. Doch vor Ort gab es weder genügend Parkplätze, noch eine Möglichkeit, zum Eingang vorzufahren.
Aufgrund zahlreicher Baustellen in der Umgebung wurde in der Grete-Zimmer-Gasse vor kurzem ein Fahrverbot eingeführt. Es dürfen jetzt nur noch Eltern von beeinträchtigten Kindern mit dem Auto hineinfahren, die eine Zufahrtsberechtigung haben. Ausgenommen von dem Verbot sind zudem Fahrtendienste.
Allerdings dürfte das Verbot von vielen ignoriert werden, was bereits zu gefährlichen Situationen geführt haben soll. In einer Info-Mail der Schulleitung wurde noch einmal betont, wie wichtig es sei, auf die Sicherheit zu achten: "Gerade im Herbst, wenn das Wetter regnerisch und es auch früher dunkel wird, kann ein kleines Kind leicht übersehen werden." Es sei jedoch nicht die Aufgabe der Schule, genügend Parkplätze zur Verfügung zu stellen.
Doch weil Lisa (27) zu Hause war und Erich keinen Parkplatz fand, ging er das Risiko ein und fuhr mit seinem Hyundai in die Verbotszone. Wenig später bekam er die Rechnung dafür präsentiert: 36 Euro muss er nun für sein Fahrmanöver bezahlen. Dabei dürfte er nicht der einzige sein. Laut Lisa hätten alle Fahrzeuge reihenweise Strafzettel kassiert. Sie fordert nun eine rasche Lösung für die prekäre Verkehrssituation vor Ort: "So kann es nicht weitergehen!"