Streit in Wien-Döbling
Geisterradweg um 8 Mio. €: Anrainer planen Blockade
Der Streit um den neuen Radweg in Wien-Döbling geht weiter. Anrainer planen für Dienstagfrüh eine Sitzblockade, der Bezirksvorsteher unterstützt sie.
Kaum ein Radweg erhitzt derart die Gemüter wie der neue "Radfahr-Highway" entlang der Krottenbachstraße in Wien-Döbling. Trotz massiven Widerstands der Anrainer und des Bezirksvorstehers Daniel Resch (ÖVP) wird der Radweg derzeit gebaut. Eine Umfrage ergab, dass 72 Prozent der Anwohner gegen das Projekt sind, da es zum Verlust von rund 200 Parkplätzen führen wird. Jetzt erreicht der Streit eine neue Dimension: Eine Gruppe von Anrainern will den Radweg am Dienstag um 8.30 Uhr symbolisch blockieren.
Bürgerinitiative ruft zur Blockade auf
Unter dem Motto "Wir wehren uns!“ ruft eine Bürgerinitiative nun zum Protest auf. Laut den Anrainern ist klar, dass der Bau nicht mehr verhindert werden kann. "Es ist uns aber wichtig zu zeigen, dass eine Politik, die über die Interessen der Anrainer und Geschäftsleute brutal „drüberregiert“ nicht unsere Zustimmung findet", erklärt der Organisator Peter Pitzinger. Die Blockade wird am Ende des bereits fertiggestellten Abschnittes des Radweges vor der ENI Tankstelle in der Krottenbachstraße/Ecke Flotowgasse stattfinden.
Aufregung über hohe Baukosten
Obwohl es sich um eine private und überparteiliche Initiative handelt, hat Bezirksvorsteher Daniel Resch sein Kommen zugesagt. "Es geht hier nicht um Parteipolitik, sondern darum, dass gegen den Willen der Döblingerinnen und Döblinger dieses Projekt umgesetzt wird", sagt Resch. Das Projekt wird rund 8 Millionen Euro kosten. Laut dem Bezirksvorsteher ist für die wenigen Radfahrer kein 8 Millionen Euro teurer "Rad-Highway" nötig, der zudem hunderte Parkplätze vernichtet.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Anrainer in Wien-Döbling planen eine Blockade des umstrittenen Radwegs entlang der Krottenbachstraße, der Bezirksvorsteher unterstützt sie
- Eine Bürgerinitiative ruft zur Blockade auf, um gegen die Durchsetzung des Projekts trotz massiven Widerstands anzukämpfen
- Der Bezirksvorsteher kritisiert die hohen Baukosten von 8 Millionen Euro und den Verlust von Parkplätzen