"Geisterradweg"
8 Millionen Euro Radweg – 72 Prozent wollten ihn nicht
Laut FPÖ würde kaum jemand den Radweg nutzen. Dafür wurden aber wichtige PKW-Stellplätze vernichtet. Die FPÖ fordert einen Abbruch der Fertigstellung.
Seit dem Beginn des Radwegprojekts Krottenbachstraße gab es schärfste Kritik von der FPÖ. Mittlerweile wurden zwei der drei Abschnitte fertig gebaut. Der letzte, fehlende Abschnitt, sollte diesen Sommer fertiggestellt werden, dafür gehen aber rund 100 PKW-Stellplätze drauf.
8 Millionen Euro Kosten
Wenig diskutiert wurde bis jetzt der Preis des Projekts. "8 Millionen Euro Gesamtkosten für einen ungenutzten Radweg. Das ist nicht 'nur' eine Verhöhnung der unmittelbar betroffenen Anrainer, sondern aller steuerzahlenden Wiener, die diesen Schwachsinn mitfinanzieren müssen", heißt es dazu von FPÖ-Wien Verkehrssprecher Toni Mahdalik im Gemeinderat am Montag.
Auch der FPÖ-Döbling Obmann Klemens Resch kritisiert den Bau des Radwegs. Für ihn habe die FPÖ recht behalten, denn "der Radweg wird kaum genutzt". Die SPÖ, die den Bau des Projekts initiierte, könne laut Resch den Schaden aber noch begrenzen, indem der Bau des Mittelstücks abgesagt wird. Das würde auch 3,2 Millionen Euro sparen.
72 Prozent wollten Radweg nicht
Auch von der ÖVP gibt es starke Kritik an dem Projekt. Laut einer Umfrage stellten sich rund 72 Prozent der Anrainer gegen den Bau des Radhighways. Weiters vermerkt die ÖVP, dass die Auslastung der PKW-Stellplätze hoch ist. "Der Auslastungswert liegt abends bei über 94 Prozent", heißt es von der Planungssprecherin der Wiener ÖVP, Elisabeth Olischar. Dadurch würde viele Anrainer ihr Auto nicht mehr wie gewohnt abstellen können.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Fertigstellung des Radwegprojekts Krottenbachstraße stößt auf Kritik, da der letzte Abschnitt 8 Millionen Euro kostet und kaum genutzt wird
- Die FPÖ kritisiert die hohen Kosten und den geringen Nutzen des Radwegs, während die SPÖ die Fertigstellung des Mittelstücks in Frage stellt, um den Schaden zu begrenzen