In Wiener Nobelbezirk

Riesen-Ärger um Rad-Highway! "Kein Schwein nutzt ihn"

In Wien-Döbling macht sich bei Bewohnern der Unmut breit. Gegen deren Willen wird ein Rad-Highway gebaut. Ein Leser zeigt sich schockiert.

Robert Cajic
Riesen-Ärger um Rad-Highway! "Kein Schwein nutzt ihn"
"Heute"-Leser Ilija fährt täglich an den Fahrradständern vorbei – Radler hatte er bisher keine gesehen.
Leserreporter

Es ist ein Mega-Projekt: Für rund 8 Millionen Euro wird im 19. Wiener Gemeindebezirk rund um die Krottenbachstraße ein riesiger Rad-Highway gebaut. Allerdings: Die Bewohner sind dagegen. 72 Prozent stimmten laut einer Umfrage gegen die XXL-Baustelle. Ein "Heute"-Leser zeigt uns den Alltag vor Ort – von Fahrradfahrern fehlt auf dem "Geisterradweg" jede Spur.

Millionen für Radwege, doch "kein Schwein nutzt ihn"

Keine Parkplätze vor Geschäften und Arztpraxen, schmälere Gehsteige, jede Menge Umleitungen sowie aufgelassene Öffi-Stationen: Das millionenschwere Radprojekt um die Krottenbachstraße wird das Leben der Döblinger nachhaltig verändern. Ein Anrainer sieht darin aber wenige Vorteile für seinen Alltag.

1/8
Gehe zur Galerie
    Riesen-Ärger um Rad-Highway im 19. Wiener Bezirk! Für 8 Millionen Euro wurden Radwege gebaut, Radständer aufgestellt.
    Riesen-Ärger um Rad-Highway im 19. Wiener Bezirk! Für 8 Millionen Euro wurden Radwege gebaut, Radständer aufgestellt.
    Leserreporter

    "Heute"-Leser Ilija ist gebürtiger Döblinger, der 22-Jährige zeigt sich im Gespräch mit "Heute" frustriert über die monatelang andauernden Bauarbeiten in seinem Grätzl: "Es ist unfassbar! Bis Dezember wird hier gebaut – es kommt dauernd zu Staus, Parkplätze fallen weg."

    "Kein Schwein nutzt die Strecke!"

    Wenn es sich auszahlen würde, hätte der 22-jährige Wiener kein Problem mit den Umstrukturierungsmaßnahmen. "Die Sache ist aber: Kein Schwein nutzt die Strecke und wenn, dann fahren die Radfahrer auf der Fahrbahn und behindern Autofahrer!"

    Video: "Heute"-Leser Ilija fährt über Rad-Highway in Döbling

    Mehrmals soll der Pkw-Lenker bereits von Radler beleidigt worden sein. "Fahr' weiter, du H****sohn", soll ihn ein Radler kürzlich beleidigt haben. Parkplatzvernichtung nahe seines Wohnortes setzt Ilijas Wut die Krone auf: "Vor sechs Monaten wurden drei Parkplätze durch Fahrradständer ersetzt, dabei habe ich dort noch nie ein Fahrrad abgestellt gesehen. Da wird das Steuergeld hinausgeschossen!"

    Bezirksvorsteher schreibt Brief an Döblinger

    Von der ÖVP hagelte es bereits im April heftige Kritik – "Heute" berichtete. Weiters vermerkte die ÖVP, dass die Auslastung der PKW-Stellplätze ohnehin schon hoch sei. "Der Auslastungsgrad liegt abends bei über 94 Prozent", hieß es von der Planungssprecherin der Wiener ÖVP, Elisabeth Olischar.

    Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) äußerte sich bereits im Mai 2023 zu den Bauplänen.
    Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) äußerte sich bereits im Mai 2023 zu den Bauplänen.
    Heute

    Der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) wandte sich an die Bewohner, schickte ihnen Briefe nach Hause. Er wünscht sich von den Döblingern Feedback, denn "insgesamt werden über 200 Parkplätze dauerhaft vernichtet. Alleine auf der Krottenbachstraße zwischen Flotowgasse bis Börnergasse entfallen 96 Parkplätze".

    "Hunderte Parkplätze weg!" – der "Heute"-Talk mit Bezirksvorsteher Daniel Resch

    Die meistgelesenen Leserreporter-Storys zum Durchklicken

    Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

    1/346
    Gehe zur Galerie

      Auf den Punkt gebracht

      • In Wien-Döbling sorgt der Bau eines Rad-Highways für großen Ärger bei den Bewohnern, da 72 Prozent der Befragten dagegen gestimmt haben und der Radweg kaum genutzt wird
      • Die Baumaßnahmen führen zu Verkehrsbehinderungen, Parkplatzmangel und Unmut bei den Anwohnern, die sich von der Politik im Stich gelassen fühlen
      • Der Bezirksvorsteher hat die Bewohner um Feedback gebeten, da durch den Radweg über 200 Parkplätze dauerhaft vernichtet werden
      rca
      Akt.