Wende-Falle
Abzocke geht munter weiter – Wiener soll 595€ zahlen
Die Parkplatz-Abzocker kassieren weiterhin von ahnungslosen Autofahrern ab. Nun sorgt ein neuer Fall für Aufregung in der Wiener Donaustadt.
Ein Parkplatz in der Franz-Eduard-Matras-Gasse hat mittlerweile fragwürdige Berühmtheit erlangt. Der Betreiber der Betonfläche verschickt seit Jahren horrende Forderungen an Autofahrer, die in der Sackgasse wenden und dabei sein Grundstück für wenige Sekunden befahren. "Heute" berichtete mehrmals in der Vergangenheit über die Machenschaften der Hintermänner.
Trotz medialer Aufmerksamkeit geht das Geschäftsmodell mit den Besitzstörungsklagen offensichtlich munter weiter. Wie ein "Heute"-Leser nun berichtet, bekam auch er einen der dubiosen Anwaltsbriefe zugeschickt. Er hatte mit seinem Skoda in der Dunkelheit vor Ort gewendet – nun soll ihn die vermeintliche Besitzstörung unglaubliche 595 Euro kosten.
Vorsicht, Abzocke! Hier kostet das Wenden knapp 800 Euro
Er selbst sieht nicht ein, die Summe zu bezahlen und hat mittlerweile einen Anwalt konsultiert. Nun lässt es der Wiener darauf ankommen, denn eine Klage würde ähnlich viel kosten, wie der geforderte Ausgleich.
ÖAMTC-Jurist: "Höchst unseriös"
"Heute" sprach mit ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried über die horrenden Geldforderungen der Firma. Laut Authried ist diese Vorgehensweise rechtlich gesehen zwar zulässig, allerdings bei weitem nicht mehr verhältnismäßig.
Besonders brisant: "Das Anführen der vermeintlichen Verfahrenskosten stimmt so einfach nicht und ist höchst unseriös", kritisiert der Jurist. Seiner Einschätzung nach würde ein solches Verfahren zwischen 500 und 800 Euro kosten. Bedeutet: Die Parkverwaltungsfirma würde viel weniger Geld bekommen, als die ursprünglich geforderten 595 Euro.
Mutige Betroffene können also versuchen eine kleinere Summe zu überweisen und hoffen, dass es nicht zu einer Klage kommt. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht.
Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.
Auf den Punkt gebracht
- Die Parkplatz-Abzocke in Wien geht weiter, diesmal in der Franz-Eduard-Matras-Gasse, wo Autofahrer horrende Forderungen erhalten, nachdem sie auf dem Grundstück gewendet haben
- Ein Leser erhielt einen Anwaltsbrief über 595 Euro, weigert sich jedoch zu zahlen und hat einen Anwalt konsultiert
- Laut ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried ist die Vorgehensweise der Firma rechtlich zulässig, aber höchst unseriös, da die vermeintlichen Verfahrenskosten nicht der Realität entsprechen