Kurz vor Sitzung

Scharfe Kritik an Rangnick – ÖFB-Boss rudert zurück

Aufregung um scharfe ÖFB-Kritik an Teamchef Ralf Rangnick. Interimspräsident Wolfgang Bartosch ruderte nun zurück.
Sport Heute
28.03.2025, 09:04

"Nüchtern betrachtet sind wir mit Rangnick nicht weiter als unter Foda. Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen" – so ging Niederösterreichs Landesverbandspräsident Johann Gartner im "profil" hart mit Teamchef Rangnick ins Gericht. "Der sportliche Erfolg hat vieles kaschiert. Aber die Stimmung hat sich gedreht", meinte Gartner weiter.

Ebenso kritisch äußerte sich auch ÖFB-Interimspräsident Wolfgang Bartosch: "Rangnick ist sehr schwierig. Ich versuche, den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber er setzt immer eigene, unberechenbare Schritte." Gleichzeitig habe Bartosch "ihm weitestgehend alle seine Wünsche erfüllt", etwa die Rücknahme der Kündigung seines Vertrauensmannes Bernhard Neuhold. Im "Kurier" wurde Bartosch dann ebenso scharf zitiert: "Ich kann nicht nur fordern und auf der anderen Seite Geld liegen lassen." Damit bezog sich der Interimspräsident auf den verpassten Nations-League-Aufstieg.

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ÖFB-Boss rudert zurück

Die teils heftige Kritik kommt nur wenige Tage nach dem verpassten Nations-League-Aufstieg mit der 0:2-Niederlage gegen Serbien auf. Aber auch gleichzeitig mit Gerüchten über einen möglichen Rangnick-Abgang. Borussia Dortmund und sogar neuerlich Bayern München zeigen Interesse am Deutschen. Beim BVB könnte der 66-Jährige, so heißt es, im Sommer Sebastian Kehl als Sportdirektor ersetzen, bei den Münchnern zu einer Art übergeordnetem Fußball-Boss, einem "Mastermind", werden. Es knirscht jedenfalls im Verband.

So scheint es auch nicht verwunderlich, dass Bartosch doch zurückruderte, sich die Aussagen des ÖFB-Interimspräsidenten im "ORF" dann doch anders anhörten. "Rangnick steht außer Streit. Ralf Rangnick ist unser Teamchef und steht außer Frage." Der Deutsche werde auch im Juni beim WM-Quali-Auftakt gegen Rumänien auf der Betreuerbank sitzen.

Neuer ÖFB-Boss: Ein klarer Favorit

Die Weichen für die ÖFB-Zukunft – und womöglich auch für Rangnick selbst – werden am Freitagnachmittag bei der Präsidiumssitzung in einem Wiener Hotel gestellt. Nachdem Tagesordnungspunkte wie der Beschluss der Strukturreform abgearbeitet werden, tagt der Wahlausschuss, werden die Kandidaten genannt.

Hier kommt wieder Gartner ins Spiel, der wohl den burgenländischen Interimsverbandspräsidenten Johannes Wutzlhofer vorschlägt. Dieser soll bereits zumindest vier Stimmen auf seiner Seite haben und gilt als aussichtsreicher Kandidat, um in der Hauptversammlung im Mai auch tatsächlich gewählt zu werden.

Der Wunsch mehrerer namhafter Sponsoren nach einer externen Lösung als ÖFB-Präsident könnte sich damit nicht erfüllen. Kurt Svoboda (Uniqa) soll bereits abgesagt haben. Immer wieder genannt werden Hartbergs Präsidentin Brigitte Annerl, die von Bartosch vorgeschlagen wurde, und Unternehmer Roland Schmid. Ob sie eine Chance haben, wird sich am Freitag zeigen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.03.2025, 09:13, 28.03.2025, 09:04
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