ÖSV-Star hadert

Kriechmayr: "Als wäre ich zu Fuß runtergegangen"

Vincent Kriechmayr verpasste beim WM-Super-G Bronze um fünf Hundertstel. Der 33-Jährige nahm es mit Fassung.
Erich Elsigan
07.02.2025, 14:37

Zweite WM-Medaille für Österreich! Raphael Haaser raste in Saalbach-Hinterglemm im Super-G zu Silber, nur geschlagen von Gigant Marco Odermatt. Der Norweger Adrian Smiseth Sejersted jubelte über Rang drei.

Der undankbare vierte Rang ging an Vincent Kriechmayr, dem fünf Hundertstel auf Edelmetall fehlten. "Die Platzierung ärgert mich weniger als meine Fahrt", erzählte der Oberösterreicher im Zielraum. "Ich habe viel zu viele Fehler gemacht, hatte kein Timing, keinen Fluss. 1,20 Sekunden Rückstand auf Odermatt ist viel. Das ist, als wäre ich zu Fuß runtergegangen."

Kriechmayr weiter: "Schon beim Abschwingen wusste ich, dass es nicht gut genug ist. Ein Fehler weniger wäre es gewesen, aber mein Gott, ich hatte schon oft genug Glück mit den Hundertstel. Es wird sich schon wieder mal drehen."

Das lädierte Knie hatte er im Griff. "Wir haben es gut hinbekommen. Ich bin so ehrlich, wir haben es leicht betäubt, das ist aber keine Tragik. Ich betäube nicht die Muskulatur, sondern nur das Drumherum, damit ich keinen stechenden Schmerz habe."

"Gira" zeigt Kante

Freude verspürte Kriechmayr für Haaser. "Super, dass er von unserem Team gestochen hat. Er hat bei Weitem nicht das gezeigt, was er kann, aber zum Glück hat es gereicht. Es war sicher keine leichte Situation für ihn gestern, aber er ist bei uns der 'Iceman', das hat er wieder mal gezeigt." Hintergrund: Haaser-Schwester Ricarda riss sich am Vortag das Kreuzband, musste operiert werden.

Für Kriechmayr geht es am Samstag mit dem letzten Abfahrtstraining weiter, am Sonntag steigt in der "Königsdisziplin" das Rennen um Gold, Silber und Bronze - vor vollem Haus. "Die Atmosphäre ist schon beeindruckend. Skifahren ist ein sehr schöner Sport, aber ohne Fans wäre es nur die Hälfte wert."

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