Eskalation nach Abpfiff

Fäuste, Wurfgeschosse – Fans in Favoriten attackiert

Nach dem grenzenlosen Jubel der Türken folgt der Schock: Mehrere Fahrzeuge geraten am Wiener Gürtel ins Visier von maskierten Rowdys.

Robert Cajic
Fäuste, Wurfgeschosse – Fans in Favoriten attackiert
Am Südtiroler Platz attackierten Vermummte mehrere Türkei-Fans in ihren Autos.
Leserreporter

Schwer begreifliche Szenen spielen sich Dienstagnacht nach einem weitgehend friedlichen Public Viewing am Wiener Hauptbahnhof ab: Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff der Viertelfinal-Begegnung zwischen Österreich und der Türkei fliegen die Fäuste, Autofahrer werden brutal attackiert und mit Gegenständen beworfen.

Heftige Ausschreitungen auf offener Straße – Maskierte schlagen zu

Wie in einem Leserreporter-Video zu sehen ist, bereiten sich mehrere vermummte Personen bei einem Ausgang der U-Bahn-Station Südtiroler Platz offensichtlich auf einen Angriff auf Autofahrer vor. Kurz darauf werden Gegenstände auf fahrende Autos geworfen, in denen Türkei-Fans laut hupend den Einzug ins Viertelfinale feiern.

Dann kommt es noch schlimmer: Mehrere Personen versuchen, einen roten VW-Kombi anzuhalten. Ein Mann schlägt mehrmals mit der Faust auf die Windschutzscheibe des Transporters, greift dem Fahrer sogar ins Lenkrad. Panisch drückt der VW-Lenker aufs Gas, kommt glücklicherweise unbeschadet über die gefährliche Kreuzung am belebten Wiedner Gürtel.

Auf einem X-Video (ehemals "Twitter") ist auch zu sehen, wie mehrere hupende Fahrzeuge vor dem Hauptbahnhof ins Visier genommen werden. Wurfgeschosse fliegen in Richtung der Fahrzeuge, Unbekannte schlagen hemmungslos auf die Pkw ein. Die Fahrzeuglenker fliehen vor der drohenden Gewalt-Eskalation.

Wieso es zu dieser Gewalt-Eskalation kommt, ist bislang nicht vollends bekannt. Klar ist hingegen, dass es nur wenige Meter entfernt zu einer Schlägerei zwischen türkischen Fans und Personen syrischer bzw. kurdischer Herkunft kommt – mehr dazu hier. Die Polizei-Bilanz zum Public Viewing am Wiener Hauptbahnhof: Drei Festnahmen, 18 Verletzte – darunter ein leicht verletzter Polizist – und 45 Anzeigen.

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