EM-Traum geplatzt

1:2! Türkei bricht ÖFB-Team im Achtelfinale das Herz

Österreichs EURO-Märchen endet im Leipziger Regen. Die Türkei schlägt die ÖFB-Elf im Achtelfinale durch zwei Eckballtore 2:1.

Sport Heute
1:2! Türkei bricht ÖFB-Team im Achtelfinale das Herz
Michael Gregoritsch donnert den Ball zum 1:2-Anschluss ins Netz.
Reuters

Österreichs EM-Märchen ist zu Ende – ohne Happy End. Die Truppe von Teamchef Ralf Rangnick verpasste ihr erstes EM-Viertelfinale, schied am Dienstag gegen die Türkei aus. 1:2 endete die hitzige Partie in der Leipzig Arena, die dank der siegreichen Fans einem Hexenkessel glich. Lange Gesichter hingegen bei den 10.000 rot-weiß-roten Schlachtenbummlern, die die tapfer kämpfenden "Burschen" dennoch mit viel Applaus verabschiedeten.

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    Die Türkei geht gegen Österreich mit 1:0 in Führung.
    Die Türkei geht gegen Österreich mit 1:0 in Führung.
    Reuters

    Al-Ahli-Legionär Demiral schockte Österreich mit einem Blitztor (1.), traf später im strömenden Regen zum 2:0 (60.). "Joker" Gregoritsch sorgte mit dem Anschlusstor zum 1:2 für neue Spannung (66.). Trotz packender Schlussphase (20:5 Schüsse) blieb es bei der Pleite und dem Aus.

    Die Türkei steht in der Runde der letzten acht, trifft dort am Samstag in Berlin auf die Niederlande. Österreich packt die Koffer, muss weiter auf den ersten Sieg in einem K.o.-Duelll seit 70 (!) Jahren warten. Und: Die unglaubliche Dienstag-Serie unter Rangnick riss -  im siebenten Spiel setzte es erstmals eine Niederlage.

    Der ÖFB-Teamchef blieb bei der Startformation seiner Linie treu – indem er sie erneut veränderte. Erstmals bildeten Danso und Lienhart das Innenverteidiger-Duo, flankiert von Posch und Mwene. Die Doppel-Sechs stellten Seiwald und Laimer. Sabitzer, Baumgartner und Schmid wirbelten im Mittelfeld, vorne stürmte Kapitän Arnautovic.

    Österreich, zuletzt für schnelle Tore gut, erwischte einen Horrorstart. Schon nach 57 Sekunden klingelte es hinter Goalie Pentz. Nach einer Ecke schoss Demiral aus kurzer Deistanz im zweiten Versuch ein, verwandelte das Stadion in einen Hexenkessel. Es war das schnellste Tor in einer EM-K.o.-Phase überhaupt und das schnellste ÖFB-Gegentor seit 1965.

    Baumgartner verpasste quasi im Gegenzug den raschen Ausgleich (3.), auch wenig später fehlte beim "Hausherren" nicht viel (5.).

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    Nach der hitzigen Anfangsphase waren die Österreicher bemüht, Linie ins Spiel zu bringen. Die Fehlerquote blieb jedoch ungewohnt hoch. Ein Demiral-Kopfball strich knapp über die Latte (27.), die ÖFB-Abwehr zeigte sich vor allem bei Flanke nicht immer sattelfest.

    Zur Pause setzte Regen ein, Rangnick brachte mit Gregoritsch (statt Schmid) einen zweiten Stürmer, auch Prass (statt Mwene) kam in die Partie. Arnautovic ließ das sichere 1:1 liegen, scheiterte allein vor Tormann Günok. Aber: Rot-Weiß-Rot kam nun im Minutentakt zu Chancen, sorgte für viel Betrieb vor dem Türen-Sektor.

    Aber: Das Tor machten die Türken. Demiral schraubte sich nach einem von Youngster Arda Güler getretenen Corner hoch, setzte sich im Kopfball gegen Danso und Lienhart durch – 0:2 (60.).

    Rangnick schickte Wöber für Lienhart auf den Rasen, brachte Grillitsch für Laimer. Als erster "Joker" stach Gregoritsch. Posch verlängerte einen Sabitzer-Eckball, der Freiburg-Striker stand goldrichtig und traf zum 1:2 (66.). Der Auftakt einer rasanten und emotionalen Schlussphase.

    Österreich setzte sich vorne fest, drückte auf den Ausgleich, zog ein Power-Play auf. In Minute 77 drohte ein Eklat. Sabitzer wurde am Kopf von einer Münze getroffen, ging zu Boden, konnte aber nach kurzer Behandlung weiterspielen.

    Baumgartner vergab in der 94. Minute per Kopf das 2:2, scheiterte an Günok. Danach pfiff Schiedsrichter Artur Dias ab. Bitter enttäuscht sanken die ÖFB-Spieler zu Boden. Die Türken starteten eine lange Partynacht.

    red
    Akt.