Smartphone-Test

Nothing Phone (3a) und (3a) Pro: Dynamisches Design-Duo

Nothing setzt seine Smartphone-Reihe der Mittelklasse mit den beiden neuen Modellen Nothing Phone (3a) und (3a) Pro fort. Der "Heute"-Test.
Rene Findenig
04.03.2025, 11:30

Stückchenweise sind bereits vor der offiziellen Präsentation am Dienstag immer wieder Details der Nothing Phone (3a) Serie an die Öffentlichkeit gedrungen. So gab das gehypte Londoner Technologieunternehmen zuerst bekannt, dass es mehr als ein Modell geben wird, dann gab es die Nachricht, dass die Mittelklasse-Smartphones statt mit MediaTek-Prozessoren dieses Mal mit Snapdragon-Chips bestückt sind, im nächsten Schritt machte Nothing die Kamera-Technik öffentlich und schließlich wurde sogar das Design der neuen Smartphone-Modelle enthüllt. Gibt es da gar keine Überraschungen mehr? Doch, wie der "Heute"-Test der beiden Modelle zeigt.

"Heute" konnte sowohl das Nothing Phone (3a) als auch das Nothing Phone (3a) Pro bereits ausführlich testen. Warum nur ein gemeinsamer Testbericht und nicht pro Modell ein eigener? Weil sich die Nothing Phones zwar beim Design unterscheiden, sich aber bei der Hardware weit ähnlicher sind, als bei Schwesternmodellen üblich. So gibt es bis auf die Optik Unterschiede nur bei Kameras, SIM-Unterstützung, Speicherausstattung und Preis. Schöne Nachricht gleich zu Beginn: Nothing behielt die Preise im Vergleich zum Vorgänger bei. Das Nothing (3a) gibt es für 329 Euro (8+128GB) und 379 Euro (12+256GB), das (3a) Pro nur mit 12+256GB um 459 Euro.

Überarbeitetes und ganz neues Design und eine neue Taste

Beim Standard-Modell (3a) in wahlweise Schwarz, Weiß und Blau hat Nothing das Design des Vorgängers eher behutsam verfeinert denn neu gedacht. Unter der wieder transparenten Glasrückseite verlaufen die Details, Verbindungen und Komponenten des Smartphones in einer neuen Anordnung, wieder mit dabei sind auch die drei Glyphen rund um das Kameramodul. Dabei handelt es sich um die für Nothing typischen Leuchtelemente, die als Benachrichtigungen bei Anrufen, Timern und Co., aber auch als Blitz-Unterstützung beim Fotografieren genutzt werden können. Bildschirm und Rahmen sind flach ausgefallen, die Optik ist hervorragend.

Das Pro-Modell – in Grau und Schwarz – geht optisch ganz neue Wege. Zwar gibt es ebenfalls einen flachen Rahmen und ein ebenes Display, das Kameramodul, das entfernt an eine Getränke-Dose von oben erinnert, ist allerdings rund und steht deutlich aus dem Smartphone-Rücken hervor. Beim Standard-(3a) hingegen gibt es wie beim Vorgänger ein in der Höhe schmales, aber längliches Kameramodul. Beide Modelle haben gemeinsam, dass im Vergleich zum Vorgänger eine dritte Kamera sowie neben Lautstärke- und Power-Taste eine weitere Taste hinzugekommen ist. Was der "Essential Key" alles kann, dazu etwas später im Text mehr.

Erstklassiger Bildschirm wurde noch ein Stück besser

Beide Modelle setzen auf den gleichen Bildschirm, der im Vergleich zum Vorgänger heller geworden ist und schneller auf Eingaben reagiert. Der 6,77 Zoll große Bildschirm besitzt nun reduziertere Abrundungen und schmälere Displayränder, löst mit 1.080 x 2.412 Pixel zwar nicht rekordverdächtig, aber dennoch knackig scharf auf. Die Bildwiederholrate passt sich auf Wunsch bis zu 120 Hertz superflüssig an den angezeigten Inhalt an, die deutlich gewachsene Bildschirm-Spitzenhelligkeit von 3.000 Nits macht nun auch ein problemloses Ablesen im Sonnenlicht möglich. Die Standard-Touchsamplingrate hat sich mit 480 Hertz sogar verdoppelt.

Besonderheit: Die neuen Nothing Phones bieten einen eigenen Gaming-Modus, in dem die Touchsamplingrate sogar auf 1.000 Hertz ansteigen kann. Auch die automatische Helligkeits-Anpassung mit bis zu 1.300 Nits funktioniert sehr gut. Dazugelernt hat der optische Sensor zur Fingerabdruckerkennung im Display, der nun flotter als beim Vorgänger reagiert und auch zuverlässiger arbeitet. Alternativ kann das Smartphone per Zahlencode oder über die Front-Kamera per 2D-Gesichtserkennung entsperrt werden. Die Frontkamera findet sich erneut oben mittig im Display, beim (3a) arbeitet sie mit 32 Megapixel (MP), beim (3a) Pro mit 50 MP.

Intelligenteres Betriebssystem und neuer "Essential Space"

Als Betriebssystem kommt das aktuellste Android 15 zum Einsatz, ergänzt um Nothings ganz eigene und optionale Oberfläche. In Sachen Updates gibt es hervorragende Neuigkeiten, denn der Zeitraum ist angewachsen. Das Unternehmen bietet nun nach eigenen Angaben "Updates für 6 Jahre ab dem Zeitpunkt, an dem das Gerät erstmals auf nothing.tech verfügbar war". Das bedeutet mindestens drei Jahre Android-Updates und sechs Jahre Sicherheitsupdates. Zurück zur Benutzeroberfläche, Nothing OS 3.1. Beim Einrichten darf man wieder bestimmen, ob das Nothing-typische Schwarz-Weiß-Design oder ein buntes Android-Design zum Einsatz kommt.

Bis auf die Farben und die stilisierten Symbole erinnern beide Versionen stark an Googles Stock-Android – womit sich alle Android-User sofort heimisch fühlen werden. Nothing hat über die Jahre allerdings einige hauseigene Lösungen verbaut, darunter eine App zur Verbindung der Nothing-Produkte wie Kopfhörer, aber auch ein KI-Widget namens "News Reporter", mit dem Nachrichten mit der Stimme von Nothing-CFO Tim Holbrow vorgelesen werden. Ganz neu ist nun "Essential Space", ein KI-"Sammelplatz". Über die neue Taste "Essential Key" können Texte, Bilder und Audios erfasst und im Essential Space per Künstlicher Intelligenz analysiert werden.

Ganz neu ist Essential Space: Hier werden Screenshots, Bilder, Texte und Audioaufnahmen gesammelt. KI analysiert die Inhalte, lernt nach und nach dazu, ordnet die Dokumente ein und schlägt neue Quellen und Ideen vor.
Rene Findenig

Für die Mittelklasse geradezu fantastische Kameras

Einen großen Sprung im Vergleich zum Vorgänger legen die zwei neuen Modelle beim Dreifach-Kamerasystem hin, dessen Herzstück nun ein optischer Zoom ist. Beide Modelle setzen auf einen 50-MP-Hauptsensor und einen 8-MP-Ultraweitwinkelsensor, während beim Phone (3a) allerdings zweifacher optischer Zoom, 30-facher digitaler Zoom und ein 50-MP-Telefoto zum Einsatz kommen, gibt es beim Phone (3a) Pro dreifachen optischen Zoom, 60-fachen digitalen Zoom und einen 50-MP-Periskop-Telefotosensor. Mit diesem hat das Pro bessere Karten bei Zoom- und Nachtaufnahmen und kann als einziges auch einen dezidierten Makro-Modus.

In der Praxis bedeutet die Ausstattung für die Mittelklasse geradezu fantastische Kameras. Tagsüber gelingen mit beiden Modellen knackscharfe Bilder mit wunderbaren Kontrasten, vielen Details und natürlichen Farben, wobei das Phone (3a) manchmal etwas mehr als das Pro-Modell aufhellt, das es unglaublich natürlich mag. Unterschiede merkt man dann aber bei den Zoom-Aufnahmen ab dem Faktor 5, da verschwimmen die Details beim Standard-Modell, das Pro liefert dagegen bis Faktor 10 sehr gute Bilder. Nachts knipsen beide Modelle ebenfalls beeindruckend scharf und haben kaum Probleme, der Zoom-Unterschied ist aber sichtbarer.

Einen großen Vergleich der beiden Kamerasysteme gibt es in der nachfolgenden Fotostrecke:

Prozessor-Leistung entspricht der gehobenen Mittelklasse

Haben die Kameras einen Schwachpunkt, dann sind es die Frontsensoren. Die sind zwar mit 32 und 50 MP je nach Modell sehr stark ausgestattet und tagsüber über alle Kritik erhaben, in der Nacht schwächeln sie aber beide mit etwas Bildrauschen und verschwommenen Details. Hier lässt sich noch auf ein Software-Update hoffen, denn technisch müssten die Sensoren mehr drauf haben. Weiter zum Prozessor, der sich wieder bei beiden Modellen gleicht. Statt auf einen MediaTek-Chip setzt Nothing dieses Mal auf einen Snapdragon 7s Gen 3, der extra an einige Details der Nothing-Benutzeroberfläche angepasst wurde. Keine schlechte Wahl, wie sich zeigt.

Im Leistungstest mit Geekbench 6 zeigen die Modelle Leistung der gehobenen Mittelklasse, ordnen sich mit den Prozessor-Werten (CPU Single-Core 1.212, Multi-Core 3.315) auf Augenhöhe mit dem einstigen Flaggschiff Samsung Galaxy S21 Ultra ein. Grafisch geht es etwas schwächer zu (3.308 Punkte), da kommt man in die Nähe des Xiaomi Poco F3. Für Alltag und Gaming bedeutet das aber immer noch genug Leistung für alle Spiele und Aufgaben wie Mails, Internet, Bildbearbeitung, Multitasking und Co. ohne Wartezeiten. Nur wer sich einen Computer-Ersatz in Handyform erwartet, muss zu einem teuren Flaggschiff greifen.

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Ausdauernder Akku, guter Schutz und viel Hoffnung

Auch beim Schutz haben sich die Modelle ordentlich verbessert. Die Nothing Phones (3a) sind mit einer IP64-Zertifizierung staubdicht und gegen Spritzwasser geschützt, zum Schutz von Glasrücken und Always-On-Display kommt Panda Glass zum Einsatz, das in Tests mit dem teureren Gorilla Glass im Kampf gegen Kratzer und Stürze mithalten kann. Arbeitsspeicher gibt es bei beiden Modellen mit zwölf Gigabyte und internen Speicher mit 256 GB, das Standard-(3a) bietet als einziges eine kleinere Version mit acht und 128 GB. Nothing greift zudem auf den "RAM-Booster" zurück, der per Speicherzugriff virtuellen Arbeitsspeicher bis 20 GB bietet.

Beide Modelle unterstützen Dual-Nano-SIMs, E-SIM-Unterstützung gibt es hierzulande nur beim teureren Pro-Smartphone. Ident ist wiederum der 5.000 Milliamperestunden (mAh) starke Akku, der Durchschnittsnutzer gut über zwei Tage bringt. Geladen wird nur kabelgebunden mit 50 Watt, 20 Minuten am mitgelieferten Ladekabel bringen das Smartphone auf 50 Prozent Akku. Einen Ladeadapter müssen sich Nutzer, falls nicht vorhanden, separat besorgen. Spannend dürfte sein, was Nothing noch alles mit dem "Essential Key" und "Essential Space" vorhaben könnte. So soll das nur der Auftakt für eine KI-Zukunft sein, die teils mit Nutzern erarbeitet werden wird.

Nothing Phone (3a)

Preis: Ab 329 Euro
Farben: Schwarz, Weiß, Blau
Kameras: 50 MP Hauptkamera, 50 MP Telefoto, 8 MP Ultra-Weitwinkel, 32 MP Front
Leistung: Snapdragon 7s Gen 3, 8 + 128 / 12 + 256 GB Speicher, Nothing OS 3.1 (Android 15)
Display: 6,77 Zoll AMOLED, 1.080 x 2.412 Pixel, 120 Hz, 3.000 Nits
Technisches: IP64, Panda Glass, optischer Fingerabdrucksensor, Stereo-Lautsprecher, 5.000 mAh Akku, Ladung 50 W (Kabel)
Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, NFC, USB-C, Dual-SIM (2 x Nano-SIM)

Nothing Phone (3a) und (3a) Pro: Dynamisches Design-Duo

Vorbestellbar ist das Nothing Phone (3a) ab sofort, das Nothing Phone (3a) Pro ab 11. März, in beiden Fällen auf nothing.tech. Auch der Verkaufsstart unterscheidet sich. Hierzulande erscheint das Nothing Phone (3a) am 11. März im Handel, das Nothing Phone (3a) Pro folgt dann am 25. März. In Österreich werden die Modelle bei Mediamarkt, Amazon, e-tec und Electronics4you verfügbar sein. Wer lieber auf ein Flaggschiff warten will: Nothing wird noch heuer sein Highend-Modell vorstellen, das wohl Nothing Phone 3 heißen wird. Allerdings wurde bisher noch kein Präsentations-Zeitraum bestätigt und auch Details gibt es nach wie vor noch nicht.

Bei den neuen Nothing Phones (3a) handelt es sich um ein dynamisches Design-Duo. Ebenso wie die völlig unterschiedliche Optik der Modelle überrascht, wie wenig tatsächliche Unterschiede sie im Endeffekt aufweisen. Kurz gefasst sind es nur E-SIM-Unterstützung, eine Periskop-Kamera statt eines Standard-Tele-Sensors, eine stärkere Frontkamera und nur eine größere Speicher-Variante Im Verkauf, die das Nothing Phone (3a) Pro vom Nothing Phone (3a) unterscheidet. Beide Modelle sind fantastische Mittelklasse-Smartphones zu einem guten Preis, das Pro sticht da noch einmal mit besserem Zoom und besserer Nachtfotografie hervor.

Nothing Phone (3a) Pro

Preis: 459 Euro
Farben: Grau, Schwarz
Kameras: 50 MP Hauptkamera, 50 MP Periskop-Telefoto, 8 MP Ultra-Weitwinkel, 50 MP Front
Leistung: Snapdragon 7s Gen 3, 12 + 256 GB Speicher, Nothing OS 3.1 (Android 15)
Display: 6,77 Zoll AMOLED, 1.080 x 2.412 Pixel, 120 Hz, 3.000 Nits
Technisches: IP64, Panda Glass, optischer Fingerabdrucksensor, Stereo-Lautsprecher, 5.000 mAh Akku, Ladung 50 W (Kabel)
Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, NFC, USB-C, Dual-SIM (2 x Nano-SIM, 2 x eSIM oder Mix)

{title && {title} } rfi, {title && {title} } Akt. 10.04.2025, 10:24, 04.03.2025, 11:30
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