"Heute"-Test

iPhone 16 Pro Max – was das 2.000-Euro-Handy draufhat

Die neuen iPhones sind da! "Heute" hat das Apple-Flaggschiff eine Woche lang unter die Lupe genommen – und sogar geheime Funktionen entdeckt.

Leo Stempfl
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    Das iPhone 16 Pro Max im Hands on.
    Das iPhone 16 Pro Max im Hands on.
    Leo Stempfl

    Alle Jahre wieder beginnt die Gerüchteküche bereits im Frühling zu brodeln, spätestens im Spätsommer kocht sie dann regelrecht über. Zumindest, wenn es um das neueste iPhone geht. In den letzten Jahren folgte auf kollektive Euphorie aber rasch Ernüchterung. Optisch "more of the same", technisch nur kleine Verbesserungen. Drei Jahre nach dem iPhone 13 wurde beim 16er endlich der große Wurf erwartet.

    Den ersten Reaktionen zufolge blieb dieser aus. Hat man das Handy in der Hand und wirft einen genaueren Blick darauf, tun sich dann doch größere Veränderungen auf. Das liegt alleine schon daran, dass die einzelnen Modelle – iPhone 16, 16 Plus, 16 Pro und 16 Pro Max – von ihrer Ausstattung her näher aneinander rücken. Einige Features, die bislang nur den teureren Flaggschiffen vorbehalten waren, tröpfeln nun regelrecht auf die billigeren Modelle runter.

    Das Hands-on

    Schon beim ersten in die Hand nehmen fällt auf: Da ist was anders. Der Rahmen besteht aus Titan, fühlt sich deutlich wärmer und leichter an als der kalte Edelstahl des 13 Pro. Laut Apple ist es außerdem beständiger gegen Kratzer; auch im Vergleich zu anderen Smartphones, die Titan Grad 2 verwenden, beim iPhone ist es Grad 5.

    Die Preise

    iPhone 16 (128 GB): 949 Euro
    iPhone 16 Plus (128 GB): 1.099 Euro
    iPhone 16 Pro (128 GB): 1.199 Euro
    iPhone 16 Pro Max (256 GB): 1.449 Euro
    iPhone 16 Pro Max (1 TB): 1.949 Euro

    Im Innenleben hat man ebenfalls geschraubt, um das Wärmemanagement zu optimieren. Die Batterie des 16 Pro Max soll deswegen auch der beste, jemals in einem iPhone verbaute Akku sein. Mit diesem kann man per USB-C Zubehör wie AirPods oder die Apple Watch laden.

    Apropos laden: Ein Kabel wird mitgeliefert, Adapter für die Steckdose nicht, er muss also separat erworben werden, wenn man noch keinen USB-C-Poweradapter hat. Begründet wurde das zuletzt mit dem Nachhaltigkeitsaspekt. 25 Prozent des iPhone Pro sind aus recyceltem Material, manche Komponenten sogar zu 100 Prozent.

    Display wächst

    Ins Auge stechen allem voran die Bildschirmränder, die so dünn sind wie nie zuvor. Doch das Display wirkt nicht nur größer, sondern es ist es auch. Das Pro kommt auf 6,3 statt bisher 6,1 Zoll (15,49 cm), das Pro Max auf 6,9 statt 6,7. Wieder gibt es statt einer Notch eine Dynamic Island, Always-on und 120 Hz Bildwiederholungsrate – für daran Gewöhnte mittlerweile unerlässlich beim Scrollen. Das iPhone 16 Standard-Modell muss sich mit 60 Hz begnügen. Notruf-SOS über Satellit und Unfallerkennung haben aber alle Modelle.

    Im Test von DxOMark schneidet das iPhone 16 Pro Max mit 150 Punkten (aktueller Höchstwert 158) um einen Zähler schlechter ab als sein Vorgänger. Grund dafür sind Probleme bei der Lesbarkeit in dunkler Umgebung. Ansonsten sind Lesbarkeit und Farbwiedergabe sowohl drinnen als auch draußen sehr angenehm und akkurat. Negativ angemerkt wird aber auch, dass es häufig zu unabsichtlichen Berührungen des Displays mit den Fingerballen kommt, wenn das Gerät horizontal gehalten wird.

    Für den Durchschnittsuser eher weniger aussagekräftig sind die genauen Spezifikationen des neuen A18 Chips. Beim 16 Pro ist der Prozessor im Vergleich zum 13 Pro rund 40 Prozent schneller, die für Grafik zuständige GPU sogar um 50 Prozent. Der Akku verspricht fünf Stunden längere Video-Wiedergabe.

    All diese Eigenschaften konnten im Test vollständig überzeugen. Der Akku ließ Gedanken an eine Powerbank gar nicht erst aufkommen. "Mindblowing" ist auch die Lautstärke der Lautsprecher, die fast schon eine Bluetooth-Box überflüssig machen.

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      Das iPhone 16 Pro Max im Foto-Test.
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      Leo

      Kamera

      Schon lange wird Smartphones hinterhergesagt, eine klassische Fotokamera überflüssig zu machen. Beim iPhone 16 Pro Max könnte man das erste Mal sagen, dass das für einen Großteil der User wirklich zutreffen dürfte. Der Grund dafür liegt in gleich mehreren Neuerungen, die bei der 16er Serie erstmals zum Einsatz kommen.

      Verbaut ist eine 48 Megapixel "Fusion-Kamera" mit schnellerem Sensor. Sogar das Weitwinkel-Objektiv hat jetzt 48 Megapixel. Noch beim Vorgänger, dem 15 Pro, waren es nur 12. Das 5x Tele-Objektiv ist jetzt sowohl im Pro Max als auch im Pro verbaut und lässt spektakuläre Aufnahmen zu, insbesondere in der Natur. Es entspricht einer Brennweite von 120 mm, das normale Objektiv kann wahlweise auf einen Standard von 24, 28 oder 35 mm festgelegt werden.

      Neu sind die "Fotografischen Stile". Anders als die bisherigen Filter lassen sich diese speichern, in einem Raster kann das Farbspektrum angepasst sowie per Regler intensiviert bzw. abgeschwächt werden. Der dadurch entstehende, persönliche Touch erinnert fast schon an Fuji-Filmsimulationen und macht die Handy-Fotos im Handumdrehen zu individuellen Hinguckern.

      Im DxOMark-Ranking schneidet die Kamera mit 157 Punkten um drei Zähler besser ab als der Vorgänger. Insgesamt landet das iPhone 16 Pro Max auf dem vierten Rang. "Besonders hervorzuheben sind seine Fähigkeiten Videomodus, in dem es alle anderen getesteten Mobilgeräte übertrifft", so die Tester.

      Videos können in 4K und mit bis zu 120 fps im Standardmodus aufgenommen werden. Im Video-Editor lässt sich dann im Nachhinein die Geschwindigkeit beispielsweise auf 50 Prozent bei 60 fps anpassen, wodurch ein völlig neuer Filmstil entsteht. Möglich ist das insbesondere durch den neuen Action-Modus, der selbst das einhändige Filmen im Vollsprint wie eine Kamerafahrt auf Schienen aussehen lässt. Nachträglich anpassen lässt sich auch der Audiomix, herausragend ist schon bei der Aufnahme der Windfilter.

      Zoom-Test im Rahmen einer Wahlkampf-Rede:

      Neuer Button überzeugt nicht

      War der Trend in den letzten Jahren stets, nach und nach Buttons zu streichen, so haben sämtliche iPhone 16 Modelle einen völlig neuen bekommen: den Kamera-Button. Dieser lässt sich klicken, streichen sowie tippen und befindet sich an der rechten Seite des Rahmens. Per Klick kommt man sofort in die Kamera, ein Streichen über die Taste zoomt, Doppeltippen stellt den Knopf auf andere Anpassungsmöglichkeiten wie Blende oder Belichtung um.

      In der Praxis konnte der Button leider nicht so wirklich überzeugen. Vom gesperrten Zustand gibt es immerhin schon mehrere Möglichkeiten, gleich schnell in die Kamera zu kommen: Entweder über das Feld rechts unten am Homescreen, ein Wischen nach Links oder man belegt den Action Button des Vorgängermodells damit. Eine Aufnahme auszulösen geht ebenso schnell über das Auslösefeld oder die lauter/leiser-Taste. Ein Griff zum Foto-Button war im Hochformat da oft umständlicher.

      Das Zoomen funktioniert nicht immer zuverlässig, dafür manchmal, wenn man überhaupt nicht will – der Ballen des Zeigerfingers befindet sich genau auf dieser Höhe und triggert ihn versehentlich. Sehr viel Spaß macht hingegen der Makro-Modus. Bis zu zwei Zentimeter kann man mit dem Handy an Objekte ran und damit fast schon mikroskopische – und trotzdem scharfe – Fotos aufnehmen.

      Ein alltäglicher Video-Zusammenschnitt im VLOG-Style:

      Sneak Peak auf Apple Intelligence

      Das Aushängeschild der Präsentation war Apple Intelligence. Die neuen iPhones seien komplett darauf abgestimmt, wurde stolz verlautbart. Nur: In der EU wird man sich noch gedulden müssen. Im Oktober geht die Apple KI in den USA an den Start, weitere Sprachen und Regionen sollen dann im nächsten Jahr folgen. Hintergrund ist ein Streit zwischen den europäischen Gesetzgebern und Apple in Sachen KI-Sicherheit.

      Über Umwege lässt sich jedoch auch in Österreich schon ein Blick auf die neuen Funktionen werfen – ein Weg, der freilich von keinem der Beteiligten gewollt und hier deswegen auch nicht näher erläutert oder beworben werden soll. Also: bitte nicht nachmachen!

      Um direkt bei den Fotos anzuschließen: Die AI kann wie Photoshop, aber im herkömmlichen Editor der Fotos-App, bestimmte Objekte entfernen. Diese werden automatisch erkannt und bunt eingefärbt oder lassen sich freihändig einkreisen. Störende Personen oder Gegenständen lassen sich damit zuverlässig spurlos unsichtbar machen.

      So schnell sind störende Personen aus Fotos entfernt.
      So schnell sind störende Personen aus Fotos entfernt.
      leo

      Weiteres Key-Feature sind die "Writing Tools". Wählt man Passagen aus, lässt sich ein Menü öffnen, das verschiedene Features bietet. Ein langer Text lässt sich so in Sekunden zusammenfassen, in Unterpunkte oder Listen kategorisieren, oder man macht gleich eine Tabelle daraus. Hat man selbst Text geschrieben, kann ihn die Apple-AI in eine professionellere Version umformulieren. Ein informeller Zweizeiler wird dadurch prompt zu einer eloquenten Bewerbung. Besonders praktisch: In der Mail-App tut sich bei Newslettern ein völlig neuer Button auf, der den Nachrichtenüberblick in wenige, übersichtliche Sätze zusammenfasst.

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        Das kann Apple Intelligence.
        Das kann Apple Intelligence.
        Leo

        Fazit

        Das iPhone 16 Pro (Max) ist ein größerer Sprung als erwartet. Für Besitzer eines iPhone 13 lohnt sich ein Upgrade eindeutig, bei neuern Modellen womöglich auch schon. Das gilt insbesondere dann, wenn großer Wert auf fantastische Fotografie gelegt wird und keine klassische Kamera stets im Alltag dabei hat. Offen bleibt die Frage, ob man nicht vielleicht lieber auf das 17er nächstes Jahr wartet. Aber bekanntlich sind die Geräte sehr wertstabil und lassen sich auch nach einem Jahr Nutzungszeit noch mit wenig Verlust weiterverkaufen.

        Für die individuelle Entscheidung hilfreich ist immer ein Blick auf den Online-Vergleich von Apple, bei dem das eigene Modell mit dem gewünschten verglichen werden kann. Im Fall des iPhone 16 wäre sogar ein Besuch im Apple Store ratsam, um das neue Modell in Echt auf sich wirken zu lassen und den neuen Foto-Button auszuprobieren.

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          Unsplash / Leserreporter

          Auf den Punkt gebracht

          • Das iPhone 16 Pro Max wurde von "Heute" getestet und zeigt sich als ein bedeutender Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern, insbesondere durch den Einsatz von Titan, verbesserte Kamera-Features und eine längere Akkulaufzeit
          • Trotz einiger Schwächen, wie dem neuen Kamera-Button, überzeugt das Gerät vor allem durch seine herausragende Fotografie- und Videofunktionen sowie die Integration von Apple Intelligence, die jedoch in der EU noch nicht verfügbar ist
          leo
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