Smartphone-Test

Mehr als nur ein Update – das Nothing Phone (2a) Plus

Das Technologieunternehmen Nothing bringt ein Update des Nothing Phone (2a) heraus. Das Plus zeigt sich noch schicker und mit einigen Verbesserungen.

Rene Findenig
Mehr als nur ein Update – das Nothing Phone (2a) Plus
Das Phone (2a) Plus ist keine größere, sondern eine stärkere und besser ausgestattete Version des Basis-Modells.
Rene Findenig

Neben den Flaggschiff-Modellen hat das Technologieunternehmen Nothing im März 2024 das günstigere Mittelklasse-Smartphone Nothing Phone (2a) vorgestellt. Ab 329 Euro gab es mit dem Modell ein solides Smartphone, das nur wenige Kritikpunkte zeigte. So kam das (2a) ohne Speichererweiterung und eSIM, einem nicht ganz so starken Prozessor und einer nervösen Kamera. Die gute Nachricht für die damaligen Käufer: Bis heute sind massig große Updates erschienen, die Leistung und Kamera gewaltig verbessert haben – und das Gerät ist weiter ein echtes Akkuwunder. Während die Fans weiter auf das Flaggschiff Nothing Phone 3 warten, wurde nun eine neue (2a)-Version, das Nothing Phone (2a) Plus vorgestellt. Der "Heute"-Test.

Wer an das "Plus"-Smartphone anderer Hersteller denkt, der irrt bei Nothing, denn das Phone (2a) Plus ist keine größere, sondern eine stärkere und besser ausgestattete Version des Basis-Modells. Dennoch hat sich trotz ähnlichem Aussehen auch beim Design ein bisschen etwas getan. So sind nun sehr schicke Metall-Elemente unter der wieder halbtransparenten Rücken-Abdeckung zu sehen, als Farben kommen zudem Hellgrau und Dunkelgrau zum Einsatz. Ein richtig tolles Design-Update, denn das schwarze Modell des Nothing Phone (2a) zeigte sich damals als Staubfänger. Das Plus-Modell hält dagegen Staub und sogar Fingerabdrücke fern. Die Dual-Kamera auf der Rückseite des Smartphones sieht erneut wie ein Augen-Paar aus.

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    Nothing bietet seinen Kunden eines der schönsten, wenn nicht das schönste Verpackungs-Design am Markt.
    Nothing bietet seinen Kunden eines der schönsten, wenn nicht das schönste Verpackungs-Design am Markt.
    Rene Findenig

    Stärkere Speicher-Ausstattung, selbes Display

    Haptisch fühlt sich das Smartphone zwar weiter durch sein geringes Gewicht von nur 190 Gramm und den Einsatz von Kunststoff etwas plastikartig an, das Handy mit den Maßen 161,7 x 76,3 x 8,5 Millimeter ist aber erneut hervorragend verarbeitet. Ab Werk wird das Handy mit einer Schutzfolie am Display ausgeliefert, zusätzlichen Schutz gibt es für das Glas durch Corning Gorilla Glass 5 und für das gesamte Gerät mit einer IP54-Zertifizierung (Spritz-, Wasser- und Staubschutz, aber nicht Dichtheit). Auch die Glyphen sind wieder auf der Rückseite verbaut – dabei handelt es sich um drei Leucht-Leisten, die verschiedene Benachrichtigungen wie eingehende Nachrichten, ablaufende Timer oder ankommende Anrufe ausgeben können.

    Anders als beim Vorgänger gibt es dieses Mal nur eine Speichervariante – für 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 256 GB internen Speicher werden 449 Euro fällig. Das Nothing Phone (2a) Plus startet noch mit 8/128 GB. Beim Display gibt es hingegen keinerlei Unterschiede, was aber kein Manko ist, denn bereits das (2a) konnte in dieser Hinsicht überzeugen. Über breite Gehäusekanten und abgerundete Ecken kommt man auf ein flaches 6,7-Zoll-AMOLED-Display, das mit 1.084 × 2.412 Pixel auflöst und dem Bildschirm des teureren Nothing Phone 2 gleicht. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei maximal 120 Hertz, wobei sich die Bildwiederholrate selbst dynamisch an den Inhalt anpassen kann. Farben und Kontraste sind auf der sehr guten Seite.

    Ein Sorgenkind bleibt beim Display erhalten

    Weiter ein kleines Sorgenkind: Die Spitzenhelligkeit liegt bei 1.300 Nits. Bei sehr hellen Umgebungsverhältnissen und direkter Sonneneinstrahlung werden die Inhalte schwer erkennbar, das Ablesen ist aber trotz spiegelndem Display noch möglich. Der optische Fingerabdrucksensor im Display zickte im Test bei der Entsperrung manchmal, da brauchte es mehrere Entsperrversuche – ein Problem, das auch das Basismodell zeigte, das aber später durch ein Update verschwand. Das Smartphone selbst liegt gut in der Hand. Die Druckpunkte der Powertaste rechts am Gehäuse und der Lautstärketasten links sind knackig, die Anordnung etwas gewöhnungsbedürftig. Es gefällt, dass Nothing Abwechslung ins Tastenleben bringt.

    Auf der Unterseite des Rahmens finden sich ein Lautsprecher, der SIM-Schacht und der USB-C-Anschluss. Dank am Rücken mittig angeordnetem Kamerahöcker liegt das Smartphone am Tisch auf, ohne zu wackeln. Apropos USB-C-Anschluss: Der Akku misst wieder starke 5.000 Milliamperestunden (mAh) und kommt trotz gesteigerter Leistung knapp an die Marathon-Qualitäten des Basismodells heran. 1,5 Tage sind im Schnitt möglich, mit 120 Hertz und höchster Helligkeit spielt das Nothing Phone (2a) Plus Videos rund zwölf Stunden lang ab. Damit fällt es unter die länger laufenden Mittelklasse-Geräte. Kabellos geladen werden kann auch das Plus nicht, per Kabel wurde die Ladeleistung aber von 45 auf 50 Watt verbessert.

    Kaum Veränderungen, aber Verbesserungen bei der Kamera

    Das Plus-Modell setzt auf die Dualkamera des Nothing Phone (2a) – eine 50 Megapixel (MP) Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung und eine 50 MP Ultraweitwinkelkamera. Stark verbessert hat sich die Frontkamera, von 32 auf 50 MP. Wie erwähnt haben beim Basismodell Updates die wackelige Kamera verbessert, das Plus-Modell startet nun gleich mit fantastischen Aufnahmen. Tagsüber zeigen die Aufnahmen bei Sonnenlicht viele Details und eine angenehme Schärfe, in der Kamera-App darf man zudem die Stärke von Farben und Kontrasten (natürlich oder lebendig) festlegen. Zoom gelingt bis 5x (von maximal digitalen 10x) gut, mit stärker abnehmenden Licht schwindet dieses Mal zudem nicht ganz so deutlich die Bildqualität.

    Solange eine gute Lichtquelle in der Umgebung ist, gibt es auch an den Nachtaufnahmen des Nothing Phone (2a) Plus kaum etwas auszusetzen, das man nicht so oder sogar schlechter bei anderen Mittelklasse-Handys findet. Kamera-Updates haben es mittlerweile übrigens auch geschafft, sehr solide mit Gegenlicht oder sehr hellen, einzelnen Lichtquellen in der Nacht umzugehen. Selfies waren wiederum bereits die Stärke des Basis-Modells und haben nun beim Plus-Gerät noch einmal zugelegt. Egal ob Gruppen oder Einzelperson, die Fotos fallen scharf und detailreich aus. Videos sind weiter in 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde oder in 1080p mit maximal 120 Bildern pro Sekunde möglich. Ein rundum sehr gutes Fotohandy-Paket.

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      Das Plus-Modell startet mit fantastischen Aufnahmen. Tagsüber zeigen die Aufnahmen bei Sonnenlicht viele Details und eine angenehme Schärfe, ...
      Das Plus-Modell startet mit fantastischen Aufnahmen. Tagsüber zeigen die Aufnahmen bei Sonnenlicht viele Details und eine angenehme Schärfe, ...
      Rene Findenig

      Das größte Plus wurde dem Prozessor verpasst

      Ausflug in die Design-Details: Statt auf ein eigenes Kameramodul zu setzen, das sich aus dem Smartphone hervorhebt, ist das Gehäuse des Nothing Phone (2a) aus einem "Guss" – das lässt es trotz Kunststoff wertig wirken. Haptisch fühlt es sich dennoch nicht ganz so gut wie eine Lösung aus Glas oder Metall an. Nachhaltigkeit spielte laut Nothing eine entscheidende Rolle bei der Material-Wahl – über die Hälfte des Kunststoffs soll aus nachhaltigen Quellen stammen, dazu kommt recycelter Stahl auf 22 Stanzteilen zum Einsatz. Aluminium im Mittelrahmen, der sich rund um das gesamte Smartphone zieht, stammt wie das Zinn auf sechs Leiterplatten und die Kupferfolie auf der Hauptplatine gleich zu hundert Prozent aus Recycling-Stoffen.

      Eine Schutzhülle braucht es nicht unbedingt. Die ist auch gar nicht inkludiert. Dem Trend der Branche folgend, ist der Lieferumfang übrigens überschaubar: Neben dem Smartphone finden sich im Karton nur USB-C-zu-USB-C-Kabel und SIM-Kartenauswurfnadel. Zurück zum Handy-Innenleben: Als Prozessor nutzt das Nothing Phone (2a) Plus den extra auf dieses Smartphone abgestimmten MediaTek Dimensity 7350 Pro 5G in Verbindung mit 12 GB Arbeitsspeicher und höherer Taktung sowie ebenso höher getaktetem Grafik-Chip. Unter Last schnitt der Chip für die Mittelklasse hervorragend ab und macht einen Sprung im Vergleich zum Basis-Modell. Selbst anspruchsvolle Games wie "Genshin Impact" laufen mit runtergesetzten Grafik-Einstellungen.

      Über breite Gehäusekanten und abgerundete Ecken kommt man auf ein flaches 6,7-Zoll-AMOLED-Display.
      Über breite Gehäusekanten und abgerundete Ecken kommt man auf ein flaches 6,7-Zoll-AMOLED-Display.
      Rene Findenig

      Bleibt auch bei heißen Anwendungen echt cool

      In Sachen Leistung konnte das Basis-Modell mit diesen Stärken bei weitem nicht mithalten. Bewahrt hat sich das Plus-Modell lobenswerterweise seine coole Art. Es fällt auch beim Nothing Phone (2a) Plus auf, dass das Smartphone nicht wirklich warm wird. Da haben die Macher gute Arbeit bei der Kühlung und auch der Abstimmung der Software geleistet. Als Betriebssystem kommt Android 14 zum Einsatz, die aktuellste Android-Version (und wohl bald das neue, kommende Android 15) bietet nicht jedes Mittelklasse-Handy. Nothing verspricht Update-mäßig nicht die Superlative anderer Hersteller wie Samsung oder Google, bietet aber zumindest drei Jahre lang neue Android-Versionen und vier Jahre lang Sicherheits-Updates.

      Beim Einrichten darf man wieder bestimmen, ob das Nothing-typische Schwarz-Weiß-Design (das allerdings von bunten, nicht optimierten Apps unterbrochen wird) oder ein buntes Android-Design als Oberfläche zum Einsatz kommen soll. Bis auf die Farben und die stilisierten Symbole erinnern beide Versionen stark an Googles Stock-Android – womit sich alle Android-User sofort heimisch fühlen werden. Auch Künstliche Intelligenz ist wieder mit an Bord – in Form von ChatGPT, wobei mit dem KI-Assistenten sogar gesprochen werden darf, wenn man das Smartphone mit einem der neueren Nothing-Kopfhörer nutzt. Mit dem KI-Widget "News Reporter" werden Nachrichten mit der Stimme von Nothing-CFO Tim Holbrow vorgelesen.

      Als Betriebssystem kommt Android 14 zum Einsatz, die aktuellste Android-Version bietet nicht jedes Mittelklasse-Handy.
      Als Betriebssystem kommt Android 14 zum Einsatz, die aktuellste Android-Version bietet nicht jedes Mittelklasse-Handy.
      Rene Findenig

      Mehr als nur ein Update – das Nothing Phone (2a) Plus

      Einige der Schwächen des Basis-Modells übernimmt aber auch die Plus-Variante. So gibt es auch beim Nothing Phone (2a) Plus noch keine eSIM-Unterstützung, kein kabelloses Laden und außerdem keine Speichererweiterungs-Möglichkeit per Karte. Für diese Funktionen muss man dann wohl auf das Nothing Phone 3 warten, das sich demnächst ankündigen sollte. Freuan darf man sich im Plus-Modell indes über einen Dual-SIM-Slot (für SIM-Karten im Nano-Format), ein praktisches Always-On-Display, angenehm klingende Stereo-Lautsprecher samt einer Spur Bass unf klarer Wiedergabe in höheren Lautstärken (einen Anschluss für klassische Kopfhörer-Klinken gibt es am Gehäuse übrigens keinen), Wi-Fi 6, Bluetooth 5.3, NFC und 5G.

      Das Nothing Phone (2a) Plus ist nicht nur ein kleines Update des Basis-Modells, sondern eine zwar nicht umfassend, aber sinnvoll verbesserte Version des Mittelklasse-Smartphones Nothing Phone (2a). Das neue Modell bietet ein schickeres Design, stärkere Hardware und eine verbesserte Frontkamera-Kamera. Trotz einiger Schwächen wie fehlender eSIM-Unterstützung und kabellosem Laden überzeugt das Gerät mit guter Verarbeitung, langer Akkulaufzeit und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders schön ist auch, dass Nothing die hauseigenen Modelle umfassend mit Funktions-Updates bedient, die neue KI-Funktionen einführen oder die Kamera und die Leistung verbessern – egal ob Flaggschiff-Handy oder nicht.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Das Nothing Phone (2a) Plus ist eine verbesserte Version des Mittelklasse-Smartphones Nothing Phone (2a) und bietet ein schickeres Design, stärkere Hardware und eine verbesserte Kamera
      • Trotz einiger Schwächen wie fehlender eSIM-Unterstützung und kabellosem Laden überzeugt das Gerät mit guter Verarbeitung, langer Akkulaufzeit und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis
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      Akt.