Smartphone-Test

Vivo X200 Pro im Test – Der Zeiss-Foto-Spezialist

Vivos Smartphone-Serie X200 ist endlich auch in Österreich gelandet. Im Test zeigt sich viel KI und vor allem eine starke Kamera in Zeiss-Kooperation.
Rene Findenig
29.01.2025, 19:11

Das neue Smartphone-Flaggschiff-Modell des Tech-Unternehmens Vivo, das X200 Pro, ist zwar bisher nur in wenigen Ländern wie China verfügbar gewesen, doch nun steht es hierzulande in den Läden – um 1.299 Euro. Preislich siedelt es sich dabei auf Augenhöhe mit dem ebenfalls jüngst erschienenen Honor Magic7 Pro an – und nicht nur den Preis teilt sich das Vivo-Flaggschiff mit dem Honor-Konkurrenten, auch zahlreiche technische Daten lesen sich sehr ähnlich oder gar ident. Übrigens: Gemeinsam mit dem Pro-Modell gibt es ab sofort in Österreich auch das X200 um 999 Euro und das Falt-Smartphone vivo Fold3 Pro um 1.599 Euro.

Beide sind per IP69-Zertifizierung nicht nur staub- und wasserbeständig, sondern auch gegen hohe Temperaturen und Hochdruck-Wasserstrahlen geschützt. Das Vivo-Smartphone gibt es in drei Farben (Schwarz, Titan, Blau), wobei in Österreich vorerst nur die Titan-Version zu haben sein wird. Dominiert wird der Smartphone-Rücken aus samtig-mattem Glas von einem riesigen, runden Kameramodul, das im Vergleich zum bereits imposantem Vorgänger noch einmal angewachsen ist. Apropos angewachsen: Der Preis des neuen Modells liegt 100 Euro über jenem des Vivo X100 Pro bei dessen Start.

Erneut Zeiss-Kooperation und hervorragende Verarbeitung

Dem Trend der Branche folgend gibt es nun einen etwas breiteren, flachen Metallrahmen, ganz gibt Vivo sein ursprüngliches Curved-Design aber nicht auf und rundet Rückseite und Display zumindest ein wenig zum Rahmen hin ab. Die Lösung gefällt und trotz kleiner Kurven rutscht das Smartphone nicht, wenn man es locker in einer Hand hält. Hingucker ist das gigantische Kameramodul, das fast die gesamte obere Hälfte der Rückseite einnimmt. Das Logo in der Mitte der Kameras zeigt es: Geknipst wird hier erneut dank einer Kooperation mit Zeiss. Das hat bereits den Vorgänger mit einer fabelhaften Leistung bei Porträt-Aufnahmen ausgezeichnet.

Die Rückseite ist matt und hält Fingerabdrücke fern, gehärtetes Glas schützt vor Kratzern. Auffällig: Trotz weit (rund sechs Millimeter) aus dem Gehäuse hervorstehender Kamera ist das Gerät nicht "kopflastig". Auch die Vorderseite ist per gehärtetem Glas geschützt und von Werk an zudem mit einer Schutzfolie versehen. Der breite Ring um das Kameramodul besitzt seitlich geriffeltes Muster als kleiner Hingucker, die Lautstärkewippe und Einschalttaste in der Farbe des Metallrahmens gefallen ebenso. Rein optisch hat Vivo mit dem X200 Pro ein Gerät geschaffen, dass der Flaggschiff-Klasse würdig und das auch hervorragend verarbeitet ist.

Fantastisches Display mit einem Mini-Rekordwert

Beim 6,78-Zoll-Display mit kaum sichtbaren Bildschirmrändern spielt Vivo alle Trümpfe aus, es ist ein beeindruckendes Feature, das mittlerweile zu den Besten der Branche aufgeschlossen hat. Zum Einsatz kommt AMOLED-LTPO-Technologie für eine variable Bildwiederholrate bei gleichzeitig sehr hohen Kontrastwerten. Farben und Schwarzwerte fallen fantastisch aus, die Bildwiederholrate kann bis zu pfeilschnellen 120 Hertz dynamisch hochgeregelt werden. Nach unten geht es nicht nur wie bei den meisten Konkurrenten auf ein Hertz, sondern sogar auf 0,1. Die Display-Auflösung von 2.800 x 1.260 Pixel sorgt für gestochen scharfe Bilder und Texte.

Die Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits sorgt für ein problemloses Ablesen des Bildschirms bei direkter Sonneneinstrahlung. Hier gibt es zwar nicht die höchste Auflösung der Branche, dafür einen Mini-Rekordwert bei der Bildwiederholrate und ein Display, das man vom Flaggschiff so erwartet. Die hohe Bildwiederholrate macht Bewegungen auf dem Bildschirm besonders flüssig und angenehm für die Augen, insbesondere bei Spielen und Videos. Die AMOLED-Technologie wiederum ermöglicht satte Farben und ein tiefes Schwarz, die hohe maximale Helligkeit ist ein weiterer Bonus. Das Display des Vivo X200 Pro zählt zu den allerbesten auf dem Markt.

Neuester MediaTek-Prozessor hält mit Qualcomm mit

Eine Vivo-Besonderheit beim Display sind übrigens verschiedene Farbprofile für die Benutzer-Oberfläche und eine Auswahl der Farbtemperatur – Schriftgrößen und App-Darstellungen können zudem sehr umfassend an den eigenen Geschmack angepasst werden. Spannend wird es bei der Leistung. Anders als die neuen Honor- und Samsung-Flaggschiffe setzt das Vivo X200 Pro nämlich nicht auf die Snapdragon 8 Elite Plattform von Qualcomm, sondern auf den im 3-Nanometer-Verfahren gefertigten Prozessor Dimensity 9400 von MediaTek, gepaart mit 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und noch 16 GB virtuell per Speicher zuschaltbarem Boost.

Apropos Speicher: Hier werkelt der neueste Standard UFS 4.0, was auch die Übertragung großer Datenmengen blitzschnell macht. Im Vergleich zum Qualcomm-Konkurrenten muss sich der MediaTek-Chip nicht verstecken, auch wenn er im Leistungstest nicht ganz an dessen Tempo herankommt – das kann aber auch an der Software-Abstimmung des jeweiligen Smartphone-Herstellers liegen. Dramatisch sind die Unterschiede sowieso nicht und in der täglichen Nutzung werden sie auch nicht auffallen. Der Chip bietet hervorragende Performance für sehr anspruchsvolle Aufgaben wie aktuelle Spiele, Multitasking und Videobearbeitung.

Bei der Grafik- und Gaming-Leistung leicht die Nase vorne

Zu der starken Leistung kommt eine schnelle und flüssige Bedienung, warm oder gar heiß wird das Smartphone dabei nicht. Der Leistungs-Test mit Geekbench 6 spielt Werte über den bisherigen Top-Geräten aus (CPU-Single-Core 2.656 Punkte, CPU-Multi-Core 7.590, GPU 19.664). Interessant: Während die CPU-Leistung minimal unter dem im Honor Magic7 Pro verbauten Snapdragon-Chip liegt, schlägt das Vivo x200 Pro den Konkurrenten wiederum minimal bei der Grafikleistung mit einem etwas höheren GPU-Wert (die Vergleichswerte des Honor Magic7 Pro – CPU-Single-Core 3.013 Punkte, CPU-Multi-Core 8.935, GPU 18.046).

Trotz der hohen Leistung ist der Prozessor relativ energieeffizient, was sich positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt, dazu etwas später mehr. Schön: Auch unter Dauerlast wird die Leistung kaum gedrosselt. Fazit auf Leistungsebene: Der MediaTek Dimensity 9400 im Vivo X200 Pro ist ein sehr leistungsstarker Prozessor, der für die meisten Nutzer mehr als ausreichend ist. Wenn du ein Smartphone für anspruchsvolle Aufgaben suchst und Wert auf eine hohe Performance legst, ist das Vivo X200 Pro eine gute Wahl. Gut zu wissen: Leichte Vorteile gegenüber einigen Konkurrenten gibt es beim Smartphone sogar, wenn es um die flotte Gaming-Leistung geht.

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Starkes Kamerasystem mit Makro- und Porträtstärken

Hierzulande erscheint das Vivo X200 Pro in der Speicherversion mit 512 GB, eine Möglichkeit, diesen zu erweitern, gibt es (wie bei Flaggschiffen mittlerweile üblich) nicht. Per USB-3.2-Anschluss (Gen 1) kann das Smartphone auch als Computer-Ersatz verwendet und mit einem TV- oder PC-Monitor verbunden werden. Schade: Einen eigenen Desktop-Modus wie Samsungs DeX gibt es bisher nicht. Zum Entsperren des Displays gibt es einen schnellen Ultraschall-Fingerabdrucksensor und eine Frontkamera mit 32 Megapixel (MP). Die knipst tolle Selfies, das Gesichtserkennungsverfahren erfolgt aber durch einen fehlenden Tiefensensor in 2D statt 3D.

Das Vivo X200 Pro erreicht indes die Messlatte für Smartphone-Kameras – legt sie bei Porträt- und Makro-Aufnahmen sogar etwas höher. Das Kamerasystem bietet eine beeindruckende Kombination aus Auflösung, Dynamikumfang und Flexibilität. Die 50-MP-Hauptkamera liefert bei Tageslicht atemberaubend detailreiche Aufnahmen mit lebendigen Farben und einem hohen Dynamikumfang. Selbst in schwierigen Lichtsituationen bewahrt sie ihre Stärke und erzeugt wenig Rauschen. Der Star ist aber das ebenso optisch stabilisierte 200-MP-Tele. Es ermöglicht verlustfreie Aufnahmen bei bis zu 3,7-facher Vergrößerung, kann digital 100-fach zoomen.

Im Bild: Tag, Landschaftsmodus, 30 x Zoom. Beim Zoom beeindruckt die Kamera immens, ist vielen Konkurrenten weit voraus.
Im Bild: Tag, Landschaftsmodus, 30 x Zoom. Beim Zoom beeindruckt die Kamera immens, ist vielen Konkurrenten weit voraus.
Rene Findenig

Wer Fotografie liebt, den wird das Vivo X200 Pro begeistern

Die Detailschärfe ist außergewöhnlich, und die Farbwiedergabe ist akkurat. Bei höheren Zoomstufen springt wie beim Honor-Konkurrenten ein KI-Nachschärfer ein, der auch noch aus verwaschenen Aufnahmen etwas herausholen kann. Auf Maximalzoom gibt es dennoch keine brauchbaren Fotos mehr. Dritter im Bunde ist ein 50-MP-Ultraweitwinkel-Sensor. Er fängt Landschaften und Gruppenfotos mit minimaler Verzerrung ein. Die Farben sind lebendig, und die Detailschärfe ist gut. Der Nachtmodus wurde indes in den Landschaftsmodus integriert, er verbessert Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen deutlicher als bisher gewohnt.

Der Porträtmodus erzeugt einen schönen Bokeh-Effekt, der den Hintergrund unscharf macht und das Motiv hervorhebt. Das klappt hervorragend und in der Kamera-App gibt es einige Brennweiten zur Vorauswahl. Highlight im Test war die Makro-Fotografie. Neu: Man muss mit dem Gerät nicht mehr knapp an Motive heran, sondern kann teils verlustfrei zoomen und kriegt dennoch ein schärferes und detailreicheres Bild. Spitze: Die Kamera-App gibt nun Tipps, ob man ein Motiv perfekt eingefangen hat oder besser einen anderen Modus nutzt. Wer Fotografie liebt, den wird das Vivo X200 Pro mit seinen vielen Funktionen und der Bildqualität begeistern.

Vivo X200 Pro im Test – Der Zeiss-Foto-Spezialist

Das Smartphone läuft auf Funtouch OS 15, das auf Android 15 basiert und eine komplett überarbeitete Benutzeroberfläche mit neuen Farben, Schriftarten und Icons zeigt. Android-Kenner werden sich trotzdem sofort zurechtfinden. Hingucker: Immersive Hintergrundbilder und Animationen beim Ein- und Ausschalten sowie ein personalisierbares Always-on-Display. Neue Gesten und Shortcuts gibt es ebenso, dazu erweiterte Privatsphäre-Einstellungen. Beim Betriebssystem wird es fünf Jahre lang Software-Sicherheitspatches sowie vier größere Android-Updates geben. Und auch KI hält vor allem durch Googles Gemini Einzug ins Gerät.

Nutzbar sind etwa der Gemini-Assistent und die Suchfunktion "Circle to Search", aber auch eigens auf die Google-KI aufgesetzte Anwendungen wie eine Notizen-App oder verschiedenste Bildbearbeitungs-Werkzeuge zum Entfernen von Objekten und Personen oder zur generativen Erweiterung von Aufnahmen. Der 5.200 Milliamperestunden (mAh) starke Akku bringt Nutzer im Schnitt auf bis zu zwei Tage. Geladen wird kabelgebunden mit 90 Watt in rund 45 Minuten, kabellos mit 30 Watt. Außerdem mit an Bord: 5G, Dual-SIM (2 Nano-SIM, 1 eSIM), Wi-Fi 6 und 7, Bluetooth 5.4, NFC und sehr gute Stereo-Lautsprecher mit einer etwas dezenten Prise Bass.

Das Vivo X200 Pro beeindruckt mit einer starken Kamera in Zusammenarbeit mit Zeiss und einem fantastischen 6,78-Zoll-AMOLED-Display. Auch bei Leistung und Ausstattung spielt das Smartphone ganz vorne bei den Flaggschiffen mit – und ist ein heißer Tipp für alle, die gerne Mobile Games am Mobilgerät zocken.

Vivo X200 Pro

Preis: 1.299 Euro
Farbe: Titanium
Dimensionen: 162,36 × 75,95 × 8,49 mm, 228g
Schutz: IP68, Ultraschall-Fingerabdrucksensor
Leistung: Dimensity 9400, 16 GB RAM (+16 GB Extended RAM), 512 GB Speicher
Display: 6,78 Zoll AMOLED, 2.800 × 1.260 Pixel, 0,1 bis 120 Hz, 4.500 Nits
Kameras: Front 32 MP, Rücken 50 MP Hauptkamera + 50 MP Ultraweitwinkel + 200 MP Periskop-Tele
Ausstattung: Funtouch OS15 (basierend auf Android 15), 5.200 mAh Akku, 90/30 Watt Ladung (kabelgebunden/kabellos), 5G, Dual-SIM (2 Nano-SIM, 1 eSIM), Wi-Fi 6 und 7, Bluetooth 5.4, USB 3.2 Gen 1, NFC
Lieferumfang: Smartphone, Kurzanleitung, USB-Ladekabel, SIM-Auswurf-Tool, Schutzfolie (bereits angebracht), Garantiekarte

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