Smartphone-Test

Das Xiaomi 14 im Test – ein kompaktes Kraftpaket

Vom Xiaomi 14 darf man sich nicht täuschen lassen. Im kompakten Gehäuse steckt stärkste Technik, die selbst großen Flaggschiffen das Fürchten lehrt.

Rene Findenig
Das Xiaomi 14 im Test – ein kompaktes Kraftpaket
Xiaomi 14 im Test
Rene Findenig

Xiaomi hat seine neue Xiaomi-14-Serie vorgestellt – und "Heute" das neue Smartphone getestet. Das kompakte Handy mit Maßen von 152,8 x 71,5 x 8,2 Millimeter und 193 Gramm sieht dem Apple iPhone samt flachem Display und ebenen Kanten recht ähnlich, täuscht dabei aber mit dem 6,36-Zoll-Display die Betrachter anfangs. Wie bereits der Preis von 1.099 Euro zeigt, handelt es sich um kein Mittelklasse-, sondern ein waschechtes Highend-Flaggschiff. Und dieses hat Xiaomi im Vergleich zum Vorgänger nicht nur extrem verbessert, sondern es auch unter den aktuellen Besten der Besten in der Smartphone-Welt zu einem der Spitzenreiter gemacht. Besonders hervor stechen dabei Prozessor, Display und auch das Kamerasystem.

Doch der Reihe nach. Beim Design ist schön, dass Xiaomi so wie auch Samsung noch ein kompaktes Modell mit weit unter 7 Zoll im Angebot hat. Optisch gibt es im Vergleich zum Xiaomi 13 nur wenig Neuerungen: flacher OLED-Bildschirm, flache Glas-Rückseite, breiter und gerader Metallrahmen. Als Farben stehen dieses Mal Schwarz, Weiß und Jadegrün zur Wahl. Das Gerät ist mit einer IP68-Zertifizierung zudem wieder wasser- und staubdicht. Am oberen Rand des Displays gibt es erneut eine Punch-Hole-Kamera, auf der Rückseite wiederum ein quadratisches Kameramodul. Eine Mini-Neuerung deutet wohl darauf hin, dass der Fokus noch mehr in Richtung Kamera rückt. So ist der Leica-Schriftzug vertikal statt horizontal angeordnet.

Stark ausgestattet und mit kleinen Neuerungen

Kleiner Wermutstropfen sind weiter die glänzende Glasrückseite und der polierte Rahmen, die zu einem Fingerabdruck-Magnet mutieren. Dass zumindest Kratzer wenig Chancen haben, dafür sorgt vorne und hinten Corning Gorilla Glas Victus. Zudem ist das Kamera-Modul deutlich gewachsen, weswegen das Handy am Tisch abgelegt nicht allzu sehr wackelt. Neue Zugabe im Karton ist neben Ladekabel und Ladeadapter eine schwarze Kunststoff-Hülle, die deutlich wertiger wirkt als die bisherigen, transparenten Hüllen. Verstärkt wurde auf der Unterseite des Smartphones der USB-C-Ladeanschluss, der nun USB 3.0 und damit ein höheres Daten-Tempo als der Vorgänger unterstützt. Speicherkarten-Slot und eine Kopfhörer-Klinke gibt es nicht.

Xiaomi 14 im Smartphone-Test – ein kompaktes Kraftpaket

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    Xiaomi hat seine neue Xiaomi-14-Serie vorgestellt – und <em>"Heute"</em> das neue Smartphone getestet.&nbsp;
    Xiaomi hat seine neue Xiaomi-14-Serie vorgestellt – und "Heute" das neue Smartphone getestet.
    Rene Findenig

    Sorgen um zu wenig Speicher muss man sich nicht machen, es werden Geräte-Versionen mit 256 und 512 Gigabyte (GB) angeboten. Der Arbeitsspeicher beträgt in beiden Fällen zwölf GB. Mit an Bord sind auch wieder ein Infrarot-Blaster, gleich vier Mikrofone, Bluetooth 5.4 und NFC sowie 5G und eine Dual-SIM- sowie e-SIM-Unterstützung. Auch Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Support gibt es erneut.  Ganz neu ist Xiaomis frisches Betriebssystem, das auf Android 14 basierende HyperOS. In der Praxis merkt man zumindest optisch kaum Unterschiede zum bisherigen Xiaomi-OS, lernt aber schnell die Vorzüge kennen. So wurden Schnell-Einstellungen verschlankt sowie übersichtlicher angeordnet und das System selbst ist blitzschnell geworden.

    Kleineres Update-Versprechen als der Konkurrent

    Bisherige MIUI-Nutzer werden sich sofort zurechtfinden, denn abseits davon ist das OS bunt und sehr ähnlich ausgefallen. Einer der wenigen Punkte, in dem das Smartphone anderen Herstellern hinterherhinkt, ist die Update-Politik. Xiaomi verspricht bisher vier Jahre lang OS-Updates und fünf Jahre lang Android-Sicherheitspatches. Samsung dagegen bietet bereits in beiden Fällen sieben Jahre lang Updates. Daneben geht es allerdings wieder mit neuester Technologie weiter. So kann das Xiaomi 14 WiFi 7, das hierzulande noch nicht einmal in den Haushalten im Einsatz ist. Außerdem gibt es 5G als Standalone- und Non-Standalone-Variante. Natürlich werden auch die anderen Frequenzbänder bis hinunter zum guten alten 2G geboten.

    Ein kleines Meisterwerk ist das Display, beim Bildschirm matchen sich Samsung und Xiaomi mittlerweile auf Augenhöhe. Das 6,36 Zoll große OLED-Display mit präzisem, integrierten Fingerabdrucksensor zeigt weder bei Schnelligkeit, noch bei Touch-Erkennung oder Darstellung Schwächen. Entsperrt werden kann das Display übrigens auch per Gesichtserkennung und PIN. Das OLED-Display löst mit 2.670 x 1.200 Pixel scharf, allerdings ohne Rekordwerte auf. Dafür sorgen HDR10+, bis zu 120 Hertz (auch fixierbarer) Bildwiederholrate und eine Spitzenhelligkeit von 3000 Nits für eine tolle Nutzererfahrung selbst bei direkter Sonneneinstrahlung. Nutzer haben zusätzlich die Möglichkeit, auch Feineinstellungen wie die Farbtemperatur zu verändern.

    Handy-Kamerasystem ist ein richtig guter Allrounder

    Richtig spannend wird es beim Kamera-System, bei dem auch Xiaomi den Weg verlässt, überdimensionierte Hauptsensoren mit wenig brauchbaren Nebenobjektiven zu kombinieren. Stattdessen gibt es mit einer Triple-Kamera mit drei 50-Megapixel-Sensoren (MP) einen absolut hervorragenden Foto-Allrounder für so gut wie jede Alltagssituation. Verbaut sind im mit Leica entwickelten System ein Summilux-Objektiv mit optischer Bildstabilisierung, ein Telefotosensor ebenfalls mit optischer Bildstabilisierung und 3,2-fachen optischem Zoom (60-fach digital) sowie eine Ultraweitwinkelkamera. Wie seit der Leica-Kooperation üblich, können Nutzer wieder aus den beiden Leica-Bildmodi Vibrant (lebendiger) und Authentic (realistischer) wählen.

    Xiaomi 14 im Test – so gut knipsen die Kameras

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      Das Xiaomi 14 nutzt eine 50-MP-Hauptkamera, eine 50-MP-Telekamera und eine 50-MP-Ultraweitwinkelkamera. Im Bild: Weitwinkelaufnahme bei Tag.
      Das Xiaomi 14 nutzt eine 50-MP-Hauptkamera, eine 50-MP-Telekamera und eine 50-MP-Ultraweitwinkelkamera. Im Bild: Weitwinkelaufnahme bei Tag.
      Rene Findenig

      Bei Tag fallen die Aufnahmen knackig scharf, mit starken Kontrasten und beeindruckenden Details aus. Auch Zoom-Aufnahmen per Tele lassen sich anders als bei vielen Konkurrenten nicht lumpen – sie sind bis zum Faktor 10x durchaus brauchbar. Kleine Schwächen zeigt der Ultraweitwinkel, der an den Rändern der Aufnahme entweder etwas detailarm wird oder die Perspektive verzerrt. Nachts wiederum bleibt der hervorragende Kamera-Eindruck erhalten. Selbst bei wenig Licht knipst das Xiaomi 14 detailreiche und scharfe Fotos, hat wenig Probleme mit Bildrauschen und Zoom. In der Nacht sollte man aber nicht über 5x Zoom hinausgehen. Gleich geblieben ist die Selfie-Kamera mit 32 MP – scharfe Fotos, die nur etwas blass wirken.

      Dank neuem Prozessor stark und schnell wie nie

      Insgesamt bietet das Xiaomi 14 eine sehr gute Kamera-Ausstattung, die auch Fans von Video-Aufnahmen erfreuen wird. Per Hauptkamera kann mit bis zu 8K bei 24 Bildern pro Sekunde oder 6K bei 60 Bildern pro Sekunde (und ausgezeichneter Videostabilisierung) gedreht werden, und auch die Selfie-Kamera hat jetzt 4K/60fps-Aufnahmen gelernt. Leistung fast ohne Ende darf man sich durch das bereits angesprochene HyperOS in Verbindung mit dem neuen Chip Snapdragon 8 Gen 3 erwarten, der auch im neuen Samsung-Flaggschiff werkt. Gemeinsam mit zwölf GB Arbeitsspeicher und schnellem UFS-4.0-Speicher setzt das Smartphone etwa beim Leistungstest Geekbench 6 neue Rekorde in seiner Klasse. Einzige Auffälligkeit: Es wird warm.

      Keine Frage, mit der Leistung ist das Xiaomi 14 für so gut wie alles, vom Multitasking bis zum Videoschnitt, von der Bildbearbeitung bis zum Musikkomponieren, gemacht. Wartezeiten gibt es dabei keine, das Xiaomi 14 ist mit eines der aktuell stärksten Android-Smartphones. Damit und mit seinem tollen Display ist es auch für das Mobile Gaming wie gemacht. Sämtliche modernen und aufwändigen Spiele-Apps wie "Call of Duty Mobile" laufen auf den höchsten Grafik- und Leistungseinstellungen wie am Schnürchen. Trotz deutlich spürbarer Wärme scheint das Gerät die Leistung jederzeit im Griff zu haben, denn auch nach mehreren Minuten auf hoher Last drosselt das Handy die Games nicht. Der Sound wiederum ist klar, hat aber wenig Bass.

      Das Xiaomi 14 im Test – ein kompaktes Kraftpaket

      Bemerkenswerte Leistungen erbringt auch der 4.610 Milliamperestunden (mAh) große Akku des Xiaomi 14. Er lädt mit 90 Watt kabelgebunden in knapp über 30 Minuten voll auf, kabelloses Laden ist mit 50 Watt in unter einer Stunde möglich. Kabelloses Reverse-Charging kompatibler Geräte ist mit zehn Watt möglich. Das eigentlich Beeindruckende ist aber die Laufzeit, denn das System scheint so gut abgestimmt zu sein, dass das Smartphone bei der Durchschnittsnutzung im Alltag ganze zwei Tage durchhält. Wer YouTube-Videos auf Dauerschleife laufen lässt, kommt damit selbst bei hoher Helligkeit auf über 24 Stunden. Das sind exzellente Werte, die aus der Masse an Highend-Flaggschiffen dann doch hervorstechen.

      Was bisher über den Österreich-Start bekannt ist
      Xiaomi hat bei der Präsentation der Xiaomi-14-Serie in Barcelona auch erste Details zum Start der Geräte in Österreich genannt. So heißt es:
      Das Xiaomi 14 kommt mit der Speichervariante 12GB+512GB, für 1.099 Euro. Das Xiaomi 14 wird vorerst in der Farboption Schwarz erhältlich sein.
      Das Xiaomi 14 Ultra kommt mit der Speichervariante 16GB+512GB für 1.499 Euro. Das Xiaomi 14 Ultra wird ab April ebenfalls in der Farboption Schwarz erhältlich sein.
      Ebenfalls präsentiert wurden das Xiaomi Pad 6S Pro 12.4, die Xiaomi Watch S3, das Xiaomi Smart Band 8 Pro und die Xiaomi Watch 2 sowie das Xiaomi 14 Ultra Photography Kit.
      Das Xiaomi 14 Ultra Photography Kit ist ab 199 Euro separat erhältlich. Das Xiaomi Pad 6S Pro 12. 4 kommt in der Speichervariante 8GB+256GB für 699 Euro. Die übrigen genannten Geräte sollen "in Kürze" erscheinen, Preise liegen noch nicht vor.

      Mit dem Xiaomi 14 hat das Unternehmen seinen guten Vorgänger in fast allen Belangen weiter verbessert. Während Design und Details wie die Frontkamera (aber nicht deren Funktionalität) gleichgeblieben sind, hält mit modernsten Techniken wie WiFi 7, USB 3.0, Bluetooth 5.4 oder UFS-4.0-Speicher eine Verbesserungswelle Einzug. Zudem darf man sich mit der Triple-Kamera über einen Foto-Allrounder und mit dem Snapdragon 8 Gen 3 über Spitzenleistungen freuen. Abstriche muss man kaum hinnehmen, nennenswert sind nur die fehlende Speichererweiterung oder eine deutliche Wärmeentwicklung des Smartphones, die sich jedoch im Rahmen hält. Das Xiaomi 14 ist insgesamt im Test das derzeit stärkste kompakte Android-Handy am Markt.

      Auf den Punkt gebracht

      • Das Xiaomi 14 ist ein leistungsstarkes Highend-Smartphone in einem kompakten Gehäuse, das mit seinem starken Prozessor, beeindruckendem Display und einem herausragenden Kamerasystem zu den Spitzenreitern seiner Zunft zählt
      • Dank seines neuen Betriebssystems, schnellem Ladevorgang und beeindruckender Akkulaufzeit ist das Xiaomi 14 ein überzeugendes Handy und eines der besten Android-Smartphones überhaupt
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      Akt.