Behörden sind machtlos

Gefährliche Jugendbanden schlagen erneut in Wien zu

Die Exekutive ist mit ihrem Latein am Ende, die Krisenzentren auch. Die Rede ist von Jugendbanden, die seit Monaten in Wien ihr Unwesen treibt.
Maxim Zdziarski
25.02.2025, 15:38

Banden von unmündigen Jugendlichen halten die Wiener Polizei mittlerweile seit mehreren Monaten auf Trab. Es handelt sich um Intensivtäter, die scheinbar unbelehrbar sind. Auf ihr Konto gehen räuberischer Diebstahl, Raub, Einbrüche, Körperverletzungen und Urkundenunterdrückung. Die Tatverdächtigen sind teilweise serbische, syrische oder österreichische Staatsbürger, deren Eltern nicht mehr mit der Erziehung klarkommen.

Opfer rettet sich in Imbissstand

Vorige Woche kam es in der Wiener Donaustadt wieder zu einem Raubversuch. Zwei Teenager sollen versucht haben, einen 14-Jährigen auszurauben. Die Jugendlichen verfolgte ihr Opfer und stellten es. Anschließend forderten sie Bargeld, ansonsten würden sie mit dem Messer zustechen.

Der 14-Jährige befreite sich und flüchtete zu einem Imbissstand. Nachdem das Duo jedoch am selben Tag in einem anderen Fall wegen des Verdachts der schweren Nötigung mit einem Jagdmesser in der Polizeiinspektion Langobardenstraße angezeigt wurden, gelang es der Kripo, die erst 13 und 14 Jahre alten Tatverdächtigen (beide Österreicher) auszuforschen. Sie kassierten eine Anzeige wegen des Verdachts des versuchten Raubes.

Während der Ältere der beiden womöglich mit einer rigorosen Strafe rechnen muss, wird bei dem jüngeren Verdächtigen rechtlich nicht viel übrig bleiben. Anzeigen gegen Unmündige haben nämlich in der Regel keine ernstzunehmenden Konsequenzen. Die Ermittlungen werden de facto eingestellt, da die Täter schlichtweg nicht strafbar sind.

Teenager rauben 14-Jährigen und Taxler aus

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei einer Jugendbande, bei der ein zwölfjähriger Syrer und ein 13-jähriger Serbe einen Taxler mit einem Messer bedroht, bestohlen und niedergeschlagen haben. Mit dem Geld und den Bankomatkarten gönnten sich die Teenager dann Fast-Food-Burger und Zigaretten.

Die zwei Bubis sind den Polizisten nicht unbekannt: Erst am 16. Jänner waren die beiden Minderjährigen an zwei brutalen Taten beteiligt – "Heute" berichtete. Zunächst gingen vier Teenager – darunter auch der 13-jährige Syrer – am 16. Jänner gegen 15.30 Uhr am Bahnhof Meidling auf einen 14-Jährigen los.

Sie hielten ihrem Opfer ein Messer an den Hals, drohten ihm mit dem Tod und stahlen ihm letztendlich die Jacke. Ein weiterer Coup soll ebenfalls auf das Konto derselben Bande gehen: In Döbling sollen die mutmaßlichen Täter in eine Schneiderei eingebrochen sein – "Heute" berichtete.

Die meistgelesenen Leserreporter-Storys zum Durchklicken

Jugendbande führt Behörden an der Nase herum

Die Jugendbanden führen die Wiener Polizei aktuell an der Nase herum. Den Beamten sind rechtlich die Arme gebunden. Sie schnappen die Tatverdächtigen, zeigen sie an und bringen sie in ein Krisenzentrum. Dort allerdings können die Teenager nicht festgehalten werden und ziehen deshalb wieder los, um Unschuldige anzugreifen oder auszurauben.

Ob sie aus Langeweile oder für den Adrenalinkick handeln? Ihr Motive sind jedenfalls unklar. Klar ist jedoch, dass es aktuell schlichtweg keine Handhabe gibt, wie man mit unmündigen Intensivtäter umgehen soll.

Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

{title && {title} } zdz, {title && {title} } 25.02.2025, 15:38
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite