"Keine Maßnahmen"
Taxler hatte Messer am Hals – Branche in Sorge
In Wien sorgte ein brutaler Übergriff auf einen Taxler für Entsetzen. Immer mehr Lenker fühlen sich gefährdet, wie ein Taxi-Duo verrät.
Am Donnerstag fuhr der langjährige Taxifahrer Seyfettin (55) fünf Fahrgäste durch den 3. Wiener Gemeindebezirk. Was wie eine übliche Taxifahrt aussah, mutierte plötzlich zu einem Albtraum: Ein Insasse – er saß hinter dem Chauffeur – zückte ein Messer, hielt es dem Fahrer an den Hals. "Heute" sprach mit dem Wiener Chauffeur, nun lässt die Taxi-Community in Wien aufhorchen.
Messer am Hals – Taxler wehrte sich
Die Vorgeschichte: Fünf Jugendliche bestellten am Donnerstag gegen 17 Uhr über die Online-App Bolt ein Taxi. Der 55-jährige Berufschauffeur Seyfettin nahm den Auftrag auf seinem Smartphone an und holte die Teenager ab – ein großer Fehler, wie sich wenig später herausstellte.
Die jungen Männer überfielen den Taxler auf der Dampfschiffstraße und forderten Bargeld. Schließlich rissen die Teenager dem 55-Jährigen die Geldbörse weg und versuchten zu fliehen. Doch der gebürtige Türke ließ das nicht auf sich sitzen und stieg aus seinem Ford aus, um die Bande zu stellen. In einem Video ist zu sehen, wie der Mann um sein Geld rangelt:
Dritter Übergriff – Taxler Seyfettin besorgt
Die fünf Taxi-Insassen konnten letztendlich in eine unbekannte Richtung fliehen, eine Suche durch Polizisten verlief negativ. Glücklicherweise wurde Seyfettin bei dem brutalen Übergriff nur leicht verletzt, doch der Schock sitzt noch immer tief. Es ist nämlich bereits der dritte gewalttätige Vorfall in wenigen Monaten. Er überlegt, mit dem Taxifahren aufzuhören. Auch Seyfettins Familie sorgt sich um ihn.
In schwierigen Zeiten erhält Seyfettin jede Menge Unterstützung aus der Taxi-Community, doch in den letzten Monaten mussten Chauffeure in Wien einiges durchmachen: Wie "Heute" bereits berichtete, rücken Taxi-Autos regelmäßig ins Visier von Einbrechern. Diese schlagen immer wieder Fensterscheiben ein und stauben wertvolle Gegenstände oder Bargeld ab.
"Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden..."
Muhammet Özsoy und Osman Ucak betreuen auf Facebook die "Vienna Taxi Gruppe". In der privaten Gruppe tauschen sich über 2.000 Taxifahrer über Alltag und Job aus. Die beiden leidenschaftlichen Chauffeure sehen kein Ende der Gewalt-Exzesse – immer häufiger wenden sich besorgte Kollegen an sie.
"Das Ereignis steht Seyfettin immer noch nahe, er fühlt sich nicht gut. Er möchte die Garage gar nicht mehr betreten. Für uns steht fest: Wir brauchen mehr Sicherheit! Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, gehen wir als Taxi-Community auf die Straße", erklärt Taxi-Admin Muhammet Özsoy im "Heute"-Talk.
Auf den Punkt gebracht
- In Wien wurde ein Taxifahrer brutal überfallen, als ein Fahrgast ihm ein Messer an den Hals hielt und Bargeld forderte.
- Der Vorfall, der bereits der dritte gewalttätige Übergriff in wenigen Monaten ist, hat die Taxi-Community alarmiert und die Fahrer fordern nun dringend Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Sicherheit.