Fans stinksauer
ORF zeigt Skisprung-Farce statt Rapid-Match
Rapid-Fans trauten am Sonntag ihren Augen nicht. Weil das Skispringen in Willingen Überlänge hatte, stieg der ORF mit Verspätung ein.
Mit Sehnsucht fieberten Rapid-Fans dem ersten Auftritt ihrer Mannschaft nach der Winterpause entgegen. Um 18.10 Uhr wurde das Cup-Viertelfinale gegen St. Pölten im Allianz Stadion angepfiffen. Der ORF hatte die Übertragungsrechte. Problem: Er zeigte die Anfangsphase der Partie nicht.
Grund: In Willingen lief parallel das Skispringen der Herren. Wind und Regen sorgten immer wieder für Verschiebungen, der Bewerb zog sich in die Länge.
Um 18.10 Uhr, als in Hütteldorf der Anpfiff erfolgte, standen noch sieben Springer am Start. Der ORF entschied sich, das Finale der "Adler" zu zeigen.
Auf X und Facebook reagierten die Fans stinksauer und mit Unverständnis.
Der Kommentator verwies die Fußball-Anhänger auf die ORF-TVthek. Dort sei die Partie in voller Länge zu sehen. Doch auch das war nicht der Fall, wie mehrere User "Heute" bestätigten. Beim Klick auf den Match-Stream war ebenfalls Skispringen zu sehen.
Der Hohn ging in die Verlängerung. Um 18.26 Uhr stand in Willingen der Sieg von Andreas Wellinger fest. Nach dem Springen sofort ab ins Stadion nach Wien? Fehlanzeige! Zuerst lief ein Werbeblock, danach eine Programmvorschau für Skibergsteigen, gefolgt von einer weiteren Werbe-Einschaltung. Erst um 18.30 Uhr erreichten die ersten Bilder aus Hütteldorf die Fans.
Da stand es bereits 1:0 für Außenseiter St. Pölten. Stefan Nutz verwandelte in Minute elf einen Elfer.
Auch Ski-Siegesfahrt nicht live
Es war nicht das erste ORF-Missgeschick an diesem Tag: Die Siegesfahrt von Daniel Yule, der in Chamonix von Rang 30 auf eins fuhr im Slalom, war ebenfalls nicht live im ORF zu sehen. Die Regie entschied sich für das Skispringen der Damen.