Kreuzband-Diagnose

Davies-Berater attackiert Ex-Salzburger Marsch hart

Bayern verliert sein Abwehr-Duo Alphonso Davies und Dayot Upamecano in der heißen Phase. Davies-Berater nimmt Kanada-Teamchef Jesse Marsch ins Visier.
Sport Heute
26.03.2025, 20:18

Max Eberl machte sofort auf Zweckoptimismus. Doch auch der geknickte Sportvorstand konnte nicht verhehlen, wie tief der Schock über die Verletzungen von Alphonso Davies und Dayot Upamecano beim FC Bayern sitzt. Die Münchner müssen in der entscheidenden Saisonphase auf ihren Abwehrchef und weit darüber hinaus auf den gesetzten Linksverteidiger verzichten - ein herber Dämpfer für die Titelambitionen mit dem "Finale dahoam" in der Champions League.

"Bei Länderspielpausen besteht leider immer die Gefahr, dass Spieler verletzt zurückkommen", sagte Eberl, "diesmal hat es uns besonders hart getroffen." In der Tat: Davies erlitt im Einsatz für Kanada einen Kreuzbandriss im rechten Knie und musste operiert werden, er fällt ein halbes Jahr aus. Upamecano, zuletzt im französischen Trikot gefeierter Elfmeter-Held, steht wegen freier Gelenkkörper im Knie "mehrere Wochen nicht zur Verfügung".

Die beiden Ausfälle "wiegen schwer für den FC Bayern", sagte Eberl, ehe er neuen Kampfesmut fasste. Der Münchner Kader "ist stark und wird diese Ausfälle auffangen", betonte er und meinte: "Wir werden jetzt noch enger zusammenrücken. Die Qualität ist da, um weiter unsere großen Ziele zu verfolgen."

Vor Youngster Jonas Urbig, der weiterhin den neuerlich an der Wade verletzten Kapitän Manuel Neuer vertritt, stellt sich die Abwehr des Bundesliga-Spitzenreiters quasi von selbst auf. Upamecano wird von Eric Dier ersetzt, der zuletzt in der Liga viermal in Serie durchgespielt hatte. Nebenmann Min-Jae Kim hat seine Achillessehnenprobleme überwunden, links rückt Hiroki Ito für Davies in die Mannschaft.

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In dieser Formation, ergänzt durch Konrad Laimer rechts (und Neuer im Tor), hatten die Bayern kürzlich Eintracht Frankfurt 4:0 bezwungen. Die Hoffnungen, dass dieser Verbund auch Schwergewicht Inter Mailand im Viertelfinale der Königsklasse standhält, sind groß. Allerdings fehlt derzeit auch noch Mittelfeldmann Aleksandar Pavlovic (Drüsenfieber), der Ende Februar gegen Frankfurt mitspielte.

Beim Nationalspieler ist eine baldige Rückkehr jedoch nicht ausgeschlossen, und auch bei "Upa" hoffen die Bayern noch. Ob eine OP erforderlich sein wird, ist offen - womöglich kann er auch in drei, vier Wochen wieder auflaufen. Inter, das am 8. April nach München kommt und die Bayern acht Tage später (16. April) zum Rückspiel in San Siro erwartet, kommt allerdings in jedem Fall zu früh.

Berater gibt Marsch Schuld

Davies muss sogar noch für die Klub-WM (14. Juni bis 13. Juli) passen. Sein Berater Nedal Huoseh erhob schwere Vorwürde gegen den kanadischen Verband und Nationaltrainer Jesse Marsch. Sein bereits angeschlagener Klient, sagte er dem Münchner Merkur/tz, hätte im Nations-League-Spiel gegen die USA (2:1) "nicht spielen dürfen". Mit einer klügeren Entscheidung durch Ex-Salzburger Marsch hätte man die Verletzung "zu 100 Prozent verhindern können".

Die Bayern hatten nach der Auswechslung des Kapitäns auf die Entwarnung aus Kanada vertraut. Das erklärt die Aussage von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen, der zunächst von "Glück" sprach. Bei der Rückkehr wurde Davies routinemäßig untersucht - mit der ebenso überraschenden wie erschütternden Diagnose.

Trainer Vincent Kompany ist mit dem Start in die Wochen der Wahrheit beim Bundesliga-Spiel gegen den FC St. Pauli am Samstag (15.30 Uhr/Sky) als Improvisationskünstler gefragt. Für seinen riskanten Spielstil sind die schnellen Upamecano und Davies eigentlich essenziell, große Rotationsmöglichkeiten hat er in der Defensive nicht mehr. Da kann Zweckoptimismus nicht schaden.

{title && {title} } red, {title && {title} } 26.03.2025, 20:18
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