Dienstagnachmittag rückten Einsatzkräfte der Wiener Polizei, Berufsrettung und Berufsfeuerwehr zur U-Bahn-Station Schönbrunn in den 13. Bezirk aus. Vier Personen lagen in der Station auf dem Dach einer U4-Garnitur. Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich nun zu bewahrheiten: Sie wagten einen "Selfie-Surf" – drei von ihnen wurden verletzt, zwei davon lebensbedrohlich.
Wie die Wiener Linien in einem Statement bekanntgeben, befanden sich die vier jungen Männer – allesamt zirka 20 Jahre alt – verbotenerweise auf dem U4-Dach. Kurz vor der Einfahrt in die Station Schönbrunn schlugen sich die jungen Männer kurz vor 16 Uhr bei einer Fußgängerbrücke an, verletzten sich dabei teils schwer – "Heute" berichtete.
Leser-Video zeigt die drei Öffi-Surfer auf dem U4-Dach:
Zwei Personen wurden schwer verletzt und in den Schockraum einer Klinik gebracht. Beide schweben in Lebensgefahr. Einer der beiden schwer Verletzten musste sogar vor Ort reanimiert werden. Die dritte Person wurde leicht verletzt und mittlerweile in häusliche Pflege entlassen. Die vierte Person betätigte den Notstopp.
Die Wiener Linien sowie die Polizei werten derzeit den genauen Unfallhergang mittels Videoauswertung aus, doch fest steht: Die jungen Männer wagten einen lebensgefährlichen U-Bahn-Ritt.
Der U-Bahnfahrer wird aktuell krisenpsychologisch betreut. Dieser tragische Unfall zeigt, wie lebensgefährlich solche leichtsinnigen Aktionen oder Mutproben sind
„Dieser tragische Unfall zeigt, wie lebensgefährlich solche leichtsinnigen Aktionen oder Mutproben sind. Kein TikTok-Video oder Selfie der Welt ist es wert, auf eine U-Bahn oder Straßenbahn zu klettern!“Appell der Wiener LinienNach schwerem Unfall im Zuge von U4-Ritt
Sicherheit habe bei den Wiener Öffis allerhöchste Priorität, deshalb setze man auch auf Prävention und Aufklärung. "Seit Jahren werden in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion und der Polizei Workshops in Schulen gehalten. Kinder und Jugendliche werden durch Vorträge und unter anderem U-Bahn-Führungen für das Thema Sicherheit und das richtige Verhalten in und um die Öffis sensibilisiert"; so die Wiener Linien abschließend.
Erst im März entdeckte ein "Heute"-Leser zwei Personen, die auf einer fahrenden U-Bahn der Linie U2 in Richtung Seestadt ihr Leben riskierten – mehr dazu hier.